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Warum wir existieren

Thema erstellt von Ibo Caj 
Ibo Caj
Hallo!

Du bist auch jemand, der sich immerwieder mal
mit dem Sinn des Lebens beschäftigt,
der sich fragt, warum wir auf der Welt sind?

Hast Du schon mal versucht, diese Frage rational, systematisch zu ergründen?

Reduziere doch einfach mal alles, was wir denken und tun
auf das, was letztlich hinter allem steht!

Dann kommst Du drauf. Es ist ganz einfach.

Höre aber nicht zu früh auf,
denn die Antwort "Leben" oder "Existieren"
ist noch nicht der Weisheit letzter Schluß.

Ich wünsche Dir viele Wohlgefühle beim Enträtseln!
Ibo Caj
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren
Ich bin der Ansicht, daß jeder einen anderen Sinn in seinem Leben sieht.
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Santex
Ich denke, das war kein Zufall, dass es in diesem Universum das intelligente Leben entstanden ist. Die menschliche Intelligenz wird für irgendwas gebraucht, was man mit toter Materie nicht zu erreichen ist.

Was auch immer die Mentschen treibt (ich weiss noch nicht was), es wird uns dorthin treiben (ich weiss noch nicht wohin), wo es sie haben will..


Und die Kühe auf der Wise haben bestimmt auch ihre eigene Vorstellung von dem Sinn des Lebens.
Wir müssen aber schon ein Schritt weitergehen, und sagen: "Das ist doch alles nicht einfach so!"
Zum Glück begreifen das immer mehr Menschen auf der Erde.
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren
1. Kann das Leben einer Spezies, die gerade erst entstanden ist und bereits beim Beginn seiner Entstehungsphase im Begriff ist, sich auf dem schnellsten Wege selbst auszurotten, als "Intelligent" bezeichnet werden?

2. Ich kann in keiner Weise nachvollziehen, warum ausgerechnet die Menschheit für irgend einen Prozess von Bedeutung sein soll. Bisher hat sie nichts positives bewirkt. Aber vielleicht habe ich dich falsch verstanden. Es geht ja um diese "Kraft", die uns lenkt. Kann es nicht auch sein, dass es einfach nur eine Eigenschaft der Menschen ist, nach etwas zu suchen, das als Erklärung für die Dinge dienen soll, die sie nicht verstehen? Und ist es möglicherweise nicht so, dass viele dieser unerklärlichen Phänomene auf lücken- und fehlerhaftes "Wissen" zurückzuführen sind? Dass eben unser "Wissen" nur ein "Glauben" ist, auf Beschreibungen von Phänomenen beruht, die wir wahrnehmen, wir aber nicht in der Lage sind, die "Ur-Ursachen" für sämtliche Ereignisse wirklich zu begreifen?
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Santex
1. Ja, kann sie. Eine nicht intelligente Spezie ist nicht in der Lage, sich selbst auszurotten. Das ist nur die Frage der Quanität.. Die Menschen sind halt nocht nicht klever genug..

2.Und deswegen gibt es diesen Wissenslücken, von dennen Du sprichst. Wobei es immer mehr werden. Aber das ist kein Grund pessimistisch zu werden: es werden auch immer mehr Lücken gefüllt. Schau Dir doch an, wieviel die Menschen in den letzen 10 tausend Jahren entdeckt haben. Die Entwicklung und Fortschritt sind nicht zu übersehen..

Warum tun die Menschen das?
Diese Frage ist ein weiteres Beispiel für so eine Wissenslücke.

Unser Wissen ist nicht nur ein Glaube. Es ist auch ein Werkzeug, um zB noch mehr Wissen (Glauben) zu bekommen.
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren
1. Intelligent ist das für mich nicht.

2. Mit jeder Wissenslücke, die gefüllt wird, entstehen neue Lücken. Die gefüllten Lücken bieten mir zwar einen gewissen Wohlstand, über den ich mich auch nicht beschwere, doch handelt es sich auch hier meistens nur um eine Verlagerung. Ich baue ein Haus und vernichte zugleich ein Stück der Natur, auf die ich ebenfalls angewiesen bin... Ich fahre mit dem Auto in den Supermarkt und verpeste dabei die Luft, die ich zum Leben brauche. Dann kaufe ich mir ein paar Eier, wofür Legehennen ein qualvolles Leben führen müssen. Kaufe ich mir stattdessen Eier von Hühnern aus Bodenhaltung, zahle ich entsprechend mehr Geld dafür. Um dieses zu verdienen, muß ich selbst wieder mehr Arbeiten und verlagere somit nur das Leid aus den Legebatterien an meinen Arbeitsplatz. Ok das hört sich verwirrend an und weit hergeholt. Ich wollte nur verdeutlichen, daß vieles bei genauer Betrachtung nur ein Verlagern von Problemen ist. Dieses Prinzip läßt sich auch auf das Wissen projezieren: Angenommen, du machst eine Entdeckung, findest heraus, daß Helium leichter ist als Luft. Damit kannst du erklären, warum ein mit Helium gefüllter Luftballon nach oben steigt. Warum aber ist Helium leichter als Luft? Man kann alles hinterfragen. Jede Antwort wirft neue Fragen auf. Das meinte ich mit einer "Verlagerung der Wissenslücken".
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Ibo Caj
Hallo! Danke für die Auseinandersetzung mit meinem Thema,
auch wenn es sich nicht wesentlich
um das Thema dieser interessanten WEB-Site kümmert!

Warum nehmen wir nicht mal unseren Wissensdurst, um den es hier geht,
um herauszufinden, was hinter allem steckt?

