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Sein ohne zeit

Thema erstellt von konfusio 
Beiträge: 4, Mitglied seit 18 Jahren
wüsste gerne, warum es ein gesamtes forum gibt, das sich mit der beschaffenheit und eventuell imaginären existenz der zeit beschäftigt... ich denke, leben und sein findet außerhalb der zeit statt, wenn man es nur lässt. dass so viele darüber diskutieren, was zeit nun ist und wie man mit ihr umgehen kann, lässt sie doch nur zu sklaven eben jener werden. zeit ist, wenn du in deinem sein beschließt, dass sie ist. was sie ist. ob sie ist. ein käfig, ein spektrum von möglichkeiten, was auch immer ... zeit ist nur ein begriff, der die menschen fesselt, vergleichbar mit schlechtem fernsehprogramm oder einschlägigen zeitungen/ -schriften. ihr gebt ihr macht, indem ihr sie bedenkt und disputiert. schließt sie aus und ihr werdet sein. minimalisiert euch auf das wahre ich ... und ich möchte gerne wissen, wer da ernsthaft noch eine zeit findet. die ohne jeglichen einfluss einfach so dort hinein geraten ist ...
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Na ja, was du uns da erzählst ist nur eine weitere Märchengeschichte! Irgendwelche Überzeugungen hat jeder und Fundamentalisten halten ihre Überzeugungen sogar für Wissen.

Du versuchst ja nicht einmal eine gescheite Argumentation. Wenn schon Metaphysik, dann doch bitte richtig.

Du bist einer des New Age... stimmts? Das sind gefährliche Leute, wenn man es mal richtig betrachtet, weil uns dieses Denken zurück ins Zeitalter der Hexenverfolgung führt.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 22.03.2006 um 15:35 Uhr.
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Beiträge: 269, Mitglied seit 18 Jahren
New Age?! Daran will ich erst garnicht denken.
Da bekommt man ja Angst. Die Leute gefallen mir nicht.

Ey, aber dazu kann und will ich eigentlich nicht viel sagen, außer dass du noch nicht einmal richtig argumentieren kannst...
Und außerdem... wenn du schon hier im Zeitforum schreibst, dann nicht soetwas..

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Zeit ist, was verhindert, dass alles auf einmal passiert.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Scrluka am 22.03.2006 um 17:01 Uhr.
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Beiträge: 3, Mitglied seit 18 Jahren
na besser als oldest age...

ich finde schon das sowas in das zeitforum gehört, oder auch nicht zeit ist ja was nicht natürliches ... mmmh ... ach lasst die zeit doch zeit sein.

da kommt jeder mal drüber hinweg

Beitrag zuletzt bearbeitet von Alexx am 23.03.2006 um 01:57 Uhr.
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Beiträge: 269, Mitglied seit 18 Jahren
Zitat:
ach lasst die zeit doch zeit sein
Ja, da hast du recht. ;)

Zitat:
zeit ist ja was nicht natürliches
Zeit ist sehr wohl etwas natürliches, genauso wie die Bäume, die Wälder, das Meer, die Planeten, die Sterne etc., außer du meintest natürlich im Sinne von übernatürlich. Wobei das ist eigentlich dasselbe. Wir benutzen das Wort übernatürlich ja nur für Naturphänomene, die wir uns nicht erklären können.
Alles um uns herum ist doch schließlich Natur... sogar die von den Menschen erfundenen Sachen wie Autos, Häuser, Städte etc.
Da ist nur der einzige Unterschied, dass diese Dinge nicht von Natur aus entstanden sind, sonder von den Menschen geschaffen wurden, aber geschaffen aus Dingen aus der Natur...Erdöl...

Ich weiß, weicht jetzt ein bisschen vom Thema ab, aber musste halt einfach sein. ^^

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Zeit ist, was verhindert, dass alles auf einmal passiert.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Scrluka am 23.03.2006 um 21:56 Uhr.
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Beiträge: 331, Mitglied seit 18 Jahren
Tja, eigentlich Quatschen wir um Nichts, nur, dass kann man kaum verstehen.
Es ist wirklich nichts und wir machen es so wichtig, als wären eines Kaisers Neue Kleider so wichtig, wie die Interpretation unseres Verstandes Gott näher zu kommen, was so logisch ist, wie eine Empfängnis ohne aktive Zeugung.
Hmm, ich frage mich hier gerade...
Ist doch eigentlich besser, wenn man alle glauben lässt, oder?

