Willkommen in Manus Zeitforum
InformationenAnmelden Registrieren

Erweiterte Suche

Milchstraße

Thema erstellt von Stevie 
Beiträge: 62, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo!

Ich hab mir vor kurzem ein schönes Poster gekauft, auf dem die Milchstraße zu sehen ist, mit vielen Erklärungen und Infos. Dabei stellt sich mir die Frage: Woher weiß man, dass die Milchstraße so aussieht? Gesehen hat sie aus der Perspektive, wie sie auf dem Poster dargestellt wird, noch niemand. Und: Die Milchstraße hat ja einen Durchmesser von ca. 100.000 Lichtjahren. Wie kann man sich also vorstellen, wie sie tatsächlich aussieht - man sieht ja - auch von unserer Position aus - immer nur ein "vergangenheits-verzerrtes" Bild, oder?

Grüße
Stevie
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Stevie,

das ist eben das faszinierende an den Naturwissenschaften und ihren Methoden... dass sie von einem so begrenzten Blickwinkel aus unsere "nähere" Umgebung rekonstruieren kann.

Den Globus gab es ja auch schon, bevor Menschen ins Weltall flogen. ;) Wenn du aber wissen willst, wie das genau gemacht wurde... das weiß ich nicht... man kann ja die Entfernungen der Sterne in unserer Milchstraße zu uns ermitteln und aufgrund dieser Daten ließe sie sich im Computer rekonstruieren.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 20.05.2005 um 12:29 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Andre hat ja schon die Antwort gegeben. Man mißt die Richtungen und Entfernungen zu den Sternen, und kann dann eine Karte erstellen.
Was die Zeit betrifft, so sind natürlich die von der Milchstraße weit entfernten Sterne dann an einer falschen Position. Doch wenn man die Arbeit genau macht, und auch die Rotation der Milchstraße berücksichtigt, kann man eine ziemlich exakte Karte für einen bestimmten Zeitpunkt erstellen.
Signatur:
Es gibt keine Urknall-Singularität.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 667-3:
Andre hat ja schon die Antwort gegeben. Man mißt die Richtungen und Entfernungen zu den Sternen, und kann dann eine Karte erstellen.
Was die Zeit betrifft, so sind natürlich die von der Milchstraße weit entfernten Sterne dann an einer falschen Position. Doch wenn man die Arbeit genau macht, und auch die Rotation der Milchstraße berücksichtigt, kann man eine ziemlich exakte Karte für einen bestimmten Zeitpunkt erstellen.

Bernhard,
jede Karte der Milchstraße stellt nicht nur eine räumliche, sondern auch eine zeitliche Verteilung der Sterne und Gas-/Staubwolken dar.
Es würde überhaupt keinen Sinn machen, die Positionen zurückzurechnen, die Angelegenheit wäre viel zu komplex. Außerdem können wir gar nicht alle Sterne sehen, denke z. B. an die Dunkelwolken, die die Sicht auf das Zentrum verdecken, und sehr viele der Sterne, die wir heute sehen, gibt es gar nicht mehr, andererseits sind aber an anderer Stelle neue entstanden; weil sich die Sterne aber auch gegenseitig in ihrem Lauf beeinflussen, können wir auf keinen Fall sagen, wie die Milchstraße „heute“ aussieht. Es gibt eben keine Gleichzeitigkeit in unserem Kosmos.
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 926, Mitglied seit 13 Jahren
Es gibt nur die Gleichzeitigkeit - naTürlich nicht einsehbar.

mlg
Harald
Signatur:
Es gibt nur eine Zeit - die aktive und die passive Gegenwart - und Gravitation
ist die Antwort der Gegenwart auf die Einwirkung vergangener Wichtigkeiten.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Harald Denifle schrieb in Beitrag Nr. 667-5:
Es gibt nur die Gleichzeitigkeit - naTürlich nicht einsehbar.