Was passiert, wenn wir unser Wissen mehren?
Was geschieht mit uns, wenn wir Neues entdecken?
Worauf sind wir aus, wenn wir Wissen anderen mitteilen?
Warum nehmen Kinder (vorübergehend) Unangenehmes in Kauf, wenn sie zur Schule gehen?

Weil alle irgendeine Mission erfüllen, die Menschheit weiterbringen müssen?
Weil wir dazu gezwungen werden? Weil es in uns ist, daß wir das tun?
Nein!

Es geht immer nur um Gefühle, die wir haben oder haben können.
Genauer gesagt, geht es immer nur um ein Grundgefühl, denn so viele gibt es gar nicht.
Es geht um das Wohlgefühl! Es geht uns immer nur darum,
unser Dasein mit möglichst vielen Wohlgefühlen zu füllen,
die in allen möglichen Aktivitäten stecken!

Natürlich gelingt es uns nicht immer, bei allem schöne Gefühle zu haben.
Aber wir bemühen uns unablässig, auch wenn wir manchmal Dinge tun müssen,
die zunächst keine Wohlgefühle ermöglichen.

Manchen gelingt es so wenig, sich Wohlgefühle zu verschaffen,
daß sie sich das Leben nehmen, und andere werden so rücksichtslos dabei,
daß sie sogar anderen das Leben nehmen können.

Nehmen wir ein anderes Beispiel, um diese Feststellung zu überprüfen:
Nehmen wir "Emfindungskomplexe", die Menschen als ihren Sinn des Lebens definieren.
Z.B. Ehre, Verantwortung, Bescheidenheit, Hilfsbereitschaft, Freundschaft usw.

Hinterfragen wir, welche Gefühle wir dabei haben, taucht zunächst mal das Problem auf,
daß wir nicht genau wissen, welche Gefühle wir mit diesen Begriffen verbinden.
Wir müssen zunächst herausfinden, wieviele Gefühle es überhaupt gibt!

Es sind gar nicht so viele. Genaugenommen gibt es nur zwei:
Wohlgefühle und Schmerzen.
Nur Intensität und Qantität machen Unterschiede.

Es ist tatsächlich so, daß es uns nur darum geht,
möglichst viele Wohlgefühle auf schnellstem Wege zu erreichen.
Das ist es, was hinter allem steht, was alle Kreaturen antreibt.

Auch die Arterhaltung funktioniert nur deshalb, weil die Lebewesen,
die sich vermehren, schnell erreichbare und starke Wohlgefühle dabei haben!
Kein Tier und kein Mensch denkt normalerweise
bei der intensivsten Wohlgefühl-Interaktion daran, daß die Art erhalten werden muß.
Wir sind zwar programmiert, uns zu vermehren, aber daß wir das auch tun,
wird ausschließlich über unser unstillbares Bedürfnis nach Wohlgefühlen bestimmt.

Weil Zeit sehr wichtig ist bei unseren Bemühungen um Wohlgefühle
dachte ich, daß mein Beitrag ganz gut in dieses Forum paßt.
Denn wüßten wir, daß alle nur das Gleiche wollen,
müßte es ja ein bißchen einfacher sein, unsere Zeit mit Bemühungen zu füllen,
daß auch für alle anderen Wohlgefühle möglich werden, wenn wir uns darum kümmern.

Auch wenn ich mich anhöre, als wäre kein Widerspruch möglich,
freue ich mich auf Einwände, und wer mehr über dieses Thema wissen will,
kann sich gerne auf der Homepage von German JaCobi informieren,
die den Titel trägt: Verständigung ist das mächtigste Werkzeug des Lebens

Übrigens haben auch schon Epikur und Kant festgestellt,
daß es allen Kreaturen nur um Wohlgefühle geht.
Schöne Grüße! Ibo Caj
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren
Richtig richtig richtig! Soll heißen, ich bin deiner Meinung, was das Bestreben der Lebewesen nach Wohlgefühl angeht. Das ist die treibende Kraft, der Sinn von allem, was wir tun. Die Frage nach dem Sinn des Lebens muß allerdings genauer definiert werden. Wenn ich danach frage, was denn der Sinn des Lebens ist, also welchen Sinn mein Leben macht, also die Tatsache, daß ich Lebe, dann kann ich das nicht mit "Wohlgefühl" beantworten. Dann muß ich sagen: Es ist eben typisch menschlich, hinter allem einen Sinn zu suchen. Natürlich gibt es einen Grund dafür, aber einen Sinn? Genausogut könnte ich fragen, welchen Sinn es macht, daß ich in Europa und nicht in Asien geboren wurde.
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Santex
Hallo, ihr beiden..
Im allgemeinem, was ihr sagt, geb ich euch absolut Recht.. Aber, paar Einwände hätt ich schon..

Manu: ich verstehe sehr gut, was du mit den Verlagerungen meinst. Neues Wissen schaft immer neue Fragen; mehr Ordnung an einer Stelle verursacht mehr Unordnug an einer anderen..
Nun ist aber so, dass in einem endlichen Universum diese Verlagerungen letztendlich im Kreise drehen; früher oder später kommt man zum Ausgangspunkt. In einem unendlichen Universum kann man die Sachen unendlich lang verlagern, dabei ist eine unendlich lange Wissenszunahme möglich..
Die letzte Version lässt einen auch nicht viel optimistischer werden, aber das Gefühl, sich im Kreise zu drehen, verschwindet..