Besste Grüsse, an diejenigen mit Verstand, alle anderen entnehmen nur Entropie.
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Beiträge: 228, Mitglied seit 18 Jahren
hallo,
ich hoffe niemandem zunahe zu treten aber New Ager sind doch nichts weiter als eine verkorkste
Menge absolut verwirrter Menschen, die eine wilde Mixtur aus Punk und sieben Religionen,
zwischen denen sie sich nicht entscheiden können, darstellen. Sie haben weder klare Gedanken
noch wissen sie überhaupt, für was sie stehen, außer der Offenheit für Fanatismus und
Anarchie. Aber Konfusio, mir ist es leider nicht möglich, außer einer Menge Rechtschreibfehler und
Widersprüchen irgendetwas herauszulesen. Also könntest du
deine Vorstellungen, falls vorhanden, noch einmal ausführlicher argumentieren? Vielen Dank
Grüße,
Sedna
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Beiträge: 331, Mitglied seit 18 Jahren
Was ist den ein "New Ager", so etwas gab es doch schon mal, habt ihr Kinder euch wieder was neumodisches ausgedacht, so lustig, wie das Färben der Haare von jungen Männern und Exkanzlern?
Zu meiner Zeit gab es dafür was auf die Fresse;-)

Nix für ungut, frage da noch einmal nach.
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Beiträge: 331, Mitglied seit 18 Jahren
Hey ich kenne da einen Text, ich habe den Originaltext und einen in Deutsch.

Nickelback-Photograph.

Photograph
Lyrics - All The Right Reasons :.

Look at this photograph
Every time I do it makes me laugh
How did our eyes get so red?
And what the hell is on Joey’s head?

And This is where I grew up
I think the present owner fixed it up
I never knew we ever went without
The second floor is hard for sneakin’ out

And This is where I went to school
Most of the time had better things to do
Criminal record says I broke in twice
I must’ve done it half a dozen times

I wonder if it’s too late
Should I go back and try to graduate?
Life’s better now than it was back then
If I was them, I wouldn’t let me in
Oh oh oh
Oh god I, I

Every memory of looking out the back door
I Had the photo album spread out on my bedroom floor
It’s hard to say it
Time to say it
Goodbye, Goodbye
Every memory of walking out the front door
I found the photo of the friend that I was looking for
It's hard to say it
Time to say it
Goodbye, Goodbye

Goodbyyyyeeee

Remember the old arcade
Blew every dollar that we ever made
The cops hated us hangin’ out
They say somebody went and burned it down

We used to listen to the radio
And sing along with every song we’d know
We said someday we’d find out how it feels
To sing to more than just the steering wheel

Kim’s the first girl I kissed
I was so nervous that I nearly missed
She’s had a couple of kids since then
I haven’t seen her since God knows when
Oh oh oh
Oh god I, I

Every memory of looking out the back door
I had the photo album spread out on my bedroom floor
It’s hard to say it
Time to say it
Goodbye, Goodbye
Every memory of walking out the front door
I found the photo of the friend that I was looking for
It's hard to say it
Time to say it
Goodbye, Goodbye

I miss that town
I miss their faces
You can't erase
You can't replace it
I miss it now
I can't believe it
So hard to stay
Too hard to leave it

If I could relive those days
I know the one thing that would never change

Every memory of looking out the back door
I had the photo album spread out on my bedroom floor
It’s hard to say it
Time to say it
Goodbye, Goodbye

Every memory of walking out the front door
I found the photo of the friend that I was looking for
It's hard to say it
It’s time to say it
Goodbye, Goodbye

Look at this photograph
Every time I do it makes me laugh
Every time I do it makes me. (cry)


Deutsch:

Schau Dir dieses Foto an
Wenn ich es tue, bringt es mich jedes mal zum lachen
Wie sind unsere Augen so rot geworden?
Und was zur Hölle ist auf Joeys Kopf?