mlg
Harald

Na, wenn du meinst! Ich kann jedenfalls nicht gleichzeitig wachen und schlafen.
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 02.04.2014 um 22:40 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Henry schrieb in Beitrag Nr. 667-6:
Na, wenn du meinst! Ich kann jedenfalls nicht gleichzeitig wachen und schlafen.
Aber Schrödingers Katze kann gleichzeitig tot und lebendig sein...
Signatur:
Es gibt keine Urknall-Singularität.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Teile der Milchstraßendarstellung müssen geschätzt werden, da das uns gegenüberliegende Stück der Milchstraße durch den Zentralbereich verdeckt ist.
Siehe hierzu:

http://home.arcor.de/hpj/IMG/21cm.jpg
http://www.astronews.com/frag/bilder/milchstrasse.jpg
Signatur:
Es gibt keine Urknall-Singularität.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 667-7:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 667-6:
Na, wenn du meinst! Ich kann jedenfalls nicht gleichzeitig wachen und schlafen.
Aber Schrödingers Katze kann gleichzeitig tot und lebendig sein...

Darüber hat sich Schrödinger immer köstlich amüsiert! Glaubst du allen Ernstes, das wäre eine REALE Katze?
Nachtrag !!!

Ich will die Sache aber mal nicht so humoristisch stehen lassen, denn es gibt natürlich einen ernsten Hintergrund, und der eine oder andere wird von „Schrödingers Katze“ noch nichts gehört haben.
Erwin Schrödinger war Physiker und hat sich ausgiebig mit der Quantenmechanik beschäftigt. Im Gedankenexperiment mit der berühmten Katze wollte er zeigen, dass es zu absurden Ergebnissen kommt, wenn man Eigenschaften oder das Verhalten von mikroskopischen Teilchen auf unsere makroskopische Welt überträgt.
Den mikroskopischen Part in seinem Experiment übernimmt eine kleine Probe eines radioaktiven Elementes, den makroskopischen die Katze.
Beim radioaktiven Zerfall können wir niemals sagen, wann ein bestimmtes Atom zerfällt, sondern wir können nur statisch angeben, wie viele Atom nach einer bestimmten Zeit zerfallen werden ( in Halbwertszeit eben genau die Hälfte). Bei einer sehr kleinen Probe gibt eine Wahrscheinlichkeit, dass nach einer bestimmten Zeit gar kein Atom zerfallen ist – oder auch eines oder mehrere.
Um es kurz zu machen: Katze und radioaktive Probe stecken in einer geschlossenen Kiste, und wenn ein Atom zerfällt, wird die Katze vergiftet (Hammer fällt, Glas wird zerdeppert, Gift wird frei – tot). So lange niemand in die Kiste schaut, wissen wir nun aber nicht, ob die Katze tot oder lebendig ist. Na gut, wir wissen es nicht – na und? Sie ist doch entweder tot oder lebendig!
Jetzt kommt die Quantenmechanik. Man kann einen beliebigen Zustand oder eine Messgröße eines Quantenobjektes NIEMALS genau bestimmen – es sei denn, man beobachtet das Objekt / macht eine Messung, womit man den Quantenzustand aber verändert.
Ohne Beobachtung befindet sich ein Quantenobjekt IMMER in einem nicht definiertem Zustand, der nur mithilfe der einer Wellenfunktion, also mathematisch als Wahrscheinlichkeit, dargestellt werden kann (genauer mit dem Quadrat davon). Damit ist NICHT gemeint, dass wir es nicht wissen, weil wir nicht hinschauen, sondern es GIBT DEN ZUSTAND NICHT, SOLANGE WIR NICHT HINSCHAUEN. ES GIBT FÜR QUANTENOBJEKTE NUR DIE WAHRSCHEINLICHKEIT, SICH IN EINEM BESTIMMTEN ZUSTAND ZU BEFINDEN.
Bleibt die Frage: Wie damit umgehen? Heute steht man auf dem Standpunkt, dass es nicht die Beobachtung ist, auf die es ankommt, sondern es ist die Wechselwirkung der Quantenobjekte mit der makroskopischen Welt. In der Natur gibt es keine Objekte, die sich in einem reinen Quantenzustand (also nur in einem wahrscheinlichen Zustand) befinden. Die Welt ist dekohärent.
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 03.04.2014 um 12:59 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 667-8:
Teile der Milchstraßendarstellung müssen geschätzt werden, da das uns gegenüberliegende Stück der Milchstraße durch den Zentralbereich verdeckt ist.
Siehe hierzu:

http://home.arcor.de/hpj/IMG/21cm.jpg
http://www.astronews.com/frag/bilder/milchstrasse.jpg

Das ist mir klar- aber die gezeigten Bilder sind doch per Rechner erstellt, schließlich können wir die Milchstraße überhaupt nicht von oben betrachten, und auch deine "Schätzung" muss die zeitlichen Abstände berücksichtigen.

Vielleicht liegt hier auch ein Missverständnis vor, ich ging davon aus, wie wir sie tatsächlich sehen können.
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Henry schrieb in Beitrag Nr. 667-10:
Das ist mir klar- aber die gezeigten Bilder sind doch per Rechner erstellt, schließlich können wir die Milchstraße überhaupt nicht von oben betrachten, und auch deine "Schätzung" muss die zeitlichen Abstände berücksichtigen.

Vielleicht liegt hier auch ein Missverständnis vor, ich ging davon aus, wie wir sie tatsächlich sehen können.
Tatsächlich können wir sie nur als Sternenband von Horizont zu Horizont sehen, wenn keine Lichtverschmutzung den Himmel aufhellt.
Signatur:
Es gibt keine Urknall-Singularität.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Henry schrieb in Beitrag Nr. 667-9:
Darüber hat sich Schrödinger immer köstlich amüsiert! Glaubst du allen Ernstes, das wäre eine REALE Katze?
Klar. Katzen haben schließlich 9 Leben...
Zitat:
...Ohne Beobachtung befindet sich ein Quantenobjekt IMMER in einem nicht definiertem Zustand, der nur mithilfe der einer Wellenfunktion, also mathematisch als Wahrscheinlichkeit, dargestellt werden kann (genauer mit dem Quadrat davon). Damit ist NICHT gemeint, dass wir es nicht wissen, weil wir nicht hinschauen, sondern es GIBT DEN ZUSTAND NICHT, SOLANGE WIR NICHT HINSCHAUEN. ES GIBT FÜR QUANTENOBJEKTE NUR DIE WAHRSCHEINLICHKEIT, SICH IN EINEM BESTIMMTEN ZUSTAND ZU BEFINDEN...
Da bin ich anderer Ansicht. Alle Objekte sind in einem bestimmten Zustand.
Welcher das ist, wissen wir nicht, weil wir den Zustand beim "hinschauen" verändern.
Nehmen wir statt der Katze einen Käfer oder eine Maus in einem Schuhkarton. Oben im Deckel ist ein Loch, durch das wir mit der Hand hineingreifen können, um nach dem Tier zu tasten. Sobald wir es berühren, wird es seinen Zustand ändern.
Vielleicht lief es zuvor immer an der Wand entlang - oder es saß irgendwo reglos. Der Zustand ist aus Sicht des Tiers eindeutig. Aber für die Menschen außerhalb des Kartons ist er das nicht. Kurzzeitig können wir Position oder Bewegungsrichtung (wenn die Hand stillhält und das Tier dagegenrennt) bestimmen. Danach beginnt wieder die Ungewissheit.
Signatur:
Es gibt keine Urknall-Singularität.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 667-12:
Da bin ich anderer Ansicht. Alle Objekte sind in einem bestimmten Zustand.
Welcher das ist, wissen wir nicht, weil wir den Zustand beim "hinschauen" verändern.
Nehmen wir statt der Katze einen Käfer oder eine Maus in einem Schuhkarton. Oben im Deckel ist ein Loch, durch das wir mit der Hand hineingreifen können, um nach dem Tier zu tasten. Sobald wir es berühren, wird es seinen Zustand ändern.
Vielleicht lief es zuvor immer an der Wand entlang - oder es saß irgendwo reglos. Der Zustand ist aus Sicht des Tiers eindeutig. Aber für die Menschen außerhalb des Kartons ist er das nicht. Kurzzeitig können wir Position oder Bewegungsrichtung (wenn die Hand stillhält und das Tier dagegenrennt) bestimmen. Danach beginnt wieder die Ungewissheit.