Ibo Caj: zweifellos.. Wohlgefühle, Lust und Spass sind Kräfte, die uns treiben..
Aber sie erklären nicht alles. Sie erklären nur, warum das Leben am Leben bleibt. Auf die Frage 'Wozu?' geben sie keine Antwort.
Ein Beispiel: man kann sagen, die Verbrennung des Benzins ist die treibende Kraft eines Autos. Aber ist der Autofahrer, der auf das Gaspedal kräftig drückt, etwa keine treibende Kraft?
Wenn nein, was ist der Fahrer dann fürs Auto?
Wenn ja, welche der beiden Kräften rechtfertigt mehr die Existenz von Autos?
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren
Meine Meinung:

Alles ist möglich und findet irgendwo statt, wenn nicht in diesem Zyklus unseres Universums, dann in einem anderen. Die Zunahme von Wissen ist demnach solange möglich, bis diese Kette durch äußere Einflüsse unterbrochen wird (was sehr wahrscheinlich ist), oder unser Universum endet. Da anschließend (wobei hier die Definition einer zeitlichen Abfolge, also ein "vorher", "nachher" oder "anschließend" eigentlich nicht zulässig ist) möglicherweise ein neuer Zyklus beginnt, der nicht als Teil DIESER Realität angesehen werden darf, werden wir nicht das Gefühl bekommen, "uns im Kreise zu drehen".
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Ibo Caj
Hallo Manu!

Es geht darum, daß Existenzen den Sinn des Lebens erkennen, also das, was letztzlich hinter allem steht, was sie denken und tun. Zufallsereignisse sind Abläufe irgendwelcher Aktivitäten, die natürlich immer irgendeinen Zweck erfüllen und sogar selbst irgendwelche Ereignisse auslösen und mitbestimmen können, weil sie verursachende Kräfte sind. Alles Wahrnehmbare besteht aus miteinander schwingenden kleinsten Teilchen, die interagieren und sich mit anderen zu immer größeren Gruppen verbinden.

Untersuchst Du, warum die vielen Teilchen der in Asien oder Europa geborenen Menschen Kräfte erzeugen und auf andere reagieren, kannst Du auch den Sinn, Zweck, Grund erkennen, Freude erleben uns so mit anderen teilen, daß sie immer größer wird. Was für ein Gefühl soll sonst dahinter stehen, wenn Atome ihre enormen Kräfte austauschen und kontrollieren? Ich kann mir nur Wohlgefühle und Unwohlgefühle vorstellen und weiß, daß es - zumindest in unserer Bewußtseinsebene - keine anderen gibt, und die ein Spektrum haben von Höllenschmerz bis Ekstase!


Hallo santex!

Ich bin sicher, daß Wohlgefühle für die Existenzen, die sich entwickelt haben aus einer Schöpfung, die ich mir mit meinem eingeschränkten Bewußtsein nicht erklären kann, tatsächlich alles sind.

Dein Beispiel mit dem Auto überzeugt mich deshalb nicht, weil Autos Schöpfungen von Menschen sind, die sich damit Wohlgefühle verschaffen wollten, und die bis heute in der Lage sind, Autos als große Wohlgefühlspender zu betrachten, weil sie sich die damit entstehenden und entstandenen Unwohlgefühle nicht in ihr Bewußtsein holen wollen. Aber auch hier kann man die Lust nach schönen Gefühlen als Ursache jeglicher Existenz begreifen, wenn man so weit gehen will, und die Motivation von Atomen einbeziehen will, wie schon zuvor erwähnt.

Die Triebkraft RASCH VIELE WOHLGEFÜHLE ERREICHEN erklärt selbstverständlich auch, warum Leben entsteht! Oder kennst Du normale Menschen oder Tiere, die nur deshalb sexuell aktiv werden, damit die Art erhalten wird? Wohl kaum, es sei denn, sie sind nicht ganz "richtig".

Warum soll die Triebkraft WOHLGEFÜHLE keine Antwort sein auf die Frage "Wozu existieren wir?"? Daß etwas höheres dahinter stehen soll, haben uns die Religionen erzählt, die sich aus mystischen Vorstellungen entwickeln konnten, weil Wissen fehlte über das Entstehen und Funktionieren aller wahrnehmbaren Existenz. Hier hat sich vor allem in den letzten Nannosekundenbruchteilen der Evolution so viel getan, daß herkömmliche Vorstellungen vom Sinn des Lebens und von Gut und Böse neu überdacht werden müssen.
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren
Zufallsereignisse sind, wie alle Ereignisse, auf bestimmte Ursachen und Kräfte zurückzuführen, darum gibt es eigentlich keinen reinen "Zufall". Wenn wir dazu existieren, Wohlgefühle zu haben, warum gibt es dann mehr Leid als Freude? Warum regieren Hass, Geiz und Intoleranz, sterben Menschen qualvoll an Hungersnot, Aids, Malaria u.v.m.? Das Leid wird immer größer sein als die Freude und es wird immer so sein, dass mehr Lebewesen gefressen werden oder an anderen Dingen sterben, als ein langes und befriedigendes Leben zu führen.
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Santex
Die Triebkraft Wohlgefühle als eine Antwort auf die Frage "Wozu wir existieren?" ?
Eher nicht. Höstens auf die Fragen "Wie wir existieren?" oder "Was hält uns an der Existenz?".
Oder was ist dann mit der Frage "Wozu existieren die Wohlgefühle selbst?"
Warum ist die Welt so entstanden, dass das Leben nur durch sexuelle Triebe weiterbestehn kann? Warum müssen die Lebewesen sterben?
Das lässt sich mit Wohlgefühlen kaum erklären.

Es wäre doch easy eine Welt entstehen zu lassen, wo man nichts tun muss, um immer Wohlgefühle empfinden zu können. Aber nein, aus irgendeinem Grund müssen wir uns quälen, um dies zu erreichen.

