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Wir schaffen das nicht

Thema erstellt von Profkopf 
Beiträge: 29, Mitglied seit 18 Jahren
bei den Fragen zu Raum und Zeit können m.E. niemals auch nur annähernd richtige Antworten gefunden werden. Wir sollten hierbei stets berücksichtigen, dass unser Leben, unsere Evolution auf der Erde stattfand, eingebettet in die Geschehnisse dieser Welt. Und so hat sich auch unser Hirn ausschliesslich in diese Richtung entwickelt. Unser "Durchblick" ist in diesen Grenzen eingebunden. Ich sehe es als ein Fenster, wodurch wir einen Blick nach aussen werfen, eingeengt, nur ein Segment sehend, ohne die Verbindungen zu Anfang und Ende. Ich glaube es sind Schatten aus Bereichen, die uns unzugänglich sind und die wir im Bereiche unserer Möglichkeiten auswerten und erforschen. Dies gilt natürlich auch für sämtliche Experimente, Messungen und diesbezügliche Geräte. Sie sind ja auch Produkte unserer geistigen Fähigkeiten.
Allein der Begriff der Ewigkeit hat den Denkern unzähliger Generationen schlaflose Nächte bereitet, ohne auch nur den geringsten Schritt weitergekommen zu sein. Ich will ganz sicher nicht die grossartigen Leistungen unserer Wissenschaftler in Zweifel ziehen, aber das alles findet innerhalb der oben erwähnten Grenzen statt, die mit Sicherheit noch viele Geheimnisse in sich bergen.
Viele Begriffe dienen dem besseren Verständnis in in unserem täglichen Leben, doch eigentlich sind sie falsch:
Jedem sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft feststehende Begriffe und doch behaupte ich, dass es keine Gegenwart gibt. Sie ist zumindest nicht erfassbar. Alles, was wahrgenommen wird -und sind die Zeitabstände noch so gering- ist schon vorbei, ist also keine Gegenwart. Dies sehe ich auch für Vergangenheit und Zukunft so. Die Menschen brauchen in ihrem täglichen Leben diese "Krücken", aber mit Realität hat dies nichts zu tun. Es sind m.E. Dinge aus einer anderen Welt, die uns versperrt bleibt.

Trotzdem liegt es in unserer Natur darüber zu grübeln und hat man einen schönen Gedanken gefunden, so erfreut das, auch wenn die genannten Zweifel für viele deprimierend sein mögen.
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Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
ich stimme mit deinem beitrag völlig überein. doch in deinen gedanken liegt auch hoffnung: niemand kennt die zukunft. dein standpunkt ist im heute verwurzelt. es wird sich meiner meinung nach noch viel entwickeln, heute selbstverständliches wird morgen belächelt und unmögliches realität werden. wir haben noch so viel zeit...
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Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
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Beiträge: 153, Mitglied seit 18 Jahren
Ohne Zeit zum konjugieren der Worte könnten wir uns nicht unterhalten. Deshalb schaffts keiner, es fehlt die Vorstellungskraft ohne Zeit zu existieren.
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Entspricht die Wahrheit der Wirklichkeit?
Woraus bestehen die Dinge die wir glauben?
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Profkop,

du weißt zurecht darauf hin, dass das menschliche Erkenntisvermögen ein Produkt der Evolution ist, aber bei Wissenschaft handelt es sich ebenfalls um ein Beobachtungssystem - und das sollte man nicht mit dem Beobachtungssystem "Mensch" verwechseln.

Weißt du, wie wissenschaftliches Arbeiten in der Physik zum Beispiel funktioniert?

....

Warum können zu Fragen von Raum und Zeit niemals auch nur annährend richtige Antworten gefunden werden? Welche Ontologie vertrittst du? Scheinbar keine Ontologie von Relationen, denn dies wäre eine Möglichkeit dein Problem zu umgehen, da Wissenschaft gerade Relationen in der Natur aufdecken kann.

