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Beitrag Nr. 734-21
16.11.2005 13:50
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Beitrag Nr. 734-22
17.11.2005 11:09
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Beitrag Nr. 734-23
20.11.2005 12:34
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|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-16:Tom, ich denke Du vermischst den Begriff Wahrheit mit dem der Wirklichkeit. (Und Zara hantiert mit dem Wahrheitsbegriff auch etwas seltsam, finde ich.)
Wahrheit als "Ding an sich" gibt es nicht -- da sind wir uns wohl einig.
Wahrheit so für sich gestellt gibt es nicht; Wirklichkeit so für sich gestellt aber schon.
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-16:Eine Aussage ist dann und nur dann wahr, wenn sie mit der von ihr beschriebenen Tatsache übereinstimmt (korrespondiert).
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-16:Ich bin Anhänger dessen, was allgmein hin als Korrespondenztheorie bezeichnet wird. Daß sie "Theorie" genannt wird, finde ich allerdings unpassend; denn sie ist ja das gemeinsame "Dach" aller Theorien: jede Theorie ist eine Sammlung von Aussagen und so ersucht schlußendlich jede Theorie eine Übereinstimmung zwischen Aussagen und Tatsachen. Das heißt, die Korrespondenztheorie ist die letzte Instanz bei der Untersuchung von Theorien.
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-16:Die Aussage "Es gibt keine wahre Aussage" ist, wenn sie wahr ist, eine unwahre Aussage. Das ist paradox.
Wenn sie hingegen wahr ist, so existiert sehr wohl eine wahre Aussage, und zwar sie selbst.
Was also diese Aussage hinterläßt, ist nichts anderes als eine radikal-nihilistische, sich selbst belügende Beliebigkeit. Na ja, wenn's hilft ...
Das ist kein radikaler Skeptizismus mehr; das ist ... hyper-radikaler Skeptizismus. Quasi gar nicht mehr steigerbar.
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Beitrag Nr. 734-24
21.11.2005 17:14
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|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-20:Zitat Tom: "Eine Vielfalt entsteht erst durch die Beziehung zwischen Null-Punkten"
Meinetwegen. -- Aber eine Beziehung X zwischen Punkt A und Punkt B kann nur dann entstehen, wenn A und B sich in irgendeiner Weise unterscheiden.
Es muß sich eine Unterscheidung herausstellen!
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-20:Wenn A und B hingegen absolut leer wären ("Null"), dann wären sie auch absolut identisch, und so könntest Du nicht länger von "Punkten" in der Mehrzahl sprechen, sondern nur noch von einem einzigen Punkte. Ein einziger Punkt allein jedoch kann weder Beziehungen noch eine Vielfalt schaffen.
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-20:um: Deine Aussagen sind widersprüchlich. (Aber das soll wohl auch so sein im Buddhismus.)
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-20:Du scheinst, ähnlich wie Zara, den Widerspruch damit entschuldigen zu wollen, indem Du einfach sagst, daß Deine eigenen Aussagen unwahr seien. Warum aber verteidigst Du dann Deine Aussagen so leidenschaftlich?
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Beitrag Nr. 734-25
21.11.2005 18:38
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Andre schrieb in Beitrag Nr. 734-18:Es anzunehmen ist doch ganz praktisch... und es hat sich in der Praxis bewährt. Ich meine... irgendwelche Orientierungspunkte muss man doch verwenden.
Ich will auf gar keinen Fall behaupten, dass es keine anderen Sichtweisen über die Welt neben der Wissenschaft geben kann... zumal es ja auch heißt: „Wer nur das versteht, was man erklären kann, der versteht ziemlich wenig.“ Man möchte ja auch kein Fachidiot sein.
Ich denke also sehr wohl, dass es ein Fehler wäre, hier mehr als nur ein für wahr halten zu sehen.
Andre schrieb in Beitrag Nr. 734-18:Aber wie kann es sein, dass eine Welt, in der eigentlich nichts getrennt ist, dennoch bei anderer Betrachtungsweise unserer Alltagswirklichkeit gleicht? Warum können wir aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen? Warum ist eine Strukturwissenschaft wie die Mathematik so erfolgreich... warum ist die Wissenschaft so erfolgreich?
Andre schrieb in Beitrag Nr. 734-18:So sehe ich das auch mit der Trennbarkeit. Es macht keinen Sinn auf der Ebene des Gehirns von einem „Ich“ zu sprechen. Aus Sicht der Psychologie dagegen ist es sehr sinnvoll.
Sollten nun Neurophysiologen die Psychologie deswegen kritisieren? (Was manche getan haben) Von Emergenz zu reden, ist zwar eine Art Kapitulation, da man dann auf eine Erklärung des Phänomens im Sinne des Reduktionismus verzichtet, aber vielleicht gibt es ja tatsächlich emergente Phänomene oder Eigenschaften? Die müsste man dann als fundamental ansehen, da sie nicht durch die Ebene darunter erklärt werden könnten – sie stellen etwas neues dar. (Wie das „Ich“ in der Psychologie.) Die Wissenschaft ist ja auch genau so aufgebaut... und jede Disziplin hat ihre Gültigkeitsbereiche und es ist stets ein Fehler, diese Grenzen zu überschreiten... also Chemie als Physik zu betrachten, oder in der Physik nach Dingen der Psychologie zu suchen und so weiter.
