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Beitrag Nr. 2085-1
06.10.2013 10:37
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Zitat:Newton postulierte: Das, was zeitgenössische Uhren sukzessive immer genauer messen, ist eine absolute Zeit, die völlig unabhängig von allen physikalischen Zusammenhängen gleichmäßig dahinfließt, sozusagen der Pendelschlag einer vollkommenen Uhr. Die absolute Zeit bildet – zusammen mit dem ebenso absoluten Raum als vollkommenem Metermaß – gewissermaßen die physikalische Bühne, auf der sich alle Vorgänge des Universums abspielen. Newtons absolute Zeit beherrschte die Physik unangefochten 200 Jahre lang, bis Einstein sie mit der Relativierung der Zeitmessung entthronte. Seither wissen wir: Bewegte Uhren gehen langsamer.
Wie de Padova zeigen will, mutet darum das, was Leibniz unter "Zeit" verstand, heutzutage durchaus modern an. Leibniz hielt eine absolute, von allen Dingen unabhängige Zeit für ein Unding; sie sei vielmehr eine Eigenschaft der Bewegung von Objekten. In einem Weltall ohne ein einziges veränderliches Ding wäre es Leibniz zufolge sinnlos, von Zeit zu sprechen. Ganz in diesem Sinn sollte Einstein zu Beginn des 20. Jahrhunderts definieren: Zeit ist das, was Uhren messen. Insofern sind heutige Physiker eher Leibnizianer als Newtonianer.
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Beitrag Nr. 2085-2
06.10.2013 14:10
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Beitrag Nr. 2085-3
06.10.2013 14:36
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Beitrag Nr. 2085-4
06.10.2013 16:24
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Zitat:Zeit entsteht, wo sich V e r ä n d e r u n g ergibt.
Zitat:Physikalische Größen sind Erfindungen des menschlichen Geistes. Sie dienen dazu, Beobachtungen qualitativ und quantitativ zu beschreiben.
Wir beobachten Dinge nacheinander und beschreiben das Phänomen mit dem abstrakten Begriff Zeit
Zitat:……. alles noch nichts darüber aussagt, WAS Raum und Zeit tatsächlich SIND. Diese Frage kann die Naturwissenschaft (noch) nicht beantworten, und ich vermute, sie wird es auch nie können.
Zitat:Wir MÜSSEN GAR NICHT WISSEN, was Zeit letztlich ist,……
Zitat:Wenn wir definitiv wüssten was die Raumzeit "ist" woraus sie "besteht" und warum sie "existiert" wären wir alle einen großen Schritt weiter. (oder zwei oder drei...)
Zitat:Auf jeden Fall ist Zeit nichts, mit dem irgend ein Beobachter interagieren könnte.
Zeit ist, in welchem Kontext auch immer, ein Abstraktum.
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Beitrag Nr. 2085-5
06.10.2013 16:35
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2085-2:Das sehe ich auch so. Der Streit ist doch schon längst entschieden absolute Zeit gibt es nicht.
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Beitrag Nr. 2085-6
06.10.2013 16:52
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Horst schrieb in Beitrag Nr. 2085-4:
Umgekehrt wird ein Schuh daraus.
Wo sich Veränderungen ergeben, bezeichnet man deren Dauer als "Zeit" !
Damit hast du sogar recht: "Zeit" ist ein abstrakter Begriff, eine subjektive Empfindung für die Dauer von Veränderungen.
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Beitrag Nr. 2085-7
06.10.2013 18:16
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Zitat:Leibniz hielt eine absolute, von allen Dingen unabhängige Zeit für ein Unding; sie sei vielmehr eine Eigenschaft der Bewegung von Objekten. In einem Weltall ohne ein einziges veränderliches Ding wäre es Leibniz zufolge sinnlos, von Zeit zu sprechen. Ganz in diesem Sinn sollte Einstein zu Beginn des 20. Jahrhunderts definieren: Zeit ist das, was Uhren messen. Insofern sind heutige Physiker eher Leibnizianer als Newtonianer.
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Beitrag Nr. 2085-8
06.10.2013 22:14
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 2085-7:
Bewegungen sind ein Spezialfall von Veränderungen, nämlich räumliche Veränderungen.
Harti schrieb in Beitrag Nr. 2085-7:
Dies gilt natürlich nur makrokosmisch betrachtet. Im Mikrokosmos mag alles als Bewegung beschreibbar sein.
Harti schrieb in Beitrag Nr. 2085-7:
Der Definition von Einstein "Zeit ist das, was Uhren messen" würde ich noch eine weitergehende Bedeutung als nur die Relativierung der Zeit geben. Er grenzt damit den wissenschaftlichen Zeitbegriff vom allgemein sprachlichen Zeitbegriff ab.
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Beitrag Nr. 2085-9
07.10.2013 09:23
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2085-8:Mir scheint, dass das seitens Einstein nur eine flapsig dahingeworfene Verlegenheitsantwort war — es dürfte ihm nämlich durchaus bewusst gewesen sein, dass auch er nicht in der Lage war, den eigentlichen Ursprung dessen zu erklären, was der Mensch als » Zeit, die verstreicht « kennt.