Ja, die Wohlgefühle sind wohl unsere treibende Kraft. Diese relativ neue Erkenntniss war ein grosser Schritt seit paar tausend Jahren. Aber diese Kraft ist ähnlich, wie bei Autos die Verbrenungskraft: sie ermöglicht das Auto zu fahren.
Aber es steckt bestimmt viel mehr dahinter.
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Ibo Caj
Hallo Manu!

Die Interpretation von Zufällen geschieht nur in unseren Köpfen, wenn wir bestimmte Ereignisse mit anderen in Verbindung bringen, und darin Auffälligkeiten erkennen. Je schlampiger wir dabei zu Werke gehen, desto schneller können wir Zufälle feststellen ...

Wie kommst Du darauf, daß es mehr Freude als Leid gibt? Das ist mit Sicherheit nicht richtig! Menschen, die mehr Leid als Freude erleben, hören auf zu leben, wenn ihnen nicht einmal mehr die Hoffnung auf Änderung ihrer defizitären Situation Wohlgefühle machen kann. Und dazu muß man wissen, daß Hoffnung ein sehr starker Wohlgefühlspender ist! Wenn Du ein normales Leben führst, und Deine Gefühlsskala von + 10 bis - 10 einteilst, wirst Du als 35-jähriger etwa ein durchschnittliches Wohlgefühl-Level von 3 haben, wenn Du alle Deine Gefühle quantitativ und qualitativ bewertest. Ich hoffe jedenfalls, daß Du nicht weniger hast!

Und vor allem wollen wir nicht aus den Augen verlieren, daß es um die Feststellung des Wollens, also des SOLL-Zustandes geht, nicht um die Feststellung dessen, was IST!

Würden wir z.B. ewig leben können, müßten wir uns sehr viel einfallen lassen, um den Wohlgefühlspender "Neues wahrnehmen" lebendig zu halten.
Ich könnte mir übrigens vorstellen, daß wir länger leben könnten, würden wir glücklicher sein. Die Wissenschaft hat hierzu ja bereits einige Erkenntnisse geliefert, die diesen Schluß untermauern. Aber ausschließlich im Wohlgefühlbereich zu leben, würde uns ein langweiliges Paradies bescheren, das auf Dauer unerträglich wäre. Es kommt einfach überall auf die Balance an!

Hallo santex!

"Was hält uns an der Existenz?"
Diese Frage hat die gleiche Bedeutung wie "Warum wir existieren" oder die Frage nach der Triebkraft unserer Existenz!

"Wozu existieren die Wohlgefühle selbst?"
Um sich wohlzufühlen! Wohlgefühle existieren als Wahrnehmung, die sich aus entsprechenden Tänzen entsprechender Atome ergeben. Es wird ihnen Spaß machen ...

Auch Deine anderen Fragen lassen sich mit "Wohlgefühle wollen" beantworten. Ich weiß, daß sich auch die große Frage, warum wir sterben müssen, mit dieser Triebkraft erklären läßt, denn Wohlgefühle lassen sich ja nur als solche wahrnehmen, wenn die Gegenkraft vorhanden ist! Ein einfaches Beispiel dazu: Menschen, die bisher überwiegend nur Wohlgefühle erlebt haben, wissen gar nicht, welche Bandbreite es tatsächlich gibt. Sie können ihre Wohlgefühle auch nur eingeschränkt wahrnehmen und werten! Wer schon mal Höllenschmerzen erlebt hat, weiß auch ein relativ schwaches Wohlgefühl der Stufe 1 mehr zu schätzen als jemand, dem es überwiegend gut geht, und der wenig Schmerzen hatte bisher. Wer sich tagelang nach einem Schluck Wasser gesehnt hat, und keines bekommen konnte, für den ist ein Schluck Wasser etwas so Kostbares, daß er es mit einem Wohlgefühl vergleichen wird, das ein anderer hat, der genüßlich einen Nobelwein schlürft. Die Gewöhnung reduziert dann diese Wohlgefühle, und wir brauchen wieder etwas Neues, oder einen Dämpfer ...

Welche Argumente kannst Du anführen für Deinen Vergleich mit Autos?

Grüße von
Ibo Caj
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Santex
hallo, Ibo Caj.

Aus Deinen Worten würde ich folgendes schliessen:
Unser Ziel oder Streben ist also Wohlgefühle zu empfinden. Wohlgefühle können wir aber nur empfinden(voll auskosten), wenn wir schon etwas schlimmes erlebt haben. Also muss man sich auch nach Schmerzen und ähnl. streben? Um sich später halt besser zu fühlen?
Das ist zwar ein interessanter Trick, den die Masochisten anscheindend verwenden, aber im Allgemeinen scheint es nicht zu gelten.


Und mit dem Sterben hab ich auch nicht ganz verschtanden. Der Tod ist das letzte, was ein Mensch emfinden kann (wenn überhaupt). Und das kann man kaum zu den positiven Gefühlen zählen. Also ist das ganze Streben umsonst, oder wie soll man das verstehen?
Ich finde, der Tod passt einfach nicht in dieser ganze Geschichte mit Wohlgefühl als universelle treibende Kraft.
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren
Hallo Ibo Caj,
also vom Soll-Zustand habe ich in keinem Moment gesprochen. Mir geht es um den Ist-Zustand, und warum er so ist wie er ist. Ich bin davon überzeugt, daß es mehr Leid als Freude gibt. Vereinzelt hast du natürlich recht, gibt es auch Ausnahmen. Besonders in unseren Wohlstands-Regionen. Ich meinte das allerdings global und für alle Lebewesen. Und da gilt für den allergrößten Teil: Überlebenskampf. Es wird immer so sein, daß die meisten Lebewesen gefressen werden und eines unnatürlichen Todes sterben. Das ist mathematisch nachweisbar.
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Sam
Nun, ich denke es wird mal wieder Zeit, dass ich mich mal wieder hier zu Worte melde ;-)
Zu meiner Schande muss ich wohl gestehen, dass ich dich noch nicht verlinkt habe... so etwas sollte eigentlich nicht passieren. Aber mal sehen, ob ich nicht einen interessanten Beitrag zum Sinn des Lebens liefern kann.