Hier bin ich aufgewachsen
Ich denke der jetzige Besitzer hat es renoviert
Ich wußte gar nicht, dass wir jemals ohne gegangen sind
Es ist schwierig, sich aus dem Obergeschoss hinaus zu schleichen

Hier bin ich zur Schule gegangen
Meistens hatte ich aber Besseres zu tun
Die Strafakte sagt ich habe zweimal eingebrochen
Ich muss es mindestens ein halbes Dutzend mal getan haben

Ich frage mich ob es zu spät ist
zurückzugehen, und meinen Abschluss zu machen
Das Leben ist jetzt besser, als es damals war
Wenn ich sie wäre, würde ich mich nicht hinein lassen

Jede Erinnerung daran, aus der Hintertür gesehen zu haben
Ich hatte das Fotoalbum auf dem Boden meines Zimmers aufgeklappt
Es ist schwer, es zu sagen,
Es ist Zeit, es zu sagen:
Lebwohl, lebwohl
Jede Erinnerung daran, aus der Vordertür gegangen gegangen zu sein
Ich fand das Foto des Freundes, nach dem ich gesucht hatte
Es ist schwer, es zu sagen,
Es ist Zeit, es zu sagen:
Lebwohl, lebwohl

Erinnere Dich an den alten Spielautomaten
Wir haben jeden Dollar, den wir hatten, hineingeworfen
Die Polizisten haben es gehasst, wenn wir dort abhingen
Es heißt, es hätte jemand abgebrannt

Wir haben immer Radio gehört
Und jeden Song den wir kannten mitgesungen
Wir haben uns gesagt, dass wir irgendwann wissen werden, wie es sich anfühlt
Vor mehr als nur dem Lenkrad zu singen

Kim war das erste Mädchen das ich geküsst habe
Ich war so nervös, dass ich es fast verpatzt hätte
Sie hat seitdem einige Kinder bekommen
Ich habe sie Gott-weiß-wie-lange nicht mehr gesehen

Chorus

Ich vermisse diese Stadt
Ich vermisse ihre Gesichter
Man kann es nicht einfach löschen
Man kann es nicht einfach ersetzen
Ich vermisse das alles jetzt
Ich kann es gar nicht glauben
Es ist kaum auszuhalten
Viel zu schwer es einfach zu vergessen

Wenn ich diese Zeit noch einmal leben könnte
Weiß ich, dass sich eine Sache niemals ändern würde:

Chorus

Schau Dir dieses Foto an
Wenn ich es tue, bringt es mich jedes mal zum lachen
Wenn ich es tue, bringt es mich jedes mal zum ... (weinen)
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Beiträge: 4, Mitglied seit 18 Jahren
ich weiß nicht recht, ob man es als eine menge rechtschreibfehler bezeichnen kann, wenn man einfach nur die großschreibung weglässt... spart eben eine menge Zeit, nicht wahr..
extremst amüsierend war er für mich in den letzten tagen auch, mitzuverfolgen, wie schnell man doch aufgrund solch weniger worte in eine derart winzige schublade gesteckt werden kann. von menschen, die sich ihrerseits über fehlende argumentation brüskieren. soviel zum thema "das endet in hexenverfolgung"
wozu diskutiert ihr in einem forum, wenn eure meinung doch schon derart festgeschrieben zu sein scheint?

und zu dem kommentar über menschen, die sich nicht zwischen den religionen entscheiden können ... ich fände es eher traurig, einfach blind einer vorgefassten meinung einzelner menschen zu folgen. als individuum sollte man schon ein wenig differenzieren, wie man sich in dieser gesellschaft definiert. alles andere bezeichne ich meinerseits als gefährlich.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Konfusio am 24.03.2006 um 23:51 Uhr.
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Beiträge: 331, Mitglied seit 18 Jahren
Hi Kon.
Es ist Willkommen solange wir Spinner nur die Kraft habe.
Ein kleines Grüpchen, es ist fast unmöglich, und ich bin ein Scheissegaltyp.
Ich halte es wie Descartes.
Zur Einsicht fehlt dem Menschen die Erkenntis..
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Beiträge: 3, Mitglied seit 18 Jahren
was erhoffen wir uns, wenn wir doch eine antwort drauf finden was zeit ist. vielleicht ist sie ja so unbedeutent klein/wert/sinn-los das wir uns darüber "ärgern" das wir uns den kopf zerbrochen haben.
gib dem verstand einen sinn und er wird alles mögliche draus machen.
es ist aber abzuschätzen, da sich so einige den verstand darüber ausleeren, das etwas sehr großes/wichtiges über die zeit fallen wird.

