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Gottesbeweise - Logik auf Abwegen

Thema erstellt von Grtgrt 
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Beiträge: 54, Mitglied seit 10 Jahren
Guten morgen,

ich nehme an, man kommt in dieser Diskussion nicht weiter, wenn man nicht den Unterschied von Transzendenz und Immanenz berücksichtigt.

Zitat von Wikipedia:
Transzendenz (von lateinisch transcendentia „das Übersteigen“) ist in der Philosophie und Theologie die Bezeichnung für die Eigenschaft, jenseits des Bereichs der sinnlichen Erfahrung und ihrer Gegenstände und von ihm unabhängig zu sein. Mit der in dem Begriff enthaltenen Vorstellung des „Übersteigens“ ist eine Überschreitung der endlichen Erfahrungswelt auf deren göttlichen Grund hin gemeint, seltener eine Selbstüberschreitung des Göttlichen auf die Weltschöpfung hin. Der komplementäre Begriff des „Immanenten“ bezeichnet das in den endlichen Dingen Vorhandene, sie nicht Überschreitende und daher ohne Rückgriff auf Transzendentes Erklärbare.

Wenn man annimmt, dass Gottesfragen - das zeichnet sie stets aus - immer dem Bereich des Transzendenten angehören, dann erübrigen sich "Definitionen" bereits, weil Definitionen eben der Welt des Immanenten angehören, die eine Welt der Erfahrung ist. Will man aber dennoch wissenschaftlich definieren (und wo anders als in der Wissenschaft "definiert" man etwas?), um welches Problem es geht, muss man wohl die Beobachtungsebene wechseln, d.h. die Definition muss auf den Unterschied zwischen Transzendenz und Immanenz selbst Bezug nehmen - und nicht einfach definieren, wer oder was Gott ist.

Mir kommt es insofern ein bisschen paradox vor, wenn Naturwissenschaftler (stimmt doch auch hier, oder?) mit ihren hauseigenen Mitteln, die eben die Mittel der Erfahrungswelt sind, versuchen, Gott zu bestimmen (welche/n auch immer), obwohl es gerade um "das Andere" (das grundlegend aus der naturwissenschaftlichen Erfahrungswelt ausgeschlossene) geht. Kurzum: Irgendwas stimmt hier nicht: Entweder lässt sich die Frage nach Gott naturwissenschaftlich grundsätzlich NICHT klären (weil die Methodologien der Erfahrung dazu nicht geeignet sind) oder die Naturwissenschaft muss konzedieren, dass sie mit ihrer Methodologie dort bricht, wo sie "Gott" einsetzt, um ihre eigenen Erklärungsgrenzen zu reflektieren (seien sie nun nur vorläufig oder eben prinzipiell).

Im Übrigen kann natürlich trotzdem jeder - als individuelle Person - irgendwas für sich definieren (und meinen sowieso!), aber wozu und mit welchem Gewinn in welcher Art Fragen (in welchem Kontext von Sinn: Wissenschaft, Religion, gesellige Unterhaltung in Sachen Esoterik....)?

Es grüßt Euch Emmins

P.S. Soviel vielleicht noch zur Erläuterung: Diese Art Überlegungen sind übrigens für einen Kontext typisch, der weder Naturwissenschaft, noch Philosophie oder Theologe heißt, aber doch zu den empirischen Wissenschaften zählt.
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Quante schrieb in Beitrag Nr. 2075-19:
wie schrieb Grtgrt in seinem Beitrag Nr. 2075-7:


"Unter Gott — dem einzigen, Allmächtigen, dem Schöpfer des Kosmos — verstehe man eine Instanz,

die als e i n z i g e jede Fähigkeit, die wir uns ausdenken können, auch tatsächlich hat."



Wenn es andem so sei, so hat er für mich eine wahrhaft einzigartige Fähigkeit, einfach nicht zu sein, in seiner Existenz.

Und du schaffst dir zugleich deinen eigenen Gott, mit all den Fähigkeiten, EIgenschaften, Möglichkeiten die DU ihm zudichtest.


Ja Quante,

Dein Argument ist insofern berechtigt, als man Gott nicht von menschlichen Fähigkeiten oder menschlichem Denken abhängig sehen sollte,
und so habe ich jene Definition ja inzwischen verworfen und in Beitrag 2075-16 durch eine andere ersetzt.

Natürlich stellt auch sie keinen Beweis dafür dar, dass er existiert.

Zudem ist richtig, was Uwe2 in 2075-20 sagt.

Gruß, grtgrt
 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 09.08.2013 um 13:20 Uhr.
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Emmins schrieb in Beitrag Nr. 2075-21:
 
Mir kommt es insofern ein bisschen paradox vor, wenn Naturwissenschaftler (...) mit ihren hauseigenen Mitteln, die eben die Mittel der Erfahrungswelt sind, versuchen, Gott zu bestimmen (welche/n auch immer), obwohl es gerade um "das Andere" (das grundlegend aus der naturwissenschaftlichen Erfahrungswelt ausgeschlossene) geht.