Zuerst einmal: Der Sinn Deines Lebens ändert sich ständig, ich würde fast sagen ungefähr jede Minute. Du bist rastlos, jeder Mensch ist rastlos. Ich merke das, jetzt in dieser Sekunde. Nun, da ich so oder so so gut wie anonym bin und es mich eigentlich auch nicht kümmert, kann ich ja mal einen Schwank aus meinem Leben erzählen. Momentan sitze ich hier auf meinem gut 20 qm Studentenwohnheimzimmer und nutze die ISDN-Leitung zum Rechenzentrum. Eigentlich sollte ich aber für ein Testat lernen, das morgen ist. Ich muss zugeben: Ich habe schon die ganze Woche nichts - absolut GAR nichts - dafür getan und es ist nicht leicht. Versuchen Sie mal, einem Professor etwas über das zentrale Nervensystem zu erzählen und all seine Fragen zu beantworten. Schlussendlich habe ich mich dazu entschlossen, zu diesem Testat nicht zu erscheinen und es nächstes Semester zu machen. Eigentlich ist das dumm, ich weiss. Hm, wenn ich es mir so überlege, können wir das "eigentlich" streichen. Es ist nur so, dass ich am letzten Donnerstag mit einer Freundin ein Ska Konzert (die "Toasters", war wirklich gut!) besucht habe. Nun, und es hat wohl irgendwie eingeschlagen. Lachen Sie nicht, es ist nicht das 1. Mal für mich, aber mit Abstand das Schlimmste! Das Dumme ist, sie ist eine wirklich sehr gute Freundin von mir und ich wollte sie nicht mit einer Anmache vergraulen - also was habe ich gemacht? Ich habe ihr einen "erklärenden Zettel" unter der Tür durchgeschoben, denn wie es der Zufall so will, wohnen wir auf dem selben Flur. Ähm, falls Sie in dieser Sekunde einen Tip von mir wollen, kann ich Ihnen nur einen geben: Machen Sie das NIEMALS, nie, nie, niemals, wenn ihre Angebetete am Tag darauf nach Hause fährt und Karneval feiert, also effektiv das ganze Wochenende, Montag UND Dienstag nicht mehr zu erreichen ist. "Erklärende Zettel" sind sowieso blöde, aber irgendwie hatte ich nicht den Mumm für eine 1:1 Konfrontation, da habe ich meine verkorksten Schreibkünste benutzt. Es war mir nicht möglich, irgendetwas an diesen Tagen zu machen. Das Ausgehen mit meinen Freunden macht keinen Spaß mehr, die Uni sowieso nicht und man kann sich auch keine 10 Minuten am Stück konzentrieren. Alles, was vorher gut war, wird schlecht. Dazu dann die Angst vor dem berühmten "Korb" - naja, da mache ich mir nicht SO viele Sorgen drum, nicht, weil ich so selbstbewusst, sondern weil ich einfach viel zu hibbelig dafür bin. Noch vor 2 Wochen bestand der Sinn meines Lebens darin, mein grauenhaftes Studium so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Jetzt hat sich auf einmal alles geändert. Durch diese kleine Wendung hat sich mein Zeitplan für die Universität um lockere 2 Semester verlängert, ich bin ein ziemliches Wrack und kann nur auf Besserung hoffen UND ich habe 5 Kilo abgenommen (das einzig gute!). Zu ihr kann ich nur sagen, dass sie wirklich ein Unikat ist und ich noch nicht einmal jemanden "der so ähnlich ist" getroffen habe. Die interessanteste Person auf der Welt (in meinen Augen).

Das ist also die Geschichte - oder etwa die Hälfte davon, gerade genug, um es zu verstehen.

So, und jetzt erzählen SIE mir mal was über den Sinn des Lebens! Ich würde mal folgendes sagen... vor etwa 20 Minuten war der Sinn meines Lebens, Ska Punk zu hören, in einer Lautstärke dass dem Bewohner unter meinem Zimmer der Stuck ins Müsli fällt. Das fand ich in dieser Stunde am allerbesten! In der Stunde davor habe ich "Aliens vs. Predator 2" gespielt, um mich ein wenig abzulenken. Auf Ballereien muss man sich nicht konzentrieren, irgendwie hilft das, die Zeit totzuschlagen. Davor war ich ein paar Stunden mit Freunden auf einem Rosenmontagsumzug und wir haben uns neben einen Obdachlosen gesetzt und mit ihm darüber geredet, warum er sich ausgerechnet am Rosenmontag auf die Strasse setzt, obwohl ihn das deprimiert. In der Stunde davor habe ich mich mit einem Nachbarn über meine Nachbarin unterhalten und mir meine Chancen ausgerechnet ("ich weiss nicht so genau" ist eine tolle Antwort!). Und jetzt sitze ich hier und schreibe in dieses Forum. Wenn ich alles unter einen Hut packen würde und ein Oberthema finden müsste, durch das sich mein Leben definiert, würde ich sagen, dass ich die meiste Zeit damit beschäftigt bin, ich selbst zu sein. Und ich selbst bin neurotisch, wankelmütig und alles in allem total überdreht.