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Beitrag Nr. 2085-10
07.10.2013 09:25
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2085-8:Harti schrieb in Beitrag Nr. 2085-7:
Der Definition von Einstein "Zeit ist das, was Uhren messen" würde ich noch eine weitergehende Bedeutung als nur die Relativierung der Zeit geben. Er grenzt damit den wissenschaftlichen Zeitbegriff vom allgemein sprachlichen Zeitbegriff ab.
Mir scheint, dass das seitens Einstein nur eine flapsig dahingeworfene Verlegenheitsantwort war — es dürfte ihm nämlich durchaus bewusst gewesen sein, dass auch er nicht in der Lage war, den eigentlichen Ursprung dessen zu erklären, was der Mensch als » Zeit, die verstreicht « kennt.
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Beitrag Nr. 2085-11
07.10.2013 09:40
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Das habe ich schon etliche Male hier geschrieben. Zeit ist der Abstand zwischen Zuständen und Ereignissen.Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2085-10:Zeit ist die Distanz in der Raumzeit zwischen zwei Ereignissen.(würd´ ich mal so definieren)
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Beitrag Nr. 2085-12
07.10.2013 10:20
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2085-10:Zeit ist die Distanz in der Raumzeit zwischen zwei Ereignissen.(würd´ ich mal so definieren)
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Beitrag Nr. 2085-13
07.10.2013 11:11
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Hallo Hans-m,Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2085-10:Zeit ist die Distanz in der Raumzeit zwischen zwei Ereignissen.(würd´ ich mal so definieren)
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Beitrag Nr. 2085-14
07.10.2013 11:38
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 2085-9:
Unsere Vorstellung von Zeit kommt deshalb letztlich dadurch zustande, dass wir Vorgänge (Geschehensabläufe) zueinander in Beziehung setzen, miteinander vergleichen.
Dieser Vergleich hat sich verselbständigt und zu einem allgemeinen Gefühl entwickelt, dass Vorgänge nicht instantan erfolgen, sondern dauern. Wir meinen sogar, dass Zeit im Sinn von Dauer eine objektive, außerhalb unserer Vorstellung existierende Naturerscheinung ist. Dies sehe ich aus den dargelegten Gründen anders. Es gibt nicht nur dort, wo es keine Objekte/Veränderung gibt keine Zeit, sondern auch dort, wo es keine Menschen gibt.
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2085-11:Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2085-10:
Zeit ist die Distanz in der Raumzeit zwischen zwei Ereignissen.(würd´ ich mal so definieren)
Das habe ich schon etliche Male hier geschrieben. Zeit ist der Abstand zwischen Zuständen und Ereignissen.
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2085-12:
Die Länge der Weltlinie, die eine Person beim Flug von Ereignis zu Ereignis zurücklegt, entspricht der in der Raumzeit ’zurückgelegten’ Eigenzeit der Person.
Und dabei spielt es keine Rolle, ob diese Weltlinie gekrümmt ist oder nicht.
Ungekrümmte Weltlinie: Flug ohne Beschleunigung.
Gekrümmte Weltlinie: Flug mit Beschleunigung.
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Beitrag Nr. 2085-15
07.10.2013 12:55
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Sorry, wollte Dir nicht die Idee klauen wollte es nur mal erwähnen. Ist mir wohl "durchgegangen", dass Du es bereits so beschrieben hattest.Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2085-11:Das habe ich schon etliche Male hier geschrieben. Zeit ist der Abstand zwischen Zuständen und Ereignissen.Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2085-10:Zeit ist die Distanz in der Raumzeit zwischen zwei Ereignissen.(würd´ ich mal so definieren)
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Beitrag Nr. 2085-16
07.10.2013 14:47
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2085-14:Das Problem mit diesem Definitionsversuch scheint mir zu sein, dass die Begriffe » Weltlinie « und » Eigenzeit « den Begriff der Zeit ja schon voraussetzen, d.h. sie bauen auf ihm auf und können deswegen schon rein technisch n i c h t Teil seiner Definition sein.
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Beitrag Nr. 2085-17
07.10.2013 14:51
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Beitrag Nr. 2085-18
07.10.2013 16:37
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Quante schrieb in Beitrag Nr. 2085-17:...
Mit der Zeit im philosophischen Sinne ist etwas völlig anderes gemeint, als der „Dauer einer Veränderung“ im physikalischen, und aus diesem Mißverständnis entbrennt ja stets von Neuem die Diskussion um die Frage, „Was IST Zeit“.
...
Und in Folge dessen ergibt sich aus derselben Problematik auch die Frage „Was IST Raum“.
Raum selbst weist, wie die Zeit auch, keinerlei eigene physikalische Eigenschaften aus.
Aber die Physiker behaupten inbrünstig er ist „gekrümmt“, er „dehnt sich aus“, er „expandiert“, er „fluktuiert“…usw. Was bitte schön ermöglicht ihm, dieses zu tun, wo er doch selbst ohne jegliche physikalische Eigenschaften.