Ich stimme mir dir überein, dass unser "Gehirn" in Anpassung an die Umwelt enstanden ist... was sagt uns also unser Erkenntnisvermögen möglicherweise über diese Umwelt aus? Warum suchen Menschen von Natur aus nach Zusammenhängen selbst in zusammenhangslosen Ereignisketten?So vorzugehen wäre ja auch eine Möglichkeit, wobei diese biologisch gesetzten Grenzen vom Mensch doch schon lange überwunden wurden... oder wie ist es zu verstehen, dass der Mensch beinahe verstanden hat, wie ein Mensch entsteht? Oder das er diesen Planeten verlassen kann? Wir können sogar Materie produzieren, die in der Natur zwar möglich ist, aber ansonsten gar nicht vorkommt.

Wie begründest du die Behauptung, es würde keine Gegenwart geben?
Wie ist es dir möglich abgesehen von deiner Wahrnehmung von Gegenwart von irgendeiner anderen Gegenwart zu sprechen?

Und was willst du damit sagen, es wären Krücken und es hätte nichts mit Realität zu tun? Auf was beziehst du dich hier... auf deine eigene Wahrnehmung oder auf die "Wahrnehmung", welche die Physik von der Natur hat?

Du behauptest im Grunde, bestimmte menschliche Erfahrungen wären eine Illusion - worauf stützt du dich dabei? Das nämlich alles, was wahrgenommen wird, schon vorbei ist, kann sich nur auf wissenschaftliche Konzepte von Wahrnehmung und insbesondere auf die biologie unseres Gehirns beziehen - außerdem erfordert es die Annahme einer objektiven Realität.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 12.12.2005 um 18:18 Uhr.
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Ich denke, die viel interessantere Frage hier ist: Was ist eine "annähernd richtige Antwort"?

Für mich ist eine annähernd richtige Antwort eine Antwort, die zumindest näherungsweise die Beobachtungen korrekt beschreibt (was dabei die Beobachtungen verursacht, ist erst einmal zweitrangig; im Zweifelsfall beschreibt man eben die Welt, die sich Descartes' böser Geist ausgedacht hat, um sie uns vorzuspiegeln, aber deswegen ist die Beschreibung noch lange nicht falsch).

Schon die Newtonsche Zeit ist in diesem Sinne eine annähernd richtige Antwort (weil sie zumindest für den uns unmittelbar zugänglichen Bereich die Beobachtungen korrekt beschreibt), Einstein hat eine besser Antwort gegeben (sie beschreibt mehr Beobachtungen richtig, ist also in diesem Sinne näher an der Wahrheit). Und auch Einstein ist sicher noch nicht der Weisheit letzter Schluß.
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Beiträge: 29, Mitglied seit 18 Jahren
Andre schrieb in Beitrag Nr. 760-4:
Hallo Profkop,

du weißt zurecht darauf hin, dass das menschliche Erkenntisvermögen ein Produkt der Evolution ist, aber bei Wissenschaft handelt es sich ebenfalls um ein Beobachtungssystem - und das sollte man nicht mit dem Beobachtungssystem "Mensch" verwechseln.

Weißt du, wie wissenschaftliches Arbeiten in der Physik zum Beispiel funktioniert?

....

Warum können zu Fragen von Raum und Zeit niemals auch nur annährend richtige Antworten gefunden werden? Welche Ontologie vertrittst du? Scheinbar keine Ontologie von Relationen, denn dies wäre eine Möglichkeit dein Problem zu umgehen, da Wissenschaft gerade Relationen in der Natur aufdecken kann.

Ich stimme mir dir überein, dass unser "Gehirn" in Anpassung an die Umwelt enstanden ist... was sagt uns also unser Erkenntnisvermögen möglicherweise über diese Umwelt aus? Warum suchen Menschen von Natur aus nach Zusammenhängen selbst in zusammenhangslosen Ereignisketten?So vorzugehen wäre ja auch eine Möglichkeit, wobei diese biologisch gesetzten Grenzen vom Mensch doch schon lange überwunden wurden... oder wie ist es zu verstehen, dass der Mensch beinahe verstanden hat, wie ein Mensch entsteht? Oder das er diesen Planeten verlassen kann? Wir können sogar Materie produzieren, die in der Natur zwar möglich ist, aber ansonsten gar nicht vorkommt.