Ich verbringe den Grossteil meiner Zeit damit, diese Eigenschaften zu pflegen wie kleine Kinder. Nach einer Weile ist man eine Eigenschaft ärmer oder reicher, das passiert so im Laufe der Zeit. Es gab einen Lebensabschnitt, da war ich 24 Stunden am Tag depressiv, jedenfalls sagte man mir, dass ich depressiv wäre. Man selber merkt das nämlich nicht - man denkt, das wäre normal, bis man herausfindet, wie schön das Leben ohne Depressionen sein kann! Jetzt bin ich nicht mehr depressiv, nun, nicht mehr die ganze Zeit (wir betrachten diese Situation als Ausnahmezustand) und der "Sinn" in meinem Leben hat sich von "ich bringe andere Leute gerne runter" auf das Gegenteil verkehrt.

Ich finde es schlichtweg Schwachsinn, dass manche Leute Begriffe wie "Freude" und "Leid" zu quantifizieren versuchen. Ich könnte beim besten Willen nicht sagen, was mir vor 5 Jahren Spaß gemacht hat und was ich genau für Abneigungen hatte. Wenn schon, dann sind "Freud'" und "Leid" gleichmäßig verteilt. Auch das, was mir damals keinen Spaß gemacht hat, macht mir heute Freude. Damals empfand ich es als ziemlich lästig, zum Saxophonunterricht zu gehen. Heute macht es mir Spaß, einfach mal so oder Freunden etwas vorzuspielen.
Überlegt doch mal, was ihr macht - ihr teilt das Leben in eine Skala von "-10" bis "+10" ein. Ich kann irgendwie nicht sagen, dass ich mein Leben in eine Skala quetschen kann - mag jetzt ein wenig nach "hähä, mein Ego ist zu groß für eure Skala" klingen, aber denkt doch mal über euch nach, was euch in den letzten Stunden runtergebracht und wieder aufgebaut hat. Das ändert sich doch fast jede Minute. Diese ganzen Zustände zu messen und in eine Skala einzutragen, nur um hinterher sagen zu können, "es geht mir gut" bzw. schlecht (und das auf einer Skala von -10 bis 10! Da ist die Jury beim Eiskunstlauf mit einer Skala von nur 1-10 leichter dran!) ist doch nonsense.
Gut, mein Leben ist auf "Wohlgefühl" ausgerichtet. Ich versuche, einen gewissen Komfort zu erreichen, gehe dabei Kompromisse ein, wäge ein "Wohlgefühl" gegen das andere ab, dem kann ich zustimmen. Aber das läuft nicht immer "unmittelbar" ab, ich kann sehr wohl abschätzen, dass meine "erklärender Zettel" Aktion mich etwa ein ein Zoll dickes Nervenkabel gekostet hat und das hat nicht im Geringsten etwas mit einem Wohlgefühl zu tun. Allerdings habe ich so auf mehr oder minder unkonventionelle Weise die Tür zu etwas Neuem in meinem Leben aufgestossen - das Unbekannte tut nicht gut, es macht einem schon Sorgen und man fühlt sich nicht gerade wohl - hinter dem Nebel könnte sich eine helfende Hand genausogut wie ein Bad in flüssigem Stickstoff verbergen (ich sage das mal so bildlich um etwas möglichst Unangenehmes darzustellen), aber es gibt Hoffnung, wie jemand das so schön gesagt hat. Und es gibt immer neue Hoffnung. Selbst, wenn wir unendlich lange leben würden, würden wir niemals alles erleben. Man sagt, eine Maus sucht nicht zweimal in der selben Ecke nach Käse und dass das eine Eigenschaft wäre, die nur Menschen haben (und dass das schlecht sei). Ich finde dieses Gleichnis äusserst beschissen (stammt aus einem US-Business-Bestseller) weil es gerade das ist, was das Leben so lebenswert macht. Wenn jeder sagen würde "ich war schon einmal verliebt, das Gefühl kenne ich und ich finde es gut/schlecht und muss die Erfahrung deswegen nie wieder machen" dann könnte man wirklich sagen - nun, irgendwann wäre die Luft raus. Gottseidank kann ein Mensch einen Zustand eine gewisse Zeit im Endlosreplay und wenn er das leid ist noch eine Ewigkeit in allen Variationen geniessen. Ich mag Eis. Ich mag einige Sorten, die mir besonders schmecken und werde sie wohl auch noch lange essen können - irgendwann werde ich die Sorten VIELLEICHT leid sein und umsteigen. Ich mag Punk-Musik - und jeden Tag finde ich neue Bands, die ich gut finde. Wenn ich das unter dem Aspekt betrachte, fände ich das ewige Leben gar nicht so übel, bis natürlich auf die Tatsache, dass einem geliebte Menschen unter den Fingern wegsterben.