Ich sehe das ganz anders.
Wenn Schrödingers Katze tot ist, dann ist sie tot, und wenn sie lebt, dann lebt sie. Daran werde ich auch nichts mehr ändern, wenn ich in den Karton hineinschaue. Solange ich nicht hieneinschaue könnte sie tot sein, oder sie könnte leben.
Das Hineinschauen hat keinen Einfluss auf das Ergebnis, es liefert nur die Bestätigung, tot oder lebend.

Ich vergleiche das eher mit einer Münze.
Wenn ich die Münze in einen Karton werfe, dann liegt entweder Kopf oder Zahl oben. Wir wissen es nicht, und somit hat sie für uns mit der gleichen Wahrscheinlichkeit Kopf und Zahl. Keine der Möglichkeiten kann ich mit Sicherheit ausschliessen und keine mit Sicherheit als wahr annehmen.
Erst wenn ich in den Karton heineinschaue, dann ergibt sich für mich ein definierter Zustand, Kopf oder Zahl, wobe der jeweils andere Zustand ausgeschlossen wird.

Nehmen wir mal Schrödinger Katze und zwei Beobachter:
Bevor einer der beiden in die Kiste schaut ist die Katze für beide tot und/oder lebendig.
Wenn nun Beobachter 1 nachschaut, dann ist der Zustand der Katze für ihn festgelegt, tot oder lebendig, der jeweils andere Zustand ist für ihn von nun an ausgeschlossen.
Für Beobachter 2, der noch nicht nachgeschaut hat, ist der Zustand der Katze weiterhin tot/lebendig.
Erst wenn Beobachter 2 in die Kiste schaut, dann ist der Zustand auch für ihn festgelegt.
Auch wenn Beobachter 2 von Beobachter 1 die Info tot oder lebendig bekommt, so ist das Ergebnis für Beobachter 2 weiterhin nicht definiert, denn Beobachter 1 könnte gleichzeitig lügen oder die Wahrheit sagen, und somit ist für Beobachter 2 die Katze weiterhin tot oder lebendig.
Beobachter 2 muss somit selbst in die Kiste schauen, um das Ergebnis sicher definieren zu können.

Was ich damit sagen will:
Für jeden Beobachter ist die Katze tot und/oder lebendig. Die Kiste bildet somit für jeden Beobachter ein eigenes Wahrscheinlichkeitssystem.
Signatur:
Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 04.04.2014 um 12:55 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 667-11:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 667-10:
Das ist mir klar- aber die gezeigten Bilder sind doch per Rechner erstellt, schließlich können wir die Milchstraße überhaupt nicht von oben betrachten, und auch deine "Schätzung" muss die zeitlichen Abstände berücksichtigen.

Vielleicht liegt hier auch ein Missverständnis vor, ich ging davon aus, wie wir sie tatsächlich sehen können.
Tatsächlich können wir sie nur als Sternenband von Horizont zu Horizont sehen, wenn keine Lichtverschmutzung den Himmel aufhellt.

http://img.welt.de/img/weltraum/crop120375030/25807...