Wie begründest du die Behauptung, es würde keine Gegenwart geben?
Wie ist es dir möglich abgesehen von deiner Wahrnehmung von Gegenwart von irgendeiner anderen Gegenwart zu sprechen?

Und was willst du damit sagen, es wären Krücken und es hätte nichts mit Realität zu tun? Auf was beziehst du dich hier... auf deine eigene Wahrnehmung oder auf die "Wahrnehmung", welche die Physik von der Natur hat?

Du behauptest im Grunde, bestimmte menschliche Erfahrungen wären eine Illusion - worauf stützt du dich dabei? Das nämlich alles, was wahrgenommen wird, schon vorbei ist, kann sich nur auf wissenschaftliche Konzepte von Wahrnehmung und insbesondere auf die biologie unseres Gehirns beziehen - außerdem erfordert es die Annahme einer objektiven Realität.

[Nachricht zuletzt bearbeitet von Andre am 12.12.2005 um 18:18 Uhr]



Hallo Andre,
Deine Zeilen, sowie die anderen Beiträge zu diesem Thema, habe ich aufmerksam gelesen. Leider habe ich mich wahrscheinlich nicht deutlich genug ausgedrückt. Unter einer Antwort verstehe ich eine Aussage oder Erkenntnis, die ich auch verstehe, besser überhaupt verstehen kann. Und hier ist meine Skepsis verankert, weil ich der Überzeugung bin, dass dies mit unserer menschlichen Auffassungsgabe nicht möglich ist. Da helfen auch keine wissenschaftlichen Analysen der Physik, weil deren Ergebnisse zwar in sich schlüssig sein mögen, aber uns wieder nur ein Segment des Ganzen zeigen.
Das Beispiel eines Lebewesens, welches keine Augen besitzt, weil es in der Dunkelheit lebt, veranschaulicht das Problem recht gut. Dieses Geschöpf mag von höchster Intelligenz sein. Es mag auch die Wärme des Sonnenlichtes spüren, was dies aber ist, wird und kann es niemals begreifen. In wissenschaftlichen Arbeiten wird es über Wirkung und Eigenschaften vieles darüber entdecken und doch reicht es nicht zum Verstehen, weil es das Licht nicht wahrnimmt.
Es liegt ja in unserer Natur, den Dingen auf den Grund zu gehen, aber wir neigen auch dazu -nach jedem bedeutenden Forschungserfolg- zu glauben, dass es nun zu dem "Stein der Weisen" nicht mehr weit sein könne. Manchmal auch etwas arrogant, aber nach kurzer Zeit, stellt sich meist heraus, dass weitere neue Fragen aufgetaucht sind. Vielleicht gelingt es uns irgendwann, unsere Möglichkeiten voll zu nutzen, aber nur in dem uns zugänglichen Topf. An die anderen kommen wir niemals ran.

Profkopf
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Beiträge: 112, Mitglied seit 18 Jahren
Guten Abend Profkopf,

was bewegt dich ?

Es grüßt
Peter Pan
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Profkopf schrieb in Beitrag Nr. 760-6:
Das Beispiel eines Lebewesens, welches keine Augen besitzt, weil es in der Dunkelheit lebt, veranschaulicht das Problem recht gut. Dieses Geschöpf mag von höchster Intelligenz sein. Es mag auch die Wärme des Sonnenlichtes spüren, was dies aber ist, wird und kann es niemals begreifen. In wissenschaftlichen Arbeiten wird es über Wirkung und Eigenschaften vieles darüber entdecken und doch reicht es nicht zum Verstehen, weil es das Licht nicht wahrnimmt.
Warum bist Du der Meinung, daß wir Licht besser verstehen, bloß weil es eine gewisse Wahrnehmung auslöst, wenn es auf unser Auge fällt? Unbestritten ist, daß ein Blinder nicht wirklich verstehen kann, was es bedeutet, Licht wahrzunehmen. Aber das ist eine völlig andere Frage als die, das Licht selbst zu verstehen. In der Tat könnte eventuell die Lichtwahrnehmung dabei hinderlich sein, die wahre Natur des Lichts zu verstehen, weil man eben den Begriff "Licht" unweigerlich mit der zugehörigen Wahrnehmung (Helligkeit, Farbe, etc.) in Verbindung bringt, obwohl dies alles eigentlich keine Eigenschaften des Lichtes, sondern Eigenschaften unserer Wahrnehmung des Lichtes sind (die natürlich mit Eigenschaften des Lichtes zusammenhängen, vereinfacht gesagt hängt die Helligkeit mit der Intensität und die Farbe mit dem Frequenzspektrum zusammen).