....und ich ... ich bin hier und sehe zu....


alles regt doch irgendwie zum philosophieren an ... selsbt die naturphilosophie.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Alexx am 25.03.2006 um 07:22 Uhr.
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Beiträge: 53, Mitglied seit 18 Jahren
@ konfusio

Ist ja eine nette minimaltheorie die du bringst!
Mir wirft sie zwei fragen auf.
Erstens die etwas persönlichere: Schliesst du die "zeit" aus deinem leben aus ? und wenn ja wie schaffst du das ?
Zweitens: wenn du uns jetzt sagen würdest was "das einzig wahre ich" nun wirklich ist könnten wir uns sicher leichter drauf konzentrieren - also - was ist das einzig wahre ich bzw du?

(dieses "new ager" kann doch wohl nur ein klischee sein das sich hier irgendwer einbildet - und eigentlich ist dieses nicht einmal diese zeile text wert.)
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Das was wir als Zeit empfinden ist ein soziales Konstrukt, das zu einer sozialen Zwangsjacke geworden ist. Daß Zeit in unterschiedlichen Sozietäten sehr unterschiedlich empfunden und gelebt wird ist ziemlich leicht zu belegen. Unterschiede beginnen schon in den westlichen Industriegesellschaften deutlich feststellbar zu werden. So im Nord-Südgefälle...........................................

Das alles zu belegen ist mir aber viel zu arbeitsaufwendig. Ich will nur ein klein wenig aus meinem Privatleben erzählen.
Ich lebe so unabhängig von Zeit -und das wäre in erster Linie Uhrzeit- wie nur möglich.
Noch nie trug ich eine Uhr. Selbst zu der Zeit nicht, als ich aus geschäftlichen Gründen viel interkontinental unterwegs war. Seit neuestem (7Jahre?) bin ich Besitzer eines Handies. Es ist so gut wie immer ausgeschaltet. Und ich schwöre euch, ich hab noch nie auf seine Zeitansage geschaut.
Ich steh morgens auf, wenn mir danach ist und geh zu Bett wenn ich müde bin. In meinem Haus hängt keine Uhr. Besucher werden manchmal richtig nervös aufgrund der in diesem Anwesen fehlenden Zeit.
Wenn möglich mach ich keine Termine mehr außer der Art: "Ich werd demnächst mal vorbeikommen.
Geht nicht immer, z.B. Artzbesuche ec...bin da aber nicht streng mit mir oder gar dogmatisch.
Auf Urlaubsreisen gelingt es mir spielend ganz aus der Zeit zu fallen. Beste Gelegenheit dazu bietet sich, wenn man in irgendeinem gottverlassenen Nest am Ende der Welt den Bus (Zug, Flieger...) verpasst und nun WARTEN darf bis sich irgendetwas ergibt. Die meisten hassen diese Situationen- ich liebe sie.

Ich bilde mir aufgrund alldessen ein, Konfusio ganz gut zu verstehen und erlaube mir ihn hier im Forum willkommen zu heißen.

Grüß dich Konfusio
zara.t.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 27.03.2006 um 10:03 Uhr.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Dieses Forum zum Thema ZEIT ist allerdings mehr als berechtigt. Zeit ist zum Problem geworden.
Privat und für die Soziologie, für die Kosmologie und allgemeiner auch für die Physik und ganz allgemein für die Philosophie. Darf ich an Heideggers Hauptwerk erinnern?
Die Problematik ist also akut.

zara.t.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 27.03.2006 um 14:12 Uhr.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
@Zara.t, Heideggers Werk kenne ich, ist sehr gut... auch wenn ich oft Probleme mit seiner Sprache habe. Sartre war von ihm beeinflusst.

Was Konfusio betrifft... wenn ich seinen Post etwas anders lese, muss ich meinen ersten Post zurück nehmen... allerdings hat er auch nicht gerade viel dafür getan, verstanden zu werden, denn immerhin erweckt er den Eindruck, als würde er nicht von der "psychologischen Zeit" sprechen, sondern Ontologie betreiben.

Zitat: "Ich denke, leben und sein findet außerhalb der zeit statt."

Denn gerade diesen Satz kann man sehr verschieden interpretieren. Wenn er Leben im Sinne des Alltages meint, gebe ich ihm vollkommen recht. Wenn er Leben im Sinne der Biologie bzw. der Naturwissenschaft meint, dann ist er verwirrt.

Wegen dem "sein" habe ich seine Aussagen nicht auf den Alltag bezogen.

Sein erster Satz legt im übrigen ebenfalls eine ontologische Deutung seines Postes nahe: "...wüsste gerne, warum es ein gesamtes forum gibt, das sich mit der beschaffenheit und eventuell imaginären existenz der zeit beschäftigt."