So, und damit möchte ich meine kleine Abhandlung jetzt beenden. Ich mag es nicht besonders, wenn man versucht, Dinge wie Glück, Unglück, Leid oder "Wohlgefühl" zu rationalisieren und zu sagen "Hey schau! Wir sind alle nur kleine triebgesteuerte Wesen und sowas von berechenbar!". Das würde alle Gefühle als Eigensucht karikieren und alles, was Hoffnung gibt als Trugschluss entlarven, da ja alle nur an das eigene Wohlgefühl denken, selbst als Folge von fremdem Wohlgefühl. Das ist irgendwo nicht so ganz meine Welt, jedenfalls nicht im Augenblick. Die Vorstellung respektiere ich, aber es ist nicht meine momentane. Übrigens: Wünscht mir Glück mit der Nachbarin - das wäre der beste Beweis, dass ihr etwas machen könnt, ohne vorrangig an euer eigenes "Wohlgefühl" zu denken ;-)
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
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Hi Sam,
freut mich, von dir zu hören bzw. lesen. Deine Einstellung finde ich voll ok und ich teile meine Meinung mit dir. Vor allem interessiert mich aber, wie es mit IHR weitergeht. Halt' mich bitte auf dem Laufenden, würde mich echt interessieren. Vor allem kenne ich deine Situation nur zu gut. Auf jeden Fall wünsche ich dir, dass dein "erklärender Zettel" Erfolg hatte!

Gruss,
Manu
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Ibo Caj
Hallo santex! Hallo Manu!

Nochmal kurz und deutlich: Es geht um den Antrieb, also darum, was wir wollen! Es geht nicht um das, was letztendlich geschieht! Der Plan und die Erfüllung des Plans können weit auseinanderdriften, müssen nicht ein und das Selbe sein. Sterben müssen ist etwas, was uns vorbestimmt ist, weil es sonst keine Evolution hätte geben können. Ich habe nirgends gesagt, daß wir das Sichwohlfühlenwollen auch zwingend erreichen können!

Und deshalb müssen wir Schmerzerleben auch nicht absichtlich herbeiführen. Unser Leben ist angefüllt mit Unwohlgefühlen, weil eine völlige Balance nicht möglich ist. Gäbe es eine völlige Balance zwischen den Kräften des Universums, wäre aus der Ursuppe nichts anderes geworden als noch mehr Ursuppe. Erst die Balanceschwankungen bei den Tänzen der Atome ließen neue Atome und Atomverbände (Elemente) entstehen. (Ich setze bei dieser Bemerkung voraus, daß Du Dich mit meinen Gedanken auf der Seite verstaendigung.de beschäftigt hast.)

Es mag sein, daß das tatsächlich feststellbare Leid überwiegt auf der Welt, wenn man alle erlebten Gefühle, einschließlich der Überlebenskämpfe und des Sterbens aller Kreaturen zusammenrechnet. Das ändert aber nichts daran, daß alle Kreaturen, solange sie leben, nach Wohlgefühlen streben, und bis zu ihrem Ende das Gefühl haben, daß sie überwiegend Wohlgefühle erlebt haben. Schmerzverdrängung ist z.B. ein wissenschaftlich fundierter Begriff in der Schmerzforschung, der deutlich macht, daß wir in der Erinnerung Gefühle anders zusammenrechnen, als wenn wir sie zeitnah erfassen.


Hallo Sam!

Was Du hier geschrieben hast, ist eine Aufzählung von dem, womit Du Dein Leben füllst, damit es Dir und anderen möglichst viel Freude macht.

Mir geht es darum, deutlich zu machen, welche Gefühle hinter all diesen mehr oder weniger belanglosen oder wichtigen Dingen unseres Lebens stehen. Wenn Du Medizin studierst, wirst Du Dich sicher auch irgendwann mal damit beschäftigen, daß Lebewesen nur zwei Grundgefühle kennen. Die kann man prinzipiell in Stufen einteilen. Man muß das aber nicht. In der Schmerzforschung macht das z.B. sehr viel Sinn.

Und wer dann aus all seinen Gefühlen nach kräftigem Umrühren in seiner Erinnerung eine Suppe zustandebringt, die ihm schmeckt, und anderen dabei nicht übel wird, ist doch alles in Ordnung.

Kein Mensch hat behauptet, daß man jedes Gefühl analysieren müßte und statistisch erfassen, um nachher zu wissen, wo man steht! Ich auch nicht!!!

Vielleicht kannst Du mal darüber nachdenken, was Dich so erregt hat, daß Du hier Feststellungen in den Raum stellst, die absurd oder irrelevant sind.

Z.B. schreibst Du: "Selbst, wenn wir unendlich lange leben würden, würden wir niemals alles erleben."

Schön. Aber was sollen wir hier damit anfangen?

Z.B. schreibst Du: "Hey schau! Wir sind alle nur kleine triebgesteuerte Wesen und sowas von berechenbar!". Das würde alle Gefühle als Eigensucht karikieren und alles, was Hoffnung gibt als Trugschluss entlarven, da ja alle nur an das eigene Wohlgefühl denken, selbst als Folge von fremdem Wohlgefühl."

Vielleicht fühlst Du Dich eine Spur zu göttlich. Warum fragst Du nicht mal einen guten Psychologen, was Menschen alles tun können, um ihre Ziele zu erreichen. Der sagt Dir dann sicher auch etwas über Deine Ziele, die Du vor Dir selbst und anderen verbergen willst, weil sie in Deinen Moralvorstellungen oder in Deinem religiös geprägten Denken keinen Platz haben dürfen ...

Vielleicht versuchst Du mal, ganz nüchtern zu denken, rational, emotionslos. Das Thema ist zu wichtig, um es mit den üblichen Kommunikationsbarrieren kaputtzumachen. Ich hoffe, meine Härte schmerzt Dich nicht so sehr, daß Du sofort ein Eis brauchst, um wieder in die Balance zu kommen;-)) Deinem Text nach verträgst Du zwar einiges, aber Eis im Winter ...?

Schöne Grüße
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Sam
Ach ich weiss es nicht, Ibo Caj - göttlich? Wow, das wäre "cool", sich so fühlen zu können - es stört mich eigentlich nicht so, dass du versuchst, Dinge rational und emotionslos zu sehen, mach einfach weiter so. Ich fühle mich momentan aber irgendwie nicht so danach, ebensolche Gedankengerüste zu entwerfen.