Ein Beispiel hierzu: In der Akustik wird eine Überlagerung zweier Frequenzen entweder als Schwebung (wenn die beiden Frequenzen nahe beieinander liegen) oder als zwei Töne unterschiedlicher Höhe (wenn sie weiter auseinanderliegen) wahrgenommen. In der Tat ist diese Unterscheidung aber ein Artefakt unserer Wahrnehmung; die Überlagerung zweier Frequenzen ergibt immer eine Schwebung, und natürlich sind auch bei nahe beieinanderliegenden Frequenzen beide Frequenzen (also "beide Tonhöhen") weiterhin vorhanden. Es handelt sich also nur um zwei verschiedene Beschreibungen derselben Welle (einmal als Summe, einmal als Produkt von Sinusfunktionen; beide Beschreibungen sind äquivalent), und nur unser Gehör ist dafür verantwortlich, daß wir diese als wesentlich unterschiedliche Eigenschaften hören. Ebenso hören wir Mischungen verschiedener Frequenzen, die alle Vielfache einer Grundfrequenz sind, generell nicht als Mischung von Tönen, sondern als Ton der Grundfrequenz mit unterschiedlicher Klangfarbe. Mal ganz davon abgesehen, daß wir den Schall nicht als die Druckwelle empfinden, die er nun mal ist (wenn man mal von stark aufgedrehten Bässen absieht, die man auch fühlen kann, dann fühlt man ihn aber nicht als Ton oder Geräusch).

Ein von Geburt an Gehörloser kann so lange er will Schallwellen analysieren, er wird niemals erfahren, was es bedeutet, zu hören, was den Klang eines Klaviers bedeutet oder wie eine Disharmonie klingt. Aber genausowenig wird ein Hörender durch reines Hören jemals darauf kommen, was denn nun Schall eigentlich ist. Er wird, sofern er sich nicht zumindest mit der Schallerzeugung auseinandersetzt (z.B. mit Musikinstrumenten), niemals aus Tönen und Geräuschen auf Dichtewellen kommen. Er wird von Tonhöhen niemals auf Frequenzen und von Klangfarben niemals auf Frequenzspektren schließen.

In obigem Absatz habe ich übrigens zur besseren Verdeutlichung die Begriffe der Wahrnehmung kursiv geschrieben, währent die Begriffe, die zur Natur des Schalls gehören, fett markiert sind.
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Beiträge: 29, Mitglied seit 18 Jahren
Peter Pan schrieb in Beitrag Nr. 760-7:
Guten Abend Profkopf,

was bewegt dich ?