DAS kann man z. B. auf der Südhalbkugel sehen. Ich habe die Milchstraße selbst hier (im Westerwald) bewundernd dürfen. Natürlich ist es nur ein "Band", denn für einzelne Sterne ist das Zentrum - dahin geht unser Blick - zu weit entfernt, und viele Sterne sind durch Dunkelwolken verdeckt. Davon ab ist aber JEDER Stern, den wir sehen, Teil der Milchstraße. Aber nu is gut, das geht doch völlig am Thema vorbei!
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 254, Mitglied seit 10 Jahren
Zum Thema "Milchstraße" gibt es aktuell einen schönen Artikel auf GMX. Schaut da mal rein.
Signatur:
978-3842349889
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 667-12:
Da bin ich anderer Ansicht. Alle Objekte sind in einem bestimmten Zustand.
Welcher das ist, wissen wir nicht, weil wir den Zustand beim "hinschauen" verändern.
Nehmen wir statt der Katze einen Käfer oder eine Maus in einem Schuhkarton. Oben im Deckel ist ein Loch, durch das wir mit der Hand hineingreifen können, um nach dem Tier zu tasten. Sobald wir es berühren, wird es seinen Zustand ändern.
Vielleicht lief es zuvor immer an der Wand entlang - oder es saß irgendwo reglos. Der Zustand ist aus Sicht des Tiers eindeutig. Aber für die Menschen außerhalb des Kartons ist er das nicht. Kurzzeitig können wir Position oder Bewegungsrichtung (wenn die Hand stillhält und das Tier dagegenrennt) bestimmen. Danach beginnt wieder die Ungewissheit.

Bernhard und Hans,

ihr argumentiert beide am Thema vorbei! Die Katze ist IMMER entweder tot oder lebendig, JEDES makroskopische Objekt ist IMMER in einem bestimmten Zustand, nämlich WEIL es makroskopische Objekte sind. Das hat überhaupt nichts mit dem Hinschauen zu tun, sondern damit, dass in unserem Universum ALLES in Wechselwirkung steht. Nur unter ganz bestimmten experimentellen Bedingungen haben wir es mit einem unbestimmten Quantenzustand zu tun.
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 667-12:
Da bin ich anderer Ansicht. Alle Objekte sind in einem bestimmten Zustand.
Welcher das ist, wissen wir nicht, weil wir den Zustand beim "hinschauen" verändern....

Henry schrieb in Beitrag Nr. 667-16:
... Die Katze ist IMMER entweder tot oder lebendig, JEDES makroskopische Objekt ist IMMER in einem bestimmten Zustand, nämlich WEIL es makroskopische Objekte sind. Das hat überhaupt nichts mit dem Hinschauen zu tun, ...
Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt.
Ja, jedes makroskopische Objekt ist immer in einem bestimmten Zustand.
Aber im Mikrokosmos wird dieser Zustand durch unser "herumtasten" mit "dicken Wurstfingern" verändert.
Signatur:
Es gibt keine Urknall-Singularität.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 667-17:
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 667-12:
Da bin ich anderer Ansicht. Alle Objekte sind in einem bestimmten Zustand.
Welcher das ist, wissen wir nicht, weil wir den Zustand beim "hinschauen" verändern....

Henry schrieb in Beitrag Nr. 667-16:
... Die Katze ist IMMER entweder tot oder lebendig, JEDES makroskopische Objekt ist IMMER in einem bestimmten Zustand, nämlich WEIL es makroskopische Objekte sind. Das hat überhaupt nichts mit dem Hinschauen zu tun, ...
Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt.
Ja, jedes makroskopische Objekt ist immer in einem bestimmten Zustand.
Aber im Mikrokosmos wird dieser Zustand durch unser "herumtasten" mit "dicken Wurstfingern" verändert.