Ob du nun Psychologe oder Mediziner bist, ich kann auf jeden Fall eine Menge verschiedener Grundgefühle und -Stimmungen unterscheiden. Pfft, versteh' mich jetzt nicht falsch, aber ich wüsste nicht, was an der Tatsache wichtig ist, dass das Leben ein Moloch aus "Unwohl-Gefühlen" sein soll, irgedwo hatte ich die Erfahrung in einer Depressionsphase schon gemacht. Du schreibst, dass du nirgends sagst, dass das "Sichwohlfühlen" zwingend erreichbar ist. Ähm, naja - was soll denn das für eine Feststellung sein? Ausserdem vergleichst du die "Ursuppe" mit den Vorgängen im menschlichen Gehirn und reduzierst auf Atome und die Interaktion von Atomen, die von der fehlenden Balance im Universum abhängig sein sollen. Stelle dir folgenden Dialog vor:

Sohn: Interessiert es dich, was ich auf der Arbeit tue, Mutter?
Mutter: Nein, nicht so sehr.
Sohn: Aber du bist meine Mutter - das SOLLTE dich interessieren. Bin ich vielleicht langweilig?
Mutter: Ich sage nicht, dass du langweilig bist - nur alles, worüber du redest, ist langweilig.
Sohn: Aber du bist meine Mutter! Wenn es mir schlecht geht, kümmert es dich...
Mutter: Nun, aus technischen Gründen können die elektrischen Impulse in deinem Gehirn die Bresche zwischen unseren Gehirnen nicht überbrücken. Du könntest in Agonie schreien, es würde mich nicht erreichen.

Was ich damit verdeutlichen will: Gefühle lassen sich nicht einfach nur als Interaktion zwischen Atomen sehen (oh natürlich können wir uns alles so einfach machen, klar, die Wissenschaft erklärt alles). Übrigens: Eine Sinuskurve schwankt auch, steht aber in Balance. Materie und Antimaterie stehen in Balance, wenn wir von schwarzen Löchern absehen. Und verdammt - es gibt in der Naturwissenschaft wirklich viele Konstanten. Und alles, was konstant ist, steht in Balance. Ausserdem ist es nicht zulässig, ohne weiteres vom allgemeinen Makrokosmos auf die vom Menschen aufgebaute Gefühlswelt zu schliessen. Aber ist ja auch müßig, darüber zu reden.

Übrigens: Was ich aufgezählt habe, sind nicht Dinge, die ich tue um glücklich zu sein sondern Dinge, die ich tue um die Zeit totzuschlagen während ich auf etwas warte, was mich glücklich macht. Du könntest aufhören, mich zu reflektieren und mal versuchen, die Dinge so zu sehen, wie ich sie sehe, anstatt meine Meinung als "absurd und irrelevant" darzustellen, Mr. Spock. Und mich zu einem "guten" Psychologen (warum denn gerade einen "guten"?) schicken zu wollen finde ich ehrlich gesagt recht komisch und was willst du mir über meine Ziele und Moralvorstellungen sagen? Oder über religiöses Denken? Willst du damit implizieren, dass ich einfach zu religös bin, als dass ich mich mit dir "hochwissenschaftlich" unterhalten kann? Nun, ich glaube an Gott - nicht an das Bodenpersonal und bestimmt nicht an die ganze Story drumherum. Weisst du, Atheismus ist der 1. Schluck aus dem Becher der Natur und auf dem Grund wartet Gott - meinte auf jeden Fall Heisenberg. Quantenmechanik, du erinnerst dich?

Ich finde es bezaubernd, dass du Inhalte deiner Homepage als Grundwissen vorraussetzt, ich werde das gleich in meinen Studienplan mit aufnehmen. Deine Versuche, die Zukunft zu planen indem du versuchst, der Ursache für Gefühle auf den Grund zu gehen finde ich interessant, aber nicht besonders praxisorientiert - eher theoretischer Natur.

Hm, "deine Härte" schmerzt mich nicht, es amüsiert mich mehr, dass du versuchst, meine von deinen so unterschiedlichen Gedanken auf deine Welt zu projezieren und offensichtlich zu dem Schluss kommst, dass meine Gedanken falsch sein müssen, weil sie sich mit deinen nicht decken. Ich versuche in meinen Formulierungen stets verständlich zu bleiben, das machen übrigens auch "gute Psychologen", nicht, dass ich einer wäre. Vielleicht verstehe ich deine Theorien aufgrund einer Kommunikationsbarriere nicht, aber du konntest mir mit deinen Ausführungen nicht weiterhelfen, Ibo Caj.

Manu:
Mein Zettel hatte mäßigen Erfolg, sie redet mit mir (wie immer, sie hält mich also nicht für ein totales @#$%&), aber nicht darüber und wenn ich nicht so ein entsetzlicher Feigling wäre, würde ich es ihr irgendwie sagen. Vielleicht wartet sie ja nur darauf, keine Ahnung. Ich habe gerade mit ihr zusammen "High Fidelity" mit John Cusack im englischen Original gesehen. Es ist erschreckend, wenn man feststellt, dass man an die selben Szenen witzig und dieselben Parallelen zu den Büchern von Nick Hornby findet. Ich glaube, mir war noch kein Mensch auf diesem Planeten so verdammt nah, intellektuell wie gefühlsmäßig.

Und du hörst natürlich von der Front ;-) morgen (naja, eigenltich schon heute) ist ja Valentinstag :-D
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