Es grüßt
Peter Pan

Hallo Peter Pan,

ich verstehe Deine Frage so, was mich bewegt, diesen Beitrag zu schreiben.
Nachdem ich die meisten Fragen und Antworten zum Thema Raum und Zeit gelesen habe, kam ich zu dem Schluss, dass zu vielen Fragen dieses fazinierenden Themas keine befriedigenden Antworten kommen. Warum dies nach meiner Einschätzung so ist, gibt ja mein Beitrag wieder. Schon seit meiner Jugend habe ich mich mit diesen Dingen beschäftigt und irgendwann bin ich dann zu dem Schluss gekommen, dass ein "Verstehen" nicht möglich ist.
Gruss Profkopf
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Beiträge: 269, Mitglied seit 18 Jahren
Du hast vollkommen recht. Es ist schlicht und einfach unmöglich hinter einen "Sinn", bzW. hinter einen Ursprung zu kommen. Die Sache ist nämlich, es gibt gar keinen Ursprung. Alles basiert auf dem Wissen, der Menschheit, welches begrenzt ist. Nur die Dinge die hier geschehen, können beantwortet werden. Sagen wir mal so... wir sind auf der Erde geboren, und haben uns sehr weit entwickelt. Jedoch sind wir ein nur ein Teil des Ganze, des Unendlichen. "Ärsche in Raum und Zeit". Wir sind nicht das Universum selbst. M.E ist das Universum also unendlich, es gab es schon immer und es wird auch NIEMALS, und das meine ich damit, NIEMALS ein Ende haben. Sagen wir mal so... man nehme an, das Universum ist alles, was es gibt, und es ist nicht unendlich, und hat auch Anfang und Ende... NUR mal so angenommen (dem ist natürlich nicht so ;))... währe das nicht völlig unlogisch??? Es macht einfach keinen Sinn, dass das Universum, wie ein Ball ist (es sind sogar Franzosen dieser Ansicht... und zwar, dass es aussieht, wie ein Fußball, also so wie ein Dodekaeder). Aber das macht alles keinen Sinn. Wie bitteschön können wir als noch nicht mal nanoskopisch kleine Teile sagen, dass das Universum geschlossen ist, und dann nix mehr ist... nur das Universum, der Kosmos.
Ich halt dies für Schwachsinn, und im Grundegenommen können wir als Bestandteile des Universums nix beweisen. Ich denke das alle geht über unseren Verstand hinaus, und wir werden es niemals Erfahren, was vll auch besser so ist.
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In der Philosopie fragt man sich, was denn die eigene bloße Meinung (und hinter "meines Erachtens" verbirgt sich nichts anderes) von Wissen unterscheidet - wobei auch gefragt werden muss, was mit Wissen gemeint ist.

Ich würde mich freuen, wenn solche "Meinungen" auch begründet werden würden... vergesse ich zwar selbst manchmal, aber bemühe mich ansonsten meist sehr darum.

Warum ist es unmöglich hinter einen Ursprung zu schauen? Der Ursprung, den du sicher meinst, ist ein Produkt moderner Naturwissenschaft und wenn nun neue Modelle entstehen, in denen dieser Ursprung nicht mehr vorkommt (wie die noch extrem spekulative Kosmologie auf Grundlage der "Loop Quantengravitation" bzw. Quantenspindynamik) dann löst sich auch dieses Problem auf.

Und davon abgesehen, wie willst du wissen, ob es einen Ursprung gab oder nicht? Wenn du schon so argumentierst, dass alles auf unserem Wissen basiert... dann musst du dich auch weigern, solche Fragen als sinnvoll anzusehen, was bedeutet, dass du sie auch nicht beantwortest.

Allein schon bei der Aussage, wir hätten uns sehr weit entwickelt, werden dir mindestens 70% der Menschen auf diesem Planeten widersprechen, da ungefähr mindestens so viele Menschen die Evolutionstheorie nicht ernst nehmen.

Woher willst du wissen, dass das Universum unendlich ist? Oder das es schon immer existiert? Du beziehst dich damit auf klassische Vorstellungen von Raum und Zeit, die ja nicht absolute Gültigkeit haben müssen.

Und es wäre nicht unlogisch, wenn das Universum eine endliche Größe hätte. Warum sollte sich die Unendlichkeit nicht darauf beziehen, dass es ins unendliche expandieren kann... aber zu jedem "Zeitpunkt" nur eine endliche Größe hat? (Ein anschauliches Beispiel wäre auch die Oberfläche eines mit Wasser bedeckten Planeten... für Seefahrer ist er unendlich (wenn man sich einmal die Sterne und alles wegdenkt, was als Orientierungshilfe dienen könnte) und trotzdem ist er endlich.)
(Zum Thema Unendlichkeit sollte man sich ohnehin der Mathematik zuwenden... da gibt es mehr Lösungsmöglichkeiten, also du vielleicht glaubst. Auch wenn es darum geht, wie es "Räume" geben kann, die endlich sind, aber keinen Rand besitzen)