Ein sehr schwieriges Thema. Wir verändern durch Messen den Zustand, richtig. Aber wir müssen genau überlegen, wovon wir reden. Wenn wir unter Messen erst einmal nur die Wechselwirkung meinen, dann ist das nichts Anderes, als im Mikrokosmos ständig geschieht. Wir im Makrokosmos können nur existieren, weil die Wechselwirkungen die "Unbestimmtheit" ständig zur "Bestimmtheit" werden lassen. Um noch mal bei der Katze zu bleiben: Es geht nicht nur um die Katze, sonder darum, das wir gar keine Kiste bauen könnten, die nicht mit ihrer Umwelt wechselwirkt, ja, wie sollte es eine Katze geben, die ohne jeden Kontakt mit ihrer Umwelt existiert? Und dieses Spiel der Wechselwirkungen zieht sich hinab in den Mikrokosmos, kein Teilchen im gesamten All existiert "für sich".

Was tatsächlich für uns "unbestimmt" bleibt, sind gewisse Werte, die wir nicht beliebig genau messen können. So können wir z. B. nicht gleichzeitig Geschwindigkeit und Ort eines Elektrons beliebig genau messen. Aber DIESER Messvorgang bedingt eine ganz genau definierte Situation, eine Laborsituation, die wir in der Natur so niemals vorfinden werden.
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Henry schrieb in Beitrag Nr. 667-16:
Bernhard und Hans,

ihr argumentiert beide am Thema vorbei! Die Katze ist IMMER entweder tot oder lebendig, JEDES makroskopische Objekt ist IMMER in einem bestimmten Zustand, nämlich WEIL es makroskopische Objekte sind. Das hat überhaupt nichts mit dem Hinschauen zu tun, sondern damit, dass in unserem Universum ALLES in Wechselwirkung steht. Nur unter ganz bestimmten experimentellen Bedingungen haben wir es mit einem unbestimmten Quantenzustand zu tun.

Eigentlich wollte ich genau das in meinem Beitrag Nr. 667-13 zum Ausdruck bringen.
Wir müssen unterscheiden zwischen dem Ereignis als solches und dem Wissen über dieses Ereignis.
Das Ereignis wäre in dem Falle die Katze im Kasten. Ist sie tot oder lebendig, der Zustand ist unabhängig davon, ob wir es wissen oder nicht, ob wir reinschauen oder nicht.

Das Wissen über das Ereignis erlangen wir in dem Augenblick, in dem wir hineinschauen.
In der Natur ist es ebenso. Jedes Ereignis passiert, unabhäbgig davon, ob jemand davon Kenntnis hat oder nicht.

Das Quantenereignis findet statt, oder eben auch nicht. Wir können es weder verhindern, noch herbeiführen(meines Wissens nach)
Wenn es aber stattgefunden hat, so können wir es auch durch unsere Messung nicht rückgängig machen, passiert ist passiert.
Wir haben keinen Einfluss auf die Vergangenheit des (Quanten-)Ereignisses, jedoch auf die Zukunft.
Sobald wir ein Quant, ein Elektron oder ein Photon nachweisen, setzen wir deises Teilchen einer (Wechsel-)Wirkung aus.
Das Photon kollidiert mit einer photoempfindlichen Einrichtung, das Elektron zeigt sich durch sein elektrisches oder magnetisches Feld. Die Messanordung "klaut" dem Elektron dabei etwas Energie, so dass sein weiteres Fortbestehen anders verläuft, als ohne diese Messung.

Hier liegt der Unterscheid zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos. Wenn ich eine Katze, oder sonstiges "großes" Objekt, beobachte, so hat dies keine Wechselwirkung auf das beobachtete Objekt. Wenn ich die Katze, womöglich durch eine Kamera, vielleicht sogar mit Infrarot beobachte, dann merkt sie überhaupt nicht, dass sie beobachtet wird. Ihr weiteres Leben verläuft unabhängig davon, ob sie beobachtet wird oder nicht.

Zurück zur Quantenebene.
Man muss gar keine Katze in Schrödinges Versuchsanordnung opfern. Wir selbst, damit meine ich das Leben als solches, sind der Beweis für die Quantentechnik. Wir verdanken unsere Existenz einer (Wechsel-)Wirkung mit unzählbaren Quantenereignisssen.