Er scheint also gar kein Verständnis dafür zu haben, dass Zeit ein Begriff ist, der je nach Kontext etwas ganz Verschiedenes bedeutet. In meiner Bibliothek gibt es Bücher über "Raum und Zeit", die sich ganz allein nur mit dem kulturellen Aspekt beschäftigen. Man merkt dies auch gut bei den Büchern von dem Philosophen Sloterdijk, wie "Sphären" und "Schäume" etc.
Das Thema ist also sehr vielfältig.

Die Hauptfrage hier im Forum war aber fast immer die Frage nach der "Zeit in der Natur".

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 28.03.2006 um 09:33 Uhr.
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Beiträge: 4, Mitglied seit 18 Jahren
also, zuallererst einmal ist "er" eine sie :)

und ich habe sehr wohl verständnis dafür, "dass Zeit ein Begriff ist, der je nach Kontext etwas ganz Verschiedenes bedeutet." jeder begriff ist reine definitionssache, der versuch eines einzelnen, seinen empfindungen und gedanken ausdruck zu verleihen.

wie zu zeiten des sturm und dranges, als sich die menschen mehr und mehr dem pietismus als ausweg aus der dogmatischen enge der amtskirchen zuwandten und aus der uns heute völlig alltägliche begriffe wie "überfließen" entstanden. sie suchten einen ausweg aus einer gesellschaft, in der die aufklärerischen ideen vom wert des menschen als definiert über seine fähigkeiten und leistungen (anstatt herkunft und ständezugehörigkeit) sowie seiner von natur aus gegebenen tugend und mündigkeit missbraucht wurden, um die menschen im gegenteil noch enger an das system zu binden, sie als nutzwert zu verplanen und das gesamte leben aufs äußerste zu ordnen.

was ich unter "sein" verstehe, hat weder etwas mit der alltagsrealität noch einer melancholisch verklärten verwirrtheit zu tun, sondern beschreibt lediglich den versuch, mein ich und damit die gesamte wahrnehmung der welt um mich herum auf ein minimalstes an gewissheit zu minimieren. ("ich weiß, dass ich nichts weiß") weil es so vieles an uns gibt, das wir als uns zugehörig oder sogar elementaren baustein unseres momentanen ichs mit uns herum schleppen, das uns an so vielem hindert und das doch eigentlich gar nicht wirklich wir sind.

und aus diesem sein habe ich persönlich die zeit ausgeschlossen. zum einen als faktor gesellschaftlichen alltages, wo ich sie als erdrückend, meine psychische und physische freiheit einengend und außerdem als kontrollorgan eines systems empfinde, das ich ablehne, und als materialistische einstellung dem menschen, einer gefühlskalten dem leben gegenüber. zum anderen will ich mich nicht mit diesem begriff herum plagen, weil es mir distraktiv vorkommt. wie auch jene, die sich in der vergangenheit mit diesem thema beschäftigten, wurden die aussagen sämtlicher philosophen stets zum zwecke verschiedenster "organisationen" missbraucht, unsere heutigen gedanken dazu, die uns vielleicht vollkommen natürlich vorkommen und die wir nie in frage stellen würden, also auf unbestimmte art von unbestimmter seite infiltriert. mich beschleicht ein bedrohliches gefühl, wenn ich darüber nachdenke, dass mein denken und die daraus entstehenden äußerungen zu etwas missbraucht werden könnten, das ich ablehne oder das mir/ anderen eventuell direkt schadet.

und dass ich gerne wüßte, warum es ein ganzes forum gibt, das sich mit "der beschaffenheit und eventuell imaginären existenz der zeit" beschäftigt, ist einfach nur audruck meiner neugierde. mich interessieren die motive dahinter.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Konfusio am 28.03.2006 um 22:23 Uhr.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Konfusio,

Zitat: "...mit uns herum schleppen, das uns an so vielem hindert und das doch eigentlich gar nicht wirklich wir sind."

Das erinnert mich an die Psychoanalyse von Freud und an die Ausarbeitung der Abwehrmechanismen durch Anna Freud... gerade dieses Wissen sollte dazu beitragen, mehr man selbst zu sein (in dem z.B. durchschaut wird, dass viele der eigenen Wünsche gar nicht die eigenen Wünsche sind)... vor allem hätte sich da etwas bei der Kindererziehung tun müssen... aber leider hat sich an dem autoritären Erziehungsstil niemals etwas geändert. Ebenso wenig wie sich nicht am allgemeinen Bewertungszwang im Alltag und in der Schule nie etwas geändert hat.
Ich sehe es in dieser Hinsicht (auch was die Zeit betrifft) ähnlich wie du.