Das mit dem Dodekaeder... das stand doch mal im PM Magazin (eigentlich lese ich solche Esoterik-Zeitschriften nicht... aber die Bilder sind meist sehr hübsch ;-)... jedenfalls stand das nicht umsonst nur in diesem Magazin.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 14.12.2005 um 16:53 Uhr.
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Du darfst eins nicht vergessen. Alles basiert zwar auf unserem Wissen, dennoch können wir uns alles denken. Wir können jetzt einfach sagen, alles ist unendlich, ohne es zu beweisen.
Ich will damit einfach nur sagen, dass eine Endlichkeit (für mich jedenfalls), keinen Sinn ergibt. Entweder ist dies ein ganzes Universum, dass endlich ist. Dann ergäbe aber für mich nur Sinn, dass es Unendlich weitere Universen geben muss, wo z.B. andere physikalische Gesetze herrschen.

Aber im Grunde genommen können wir nichts sagen.
Man muss sich das so vorstellen, dass wir nichts, und rein garnichts von unserer Existenz, und von der Existenz überhaupt wissen können. Es kann so alles möglich sein. Dinge, die wir nicht kennen und nie kennen lernen werden?
Es ist einfach so, wie es ist.
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Ja, ist schon richtig... es gibt eine Menge Fragen, die sich nicht beantworten lassen. Was meinst du damit, wir können nichts von unserer Existenz wissen?
Wenn etwas gewiss ist, dann ist es doch gerade unsere Existenz. Und jeder normale Mensch hält auch die Existenz seiner Umwelt und seiner Mitmenschen für gewiss - da sind wir uns sicher einig.

Im Rahmen der allgemeinen Relativitätstheorie ergibt ein endliches Universum für mich jedenfalls sinn. Als Kind hielt ich sowohl die Endlichkeit als auch die Unendlichkeit des Universums für Unsinn. Die Endlichkeit hielt ich hauptsächlich deswegen für Unsinn, da ich mir mit dieser Endlichkeit auch eine Grenze gedacht habe, hinter der es etwas geben muss. (Aber als Kind hat man auch keine Ahnung von Topologie und Differentialgeometrie)

Am eigenartigsten ist es doch aber, dass es überhaupt etwas gibt? Ich finde diese Tatsache heute sogar noch seltsamer als damals.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 14.12.2005 um 17:43 Uhr.
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Ja, du hast schon recht. Mit dem menschlichen Verständnis, ergibt lediglich, wenn überhaupt nur ein endliches Universum einen Sinn.
Ich bin dennoch der Meinung, dass alles auf einer Unendlichkeit beruht. Dies geht aber alles über unser Vertändnis hinaus.
Dass es Dich wundert, dass überhaupt etwas existiert, gibt auch keinen Sinn.
Wir als Menschen können die Dinge nicht erklären. Außerdem sind für mich Raum & Zeit etwas unendliches. Wir als Menschen kennen doch nur endliche Dinge...
Also wir sind so für uns geschaffen. Leben, Tod, Gefühle...
Ich meine, dass was für uns Sinn macht, wie Gefühle, Liebe, Freude, macht eigentlich garkeinen Sinn, und ist nur Zufall, oder wieauchimmer. Aber das ist alles für uns so gedacht.
Der Sinn für mich im Leben ist einfach, hauptsache es ist da, und ich komme einfach nicht damit aus, dass es keinen Sinn ergibt.
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", ich verstehe Deine Frage so, was mich bewegt, diesen Beitrag zu schreiben."


Danke für deine Antwort ... zum nicht „Verstehen“ verstanden zu haben...gehört die Vernehmung des eigenen Verstandes. Eine Erkenntnis. Die Beurteilung seiner selbst, ist das Schwierigste auf Erden. Es spricht von Weisheit...Fragen können die Antwort bereits enthalten...

Ist Zeit reine Bewegung...ist Zeit...Leben ?

Zeit ist...Glück...schon die o.a. Frage stellen zu dürfen, oder ???