Jeder kennt den Ausdruck Erbgutschädigend, wenn es um ionisierende Strahlung geht, die zwiefelsfrei zu den Quantenereignissen gehört.
Es muss nicht gleich ein Wesen mit 3 Köpfen und 5 Armen dabei rauskommen. Es reichen schon geringe Änderungen im Erbgut, damit es zu, wenn auch geringen, Mutationen kommt. Von der Aminosäure bis zum Menschen mussten die Chromosome so manchen quantentechnischen Einschlag verarbeiten.
Mag sein, dass wir auch einen Teil der Mutationen chemischen oder sonstigen "erbgutschädigenden" Ereignissen zuzuschreiben haben. Aber die Quantenspezifischen Ereignisse haben sicherlich einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung und ständigen Veränderung des Lebens und der Arten beigetragen



Und noch ein Punkt:

Wir sind der Meinung, dass quantenspezifische Ereignisse zufällig geschehen.
Das glaubte man früher auch bei Würfeln, Roulettekugel etc. bis man mehr über die Ereignisse wusste.

Vielleicht wissen wir einfach noch zu wenig über bestimmte Ereignisse im Universum.

Man denke z.B an die verschränkten Photonen etc. bei denen das Schicksal des einen auch das Schicksal des anderen beeinflusst, und das, auch bei riesigen Entfernungen zwischen beiden.
Wer sagt uns denn, dass nicht weit mehr Teilchen im Universum irgendwo einen verschränkten Zwillingsbruder haben, der das gemeinsame Schicksal beeinflusst.
Wir müssen uns womöglich von der 3-dimensionalen Denkweise des Raumes (bzw. 4 Dimensionen bei Raumzeit) lösen.
Verschränkte Teilchen befinden sich vielleicht in der 5., 6. oder n-ten Dimension gleich nebeneinander. Die Verbindung wäre durch eine Einstein-Rosenbrücke oder Wurmloch in mikroskopischen Maßstäben möglich.

Ein Quantentereignis wäre somit die Wirkung eines Ereignisse, dass zwar in in unserer Raumzeit irgendwo oder irgendwann stattfindet / stattgefunden hat / stattfinden wird, aber in der "Raumzeit" der Quantenereignisse in vorbestimmter Ursache-Wirkung-Abfolge stattfindet.
Ein Teilchen, dass z.B a 13. Mai 1860 in ein Atom der Andromada-Galaxie einschlägt, "erzeugt" ein Quant dass am 10. April 2014 bei uns registriert wird.

Das ist zwar eine etwas gewagte Vermutung aber nicht vollkommen auszuschließen.
Signatur:
Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 09.04.2014 um 13:47 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 667-19:
Man denke z.B an die verschränkten Photonen etc. bei denen das Schicksal des einen auch das Schicksal des anderen beeinflusst, und das, auch bei riesigen Entfernungen zwischen beiden.
Wer sagt uns denn, dass nicht weit mehr Teilchen im Universum irgendwo einen verschränkten Zwillingsbruder haben, der das gemeinsame Schicksal beeinflusst.
...
Ein Teilchen, dass z.B a 13. Mai 1860 in ein Atom der Andromada-Galaxie einschlägt, "erzeugt" ein Quant dass am 10. April 2014 bei uns registriert wird.

Das ist zwar eine etwas gewagte Vermutung aber nicht vollkommen auszuschließen.
Wie stellt man bei riesigen Entfernungen fest, daß 2 Teilchen zusammengehören?
Warum liegt zwischen Andromeda-Ereignis und Milchstraße-Ereignis nur eine Zeit von 154 Jahren?
Signatur:
Es gibt keine Urknall-Singularität.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Bernhard Kletzenbauer am 09.04.2014 um 18:11 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
In diesem Forum dürfen nur Mitglieder schreiben. Hier kannst du dich anmelden
Zum Seitenanfang Nach oben