Dann wäre es falsch zu sagen, Raum und Zeit wären eine Illusion, nur weil sie bei einer fundamentalen Beschreibung der Natur abwesend sind.
Und ebenso wäre es falsch, zu sagen, nichts wäre getrennt, weil bei einer fundamentalen Betrachtungsweise der Natur nichts getrennt ist.
Andre schrieb in Beitrag Nr. 734-18:Vielleicht gilt die Trennbarkeit auch nur für die Emergenten Eigenschaften – vielleicht ist Trennbarkeit selbst eine emergente Sache, die mit der Emergenz von Raum und Zeit zusammenfällt?
D.h. das man klassische Objekte wie zwei Steine, bzw. deren Eigenschaften, wie an einem Ort zu sein, sehr wohl als getrennt betrachten kann... das zeichnet sie doch überhaupt erst als Steine aus. Andernfalls darf ich erst gar nicht von Steinen reden.
Andre schrieb in Beitrag Nr. 734-18:Verstehst du, wie ich das meine? Ich betrachte mich von der Umwelt getrennt, weil es mich nur in einer Betrachtungsweise der Natur gibt, in welcher auch die klassische Physik eine gute Naturbeschreibung darstellt, in der man von einer Trennbarkeit ausgehen kann, obwohl in einer Beschreibung der Natur, die viel grundlegender ist, nichts getrenntes existiert... ich dafür aber in dieser Beschreibung nicht mehr vorkommen kann.
Andre schrieb in Beitrag Nr. 734-18:Du sprichst ja selbst von einem potenziellen Universum, also von reiner Möglichkeit. Das Neue muss lediglich möglich sein. Und Möglichkeit und Wirklichkeit sind für mich verschieden.
Für den Begriff der Möglichkeit ist es auch charakteristisch, dass Verschiedenes zugleich besteht. Die einzelnen Möglichkeiten schließen sich gegenseitig aus, bestehen aber zugleich.
Andre schrieb in Beitrag Nr. 734-18:Wenn ich den Begriff der Existenz auf Tatsachen beziehe, dürfte er auf die Möglichkeiten angewandt eben keinen Sinn ergeben. Und die Möglichkeit einer Tatsache kommt sicher vor der Wirklichkeit dieser Tatsache.
Warum also die Möglichkeit nicht in einem anderen Sinne wie die Tatsachen als wirklich ansehen, um dann für die Tatsachen einen Begriff der relativen Existenz zu benutzen? Relative Objektivität? Absolute Objektivität von Tatsachen fordere ich überhaupt nicht... aber sie sollte schon so weit gehen, dass sie zumindest für uns Menschen praktisch so gut wie objektiv sind.
Andre schrieb in Beitrag Nr. 734-18:Du kennst doch sicher die Quantenmechanik? In den Fällen, in denen Information für uns Menschen unwiderruflich ins All verschwindet, erscheint uns die Welt auch als klassisch.
Deine Sichtweise kann also nur dann zutreffend sein, wenn man das Universum als Ganzes betrachtet, wenn man diese Information nicht als verloren ansieht, aber nicht, wenn man so ignorant ist wie ich und nur die Erde und das Leben auf ihr beachtet. ;)
Andre schrieb in Beitrag Nr. 734-18:Zitat Tom: "Eben, du findest keine erste Ursache, ebensowenig eine grundlegende Substanz. Was zeigt, daß Ursache/Wirkung und Substanz nur Konzepte sind, die eine praktische Relevanz haben mögen, aber letztlich nichts erklären."
Hier verhält es sich ähnlich, wie bei dem, was ich eben schrieb. Wieso sagst du, solche Konzepte erklären letztlich nichts? Das ist so, als würde jemand sagen, das Leben ist sinnlos, nur weil er glaubt, Sinn wäre Gott gegeben und ohne Gott gäbe es keinen Sinn. Wenn du der Meinung bist, jeder könne selbst den Dingen einen Sinn geben... dann dürfte dir auch die Art und Weise, wie Wissenschaft etwas erklärt, nicht problematisch erscheinen.
Du darfst eben nur keine letzten Erklärungen von ihr erwarten, so wie auch kein durch Gott gegebener absoluter Sinn erwartet wird.
In der modernen Kosmologie gibt es im übrigen keine erste Ursache, da die Entstehung unserer Welt ein Zufallsereignis darstellt, ebenso wie die Dichteschwankungen, die grob die großräumige Struktur des Universums festlegen. (Die Berechnungen stimmen auch sehr genau mit den Messungen der Hintergrundstrahlung überein... es wäre also möglich.)
Wie du siehst, ergibt sich das mit der „Kausalität“ erst im nachhinein
Und die Kosmologischen Modelle liefern ebenfalls keine letzten Erklärungen... es gibt da einfach nur irgendwann einen Punkt, an dem jede Frage sinnlos wird, da sie prinzipiell nicht beantwortet werden kann.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.