Zitat: "das sich mit "der beschaffenheit und eventuell imaginären existenz der zeit" beschäftigt,"

Für mich ist die "Zeit in der Natur" nicht imaginär. Unsere Umwelt befindet sich thermodynamisch nicht im Gleichgewicht und es gibt irreversible Prozesse... und genau dass muss mindestens gegeben sein, wenn es möglich sein soll Uhren zu konstruieren. Nur in diesen Fällen ist es überhaupt sinnvoll, von Zeit zu sprechen und es sind auch genau die Fälle, in denen es Leben geben kann.
In diesem Sinne ist unsere Existenz eng mit der Möglichkeit von "Zeit in der Natur" verbunden.

Auch benötigt jede Handlung eines Menschen Zeit... und dass Gehirn selbst ist eine sehr genaue Uhr, da es nur so Handlungsabläufe sehr genau planen kann. (Sehr gut zeigt sich dies vor allem bei unserer Musik... hier spielt ein sehr genaues Timing die Hauptrolle.)

Etwas ganz anderes ist nun das, was du ansprichst, nämlich die Zeit im Alltag, die uns unserer natürlichen Lebenszyklen beraubt und so weiter.
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Beiträge: 331, Mitglied seit 18 Jahren
Zitat Andre:

"Für mich ist die "Zeit in der Natur" nicht imaginär."

Das ist doch hoffentlich keine Psychoanalytische Erkenntnis? Der Mensch ist von Grund auf Illusionist.

Zitat Andre:

"Unsere Umwelt befindet sich thermodynamisch nicht im Gleichgewicht und es gibt irreversible Prozesse... und genau dass muss mindestens gegeben sein, wenn es möglich sein soll Uhren zu konstruieren. Nur in diesen Fällen ist es überhaupt sinnvoll, von Zeit zu sprechen und es sind auch genau die Fälle, in denen es Leben geben kann. "

Und welche Beweise hast du?


Zitat Andre:
"Auch benötigt jede Handlung eines Menschen Zeit... und dass Gehirn selbst ist eine sehr genaue Uhr, da es nur so Handlungsabläufe sehr genau planen kann. (Sehr gut zeigt sich dies vor allem bei unserer Musik... hier spielt ein sehr genaues Timing die Hauptrolle.)"

Der Mesch ist nicht das Mass aller Dinge, noch sind es die Illusionen seines Gehirns.
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Beiträge: 331, Mitglied seit 18 Jahren
Unsere 5 Sinne sind nichts im Bezug zu dem was unser Gehirn als Realität erschaffen kann.
Und genau aus diesem Nichts, daraus erschaffen wir uns eine Welt die unvorstellbar ist.

Aber es ist und bleibt und es war nie was anderes gewesen als Nichts.
Unglaublich, selbst für mich, aber so ist es nun mal.

Licht ist ein Quantenzustand, warum ist nichts schneller?
Weil wir selbst nicht schneller werden können, wir sind doch nur Quantenzustände, wenn man es auf das reduziert, hinter dem Atomistischen denken befinden sich Quanten.

Wie soll ein makroskopischer Quantenzustand schneller sein als ein Lichtquant?
Licht kann demnach die Obergrenze der Geschwindigkeit erstellen, ein MM Versuch ist antiker Experimentalismus.

Wie kann ein Quant schneller werden als ein Lichtquant?
Ist das nicht eine Welt voller Wunder?
Eine Welt die so ist, weil sie nicht anders kann.
Mit Gott und ohne Gott, eine Welt die keine Wahl hatte einzigartig zu sein und nur deshalb funktioniert.
Es hat nicht geknallt, nicht mehrfach, es hat nur einmal und kein mal alles ergeben, es musste Leben geben, als wäre es geplant und als wäre es Zufall. So unvorstellbar, ich möchte fast dahin gleiten den Atheisten einen Glauben zu schenken.
Aber anhand der Tatsachen ist Gott ein metaphysischer Begriff, zu schade das ihn niemand mit mir teilen kann.
Auch kein Andre.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Quarck am 01.04.2006 um 00:37 Uhr.
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