Nun, ob es tatsächlich eine allgemeine Erklärung für dieses Phänomen Zeit gibt, möchte ich sehr bezweifeln...., aber das es einen Plan gibt, dessen bin ich mir sehr sicher, du/ich sind ein Beweis...

Doch den selbigen zu verraten, sollte jeder mit sich selbst vereinbaren, schliesslich ist es ja das Schönste, was wir tatsächlich erleben können bzw. erfahren dürfen, das Geheimnisvolle, oder ??? Ist der Apfel reif ? Du musst schon probieren um zu erfahren, ob die Zeit tatsächlich ausreichte ihn reifen zu lassen.

Was wäre das Leben doch langweilig und wahrscheinlich für einen Menschen auch kaum lebensfähig, wenn es das Mysteriöse (und damit ist nicht nur die schöne Zeit gemeint) nicht geben würde.
Wunder sind immer bestimmt mysteriös, Dinge, die wir dann als Zufall bezeichnen, weil unsere Vorstellungskraft ihren geistigen Horizont erreicht hat und unser Verstand aus gutem „Urgrund“ den Vorhang dieser Vorstellung des Gastspieles Leben fallen lässt. Doch es wird bestimmt weiter gehen, immer weiter, einfach unfassbar...

Das Leben ist ein Geschenk Gottes, oder ein Geschenk der Sterne, oder, oder...gibt es tatsächlich Menschen, die nicht den Hauch einer Chance hatten „Zeit“ als Glück zu erfahren...keinen einzigen Wimpernschlag ?!?!?

Wenn ja, handelt es sich nicht wirklich um Menschen, sondern um Zombies. Gibt es sie...LEBENDE TOTE ???

Eine Frage, die es m.E. in sich hat, wenn wir wirklich vorankommen wollen, sei es in den Wissenschaften der Natur wie auch des Geistes, wird der Beweis darin liegen, dass kein trauriges Kind auf diesem Planeten anzutreffen ist.

Eine schier unlösbare Aufgabe...einfach unfassbar!?!?!?

Was dies alles mit Zeit zu tun hat ???

Es grüßte wie immer von Herzen
Peter Pan :-)
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Beiträge: 29, Mitglied seit 18 Jahren
Peter Pan schrieb in Beitrag Nr. 760-15:
... wird der Beweis darin liegen, dass kein trauriges Kind auf diesem Planeten anzutreffen ist.

Eine schier unlösbare Aufgabe...einfach unfassbar!?!?!?

Ich bin mir sicher das die Menschheit diese von dir gestellt Aufgabe lösen wird... hoffentlich nicht so bald. :*(
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mc²=E
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Beiträge: 29, Mitglied seit 18 Jahren
"Das Leben ist ein Geschenk Gottes, oder ein Geschenk der Sterne, oder, oder...gibt es tatsächlich Menschen, die nicht den Hauch einer Chance hatten „Zeit“ als Glück zu erfahren...keinen einzigen Wimpernschlag ?!?!?

Wenn ja, handelt es sich nicht wirklich um Menschen, sondern um Zombies. Gibt es sie...LEBENDE TOTE ???"

Hallo Peter Pan,
Deine Ausführungen zur "Zeit" halte ich im wesentlichen für philosophisch und gleichzeitig auch für sehr schön. Es mag sein, dass es die einzige Möglichkeit ist, sich mit diesem Thema zu befassen und halbwegs ein Gefühl der Zufriedenheit zu erlangen.
Allerdings betrachte ich Deine oben aufgeführte Definition für zu subjektiv. Du bringst eine gewisse Trauer zum Ausdruck, bei Betrachtung der Möglichkeit, dass es "lebende Tote" geben könne. Das Gefühl glücklich zu sein, entsteht bei den meisten Menschen aus dem Wechsel zwischen positiv- und negativempfundenen Ereignissen. Ich setze natürlich niemanden mit einer krankheitsbedingten, depressiven Erlebniswelt voraus. Aber ich bin mir sicher, dass es Menschen gibt, die aus dem gleichförmigen Verlauf -ohne AUF und AB- ihres Lebens Ruhe schöpfen. Sie empfinden Zeit nicht als Glück sondern als Geborgenheit.
Ich würde sie keinesfalls als Zombies betrachten. Aber das ist jetzt ein Abgleiten vom Thema Raum und Zeit.