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Beitrag Nr. 2085-19
07.10.2013 18:34
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Quante schrieb in Beitrag Nr. 2085-17:Mein Versuch einer Erklärung...
Um das Wesen „der Zeit“ zu begreifen, können wir sie immer nur in einen Bezug auf Etwas bringen, setzen. Ohne einen Bezug auf Etwas, ist Zeit als etwas Eigenes, (im Sinne von Eigenbeständiges) nur für sich selbst zu betrachtendes, nicht existent.
Mit der Zeit im philosophischen Sinne ist etwas völlig anderes gemeint, als der „Dauer einer Veränderung“ im physikalischen, und aus diesem Mißverständnis entbrennt ja stets von Neuem die Diskussion um die Frage, „Was IST Zeit“.
Der Physiker sagt. „Zeit ist die Dauer einer Veränderung“, messbar in Sekunden, Minuten, Stunden…usw., dann spricht er die Wahrheit bezüglich der Dauer einer Veränderung, für ihn ist dieses auch einfach nur Zeit. Dies ist aber nicht was der Philosoph bei der Befragung der Thematik Zeit meint.
Der Philosoph allerdings spricht, wenn er über die Zeit sinniert, nicht als Zeit unter dem Aspekt der Dauer einer Veränderung, sondern, daß die Zeit (in dem Sinne) die bestehende Notwendigkeit für den Aspekt der Dauer einer Veränderung (zu sein hat) / (ist) darstellt. Zeit hat in diesem Sinne keinerlei eigene physikalische Eigenschaft.
Und in Folge dessen ergibt sich aus derselben Problematik auch die Frage „Was IST Raum“.
Raum selbst weist, wie die Zeit auch, keinerlei eigene physikalische Eigenschaften aus.
Aber die Physiker behaupten inbrünstig er ist „gekrümmt“, er „dehnt sich aus“, er „expandiert“, er „fluktuiert“…usw. Was bitte schön ermöglicht ihm, dieses zu tun, wo er doch selbst ohne jegliche physikalische Eigenschaften.
Die physikalische Kategorie „Zeit“ ist in der Lage, die jeweilige Dauer einer Veränderung zu messen.
Die physikalische Kategorie „Zeit“ ist allerdings nicht in der Lage die Zeitdauer, das „Vergehen der der Zeit“ zu messen. Sie bedient sich dazu IMMER eines indirekten Beweises, sie misst die Dauer von Abläufen die in dieser Zeit, dem Raum, stattfinden.
Wenn aber die Zeit keinerlei eigenen Eigenschaften aufweist, ergibt sich aus Folge dessen die Frage, als was sie (dann) überhaupt existiert? Wenn etwas bar jegliche Eigenschaften, keine physikalischen, chemischen, generell keinerlei materielle Eigenschaften aufweist, dann ist es in unserem Sinne das Nichts, welches sich dadurch auszeichnet - durch Nichts von allem Anderen – nicht zu bestimmen, weil nicht messbar, ist. Zeit ist daher m.E. der abstrahierte Begriff für den Zustand ALLES DA-SEINS in der Raumzeit, als dem Raum im örtlichen Sinne und der zugehörigen Zeit im temporalen Sinne.
Wenn also die philosophische Zeit dem Nichts gleich, dann ist die philosophische Kategorie „Zeit“, als etwas Eigenständiges nur für sich existierendes, nicht existierend.
Zeit wird somit lediglich zu einer Notwendigkeit, einer Bedingung, einer zwingend notwendigen Voraussetzung, die es ermöglicht, dass Dauer sich entwickeln und so sich eine Veränderung vollziehen kann. Zeit wird so zu einer Notwendigkeit des Daseins, ohne dass sie selbst „Etwas“ ist.
Eventuell ist in diesem Zusammenhang ein Vergleich mit einer anderen Begrifflichkeit hilfreich.
Die menschliche Seele. Jeder definiert sie für sich etwas anders. Aus dem religiösen Kontext heraus wird ja von der Unzerstörbarkeit dieser Seele gesprochen, sie könne nicht verloren gehen.
Für mich ist die Seele des Menschen das Zusammenspiel des menschlichen Willens und der ihm innewohnenden Vielfalt seiner Sinne. Mit dem Tod des Körpers, verliert der Mensch zum einen seine Willensfähigkeit, wie auch die Möglichkeit, der sinnlichen Erfahrung. Von daher geht für mich die Seele eines Jeden, mit dem Eintritt seines Todes, verloren.
Im Nachgang:
... so wie Zeit notwendige Voraussetzung für das Räumliche, ist Raum zugleich notwendige Bedingung für das Zeitliche - fehlt eine Bedingung, so erzwingt das Fehlen von Einem das nicht Vorhandensein des jeweils Anderem. Es bewirkt, was es eigentlich nicht geben kann, es erzeugt so das Nichts!
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Beitrag Nr. 2085-20
07.10.2013 21:28
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Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.