Gruss Profkopf
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Beiträge: 53, Mitglied seit 18 Jahren
Um noch einmal auf die Unendlichkeiten zurückzukommen. Ist es nicht tatsächlich so, dass nur sehr wenige TATSÄCHLICHE (bekannte) unendliche Größen existieren? (jedenfalls sind mir nicht viele bekannt)
Für mich wäre so eine tatsächliche Unendlichkeit der Wirkungsabstand der Gravitation (vielleicht auch der der elektromagnetischen Welle). Aber dann hört der Spaß doch schon auf. Andere Unendlichkeiten (z.B. Zahlenmengen) sind nur konstruiert. Ich frage mich in der Tat, aus welcher Überlegung mehr Paradoxien hervorgehen: aus dem endlichen "Sein", oder aus dem unendlichen "Sein".
Ein endliches Uni-(oder gar Multi-)versum erfordert die Frage nach einer Existenz dahinter.
Erklären wir das Universum als Teil eines unendlichen Seins, kommen wir aus dem Schleifendenken nicht wieder heraus (weis nicht wie es euch geht, aber Schleifen finde ich unbefriedigend als Erklärung einer Weltordnung).
Vielleicht ergibt sich eine dritte Variante....
Signatur:
Vor dem Universum ist nach dem Universum
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Sergio Del Rio schrieb in Beitrag Nr. 760-18:
Um noch einmal auf die Unendlichkeiten zurückzukommen. Ist es nicht tatsächlich so, dass nur sehr wenige TATSÄCHLICHE (bekannte) unendliche Größen existieren? (jedenfalls sind mir nicht viele bekannt)
Für mich wäre so eine tatsächliche Unendlichkeit der Wirkungsabstand der Gravitation (vielleicht auch der der elektromagnetischen Welle).
Nun ja, mit der Unendlichkeit der Reichweite der Gravitation und der elektromagnetischen Wechselwirkung ist das so eine Sache: Zwar reichen sie tatsächlich auf beliebige Entfernung, aber natürlich nur, wenn es diese Entfernung auch wirklich gibt. Zudem breiten sich Änderungen in den Feldern nur mit Lichtgeschwindigkeit aus, d.h. in endlicher Zeit wird sich jede lokale Änderung auch nur auf einen endlichen Raumbereich auswirken.
Zitat:
Ein endliches Uni-(oder gar Multi-)versum erfordert die Frage nach einer Existenz dahinter.
Das ist derselbe Trugschluß wie der, daß eine endliche Erdoberfläche bedingt, daß man, wenn man zu weit geht, von der Erde herunterfallen müsse.

Genausowenig wie die endliche Erdoberfläche einen Rand hat, über den man hinauslaufen könnte, und dann wäre man "hinter" dem Rand, muß auch ein endliches Universum einen Rand haben, "hinter" dem etwas anderes kommen muß. In der Tat haben geschlossene Universen nach der ART nur endlich viel Raum, aber keinen Rand des Raumes. Genausowenig, wie man die Erde verlassen kann, indem man auf ihr immer weiter läuft, kann man auch nicht das Universum verlassen, indem man nur weit genug weg fliegt. Irgendwann hat man nämlich einen Punkt erreicht, von dem man in alle Richtungen dem Ausgangspunkt wieder näher kommt (so, wie man am Nordpol nur nach Süden gehen kann).

Ob das Universum nun tatsächlich endlich ist, ist eine andere Frage; die neuesten Daten deuten m.W. eher auf ein offenes (unendliches) Universum hin.

Zitat:
Erklären wir das Universum als Teil eines unendlichen Seins, kommen wir aus dem Schleifendenken nicht wieder heraus (weis nicht wie es euch geht, aber Schleifen finde ich unbefriedigend als Erklärung einer Weltordnung).
Vielleicht ergibt sich eine dritte Variante....
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Beiträge: 331, Mitglied seit 18 Jahren
Wir haben es geschafft, müssen aber an den Details arbeiten.
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