Kurzum: Irgendwas stimmt hier nicht: Entweder lässt sich die Frage nach Gott naturwissenschaftlich grundsätzlich NICHT klären (weil die Methodologien der Erfahrung dazu nicht geeignet sind) oder die Naturwissenschaft muss konzedieren, dass sie mit ihrer Methodologie dort bricht, wo sie "Gott" einsetzt, um ihre eigenen Erklärungsgrenzen zu reflektieren (seien sie nun nur vorläufig oder eben prinzipiell).
 


Dem stimme ich voll zu,

und genau deswegen finde ich "Beweise" für Gottes Existenz oder Nicht-Existenz einfach nur naiv — extrem naiv.

 
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Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Emmins schrieb in Beitrag Nr. 2075-21:
Wenn man annimmt, dass Gottesfragen - das zeichnet sie stets aus - immer dem Bereich des Transzendenten angehören, dann erübrigen sich "Definitionen" bereits, weil Definitionen eben der Welt des Immanenten angehören, die eine Welt der Erfahrung ist.

Hallo Emmins,

ja, wenn man das annimmt. Aber warum sollte man annehmen, dass “Gottesfragen“ dem Bereich des Transzendenten angehören? Gibt es ein Entscheidungskriterium dafür? Ich spekuliere mal: Das entscheiden die Geistlichen, dass die Gottesfragen in den Bereich des Transzendenten gehören.

Emmins schrieb in Beitrag Nr. 2075-21:
Mir kommt es insofern ein bisschen paradox vor, wenn Naturwissenschaftler (stimmt doch auch hier, oder?) mit ihren hauseigenen Mitteln, die eben die Mittel der Erfahrungswelt sind, versuchen, Gott zu bestimmen... .

1. Hier im Forum schreiben keine (oder fast keine) Naturwissenschaftler, sondern nur Amateure derselben. Und den Amateuren steht es frei, Gott mit allen möglichen Mitteln zu bestimmen.

2. Mir ist bisher z.B. kein Physiker bekannt, der mit “hauseigenen Mitteln“ versucht, dass zu bestimmen, was man üblicherweise “Gott“ nennt. Falls das ein Physiker doch (öffentlich) tun sollte, hat er seine Reputation als Physiker verloren. Und das ist auch gut so.

Emmins schrieb in Beitrag Nr. 2075-21:
Soviel vielleicht noch zur Erläuterung: Diese Art Überlegungen sind übrigens für einen Kontext typisch, der weder Naturwissenschaft, noch Philosophie oder Theologe heißt, aber doch zu den empirischen Wissenschaften zählt.

Es erschließt sich mir nicht, dass man diese Art der Überlegungen dem Kontext der empirischen Wissenschaften zuordnen könnte. Allenfalls der Philosophie. Und die ist keine empirische Wissenschaft.

M.f.G. Eugen Bauhof

P.S.
Gib es zu, du hast heimlich Philosophie studiert und dies uns bisher verschwiegen.:-)
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Der Kluge lernt aus allem und von jedem,
der Normale aus seinen Erfahrungen,
und der Dumme weiß alles besser.
Sokrates.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 09.08.2013 um 14:24 Uhr.
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-24:
Emmins schrieb in Beitrag Nr. 2075-21:
 
Wenn man annimmt, dass Gottesfragen - das zeichnet sie stets aus - immer dem Bereich des Transzendenten angehören, dann erübrigen sich "Definitionen" bereits, weil Definitionen eben der Welt des Immanenten angehören, die eine Welt der Erfahrung ist.

Hallo Emmins,

ja, wenn man das annimmt. Aber warum sollte man annehmen, dass “Gottesfragen“ dem Bereich des Transzendenten angehören? Gibt es ein Entscheidungskriterium dafür? Ich spekuliere mal: Das entscheiden die Geistlichen, dass die Gottesfragen in den Bereich des Transzendenten gehören.
 


Bauhof hat recht:

Wer — wie ich in Beitrag 2075-16 —  d e f i n i e r t ,  was im Zuge einer Betrachtung mit dem Wort » Gott « gemeint sein soll, betritt noch keineswegs den Bereich des Transzendenten.

 
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-24:
 
Mir ist bisher ... kein Physiker bekannt, der mit “hauseigenen Mitteln“ versucht, dass zu bestimmen, was man üblicherweise “Gott“ nennt.

Falls das ein Physiker doch (öffentlich) tun sollte, hat er seine Reputation als Physiker verloren. Und das ist auch gut so.
 


Mir ist schon so ein Physiker bekannt: Steven Hawking.

Er versucht zwar nicht, Gott zu bestimmen, wohl aber behauptet er öffentlich, dass die "spontane Schöpfung" unserer Welt ohne Gottes Eingriff möglich war.

Als Wissenschaftler sollte er wissen, dass ein wissenschaftlicher Beweis hierfür unmöglich ist.

 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 09.08.2013 um 15:47 Uhr.
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Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2075-16:
Da man Gott nicht für einfältig halten sollte (und nicht davon abhängig machen, wie Menschen denken), ...

Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild!
Genauso einfältig und wirr im Denken wie Gott selbst...
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Es gibt keine Urknall-Singularität.
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Beiträge: 54, Mitglied seit 10 Jahren
Hallo Eugen Bauhof und hallo zusammen,

ich erlaube mir mal in umgekehrter Reihenfolge zum Text zu antworten,

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-24:
Es erschließt sich mir nicht, dass man diese Art der Überlegungen dem Kontext der empirischen Wissenschaften zuordnen könnte. Allenfalls der Philosophie. Und die ist keine empirische Wissenschaft.
Da gäbe es zum Beispiel die Soziologie als empirische Gesellschaftswisschaft, in der es Leute geben soll, die sich empirisch mit Religion, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik usw. befassen.
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-24:
P.S. Gib es zu, du hast heimlich Philosophie studiert und dies uns bisher verschwiegen.:-)
Ich gelobe, weder Philosoph zu sein, noch je Philosophie studiert zu haben, gelesen habe ich in Sachen Philosphie auch fast nichts. Ich halte sogar, weil ich es gern empirisch halte, nicht so richtig viel von Philosophie, zumal wo sie sich als Königswissenschaft versteht (das ist längst vorben, alter Kaffee!)
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-24:
Aber warum sollte man annehmen, dass “Gottesfragen“ dem Bereich des Transzendenten angehören? Gibt es ein Entscheidungskriterium dafür? Ich spekuliere mal: Das entscheiden die Geistlichen, dass die Gottesfragen in den Bereich des Transzendenten gehören
Nun, schlecht formuliert war vermutlich, dass die Fragen dem Bereich des Transzendenten angehören. Gemeint hatte ich eher, dass sie jenem Bereich angehören, in dem die Unterscheidung transzendent / immanent bedeutsam ist. Womit ich meine, wo in Bezug auf diesen (sorry) „Code“ gesprochen oder gehandelt wird.
Und das ist – jedenfalls in der modernen Gesellschaft – die Religion (wie gesagt, egal um welche Weltreligion es geht – oder auch um kleinere esoterischere, exklusivere, organisierte Religionen, die man dann häufig Sekten nennt)
Ich hatte im Übrigen ja gesagt, dass es auch außérhalb solcher – strukturierten – Kontexte immer die Möglichkeit gibt, individuelle Meinungen zu solchen Themen zu haben, sich irgendwas individuell zurecht zu definieren.
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-24:
Hier im Forum schreiben keine (oder fast keine) Naturwissenschaftler, sondern nur Amateure derselben. Und den Amateuren steht es frei, Gott mit allen möglichen Mitteln zu bestimmen.
Das steht nicht nur den Amtateuren in Sachen Naturwissenschaft frei, sondern jedem der Milliarden Individuen auf dem Globus. Aber soweit es Amateure in Sachen Naturwissenschaft sind, argumentieren sie eben möglichst wie Naturwissenschaftler. Nicht auf Profi oder Amateur kommt es an, sondern darauf, worauf man sich in seinem Argument bezieht.

Ist jetzt ein bisschen eilig hinformuliert, aber soviel mal für heute.
Beste Grüße von Emmins
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Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2075-27:
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2075-16:
Da man Gott nicht für einfältig halten sollte (und nicht davon abhängig machen, wie Menschen denken), ...

Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild!
Genauso einfältig und wirr im Denken wie Gott selbst...

Hallo Bernhard Kletzenbauer,

das ist zwar gut, aber der Philosoph Ludwig Feuerbach hat es m.E. noch treffender formuliert:

Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde.

Ich ergänze: Der Mensch, in all seiner Einfältigkeit und Wirrheit, schuf ihn.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 10.08.2013 um 11:41 Uhr.
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Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Emmins schrieb in Beitrag Nr. 2075-28:
Ich gelobe, weder Philosoph zu sein, noch je Philosophie studiert zu haben, gelesen habe ich in Sachen Philosphie auch fast nichts. Ich halte sogar, weil ich es gern empirisch halte, nicht so richtig viel von Philosophie, zumal wo sie sich als Königswissenschaft versteht (das ist längst vorben, alter Kaffee!)

Hallo Emmins,

meine Vermutung hatte ihre Ursache in deiner Wortwahl:

Zitat:
Transzendenz und Immanenz.
Welt des Immanenten.
Methodologien der Erfahrung.
... die Naturwissenschaft muss konzedieren.

Solche Worte und Formulierungen verwenden nämlich keine gewöhnlich Sterblichen wie ich, sondern diese Worte verwenden meistens nur Philosophen. Nichts für ungut, dann habe ich mich wohl getäuscht. Und die "Königswissenschaft" ist natürlich heute die Physik.

M.f.G. Eugen Bauhof

P.S.
Ich bin sehr belesen, aber was zum Teufel ist konzedieren? Gibt es denn dafür kein deutsches Wort?
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 10.08.2013 um 13:27 Uhr.
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-30:
aber was zum Teufel ist konzedieren? Gibt es denn dafür kein deutsches Wort?

Laut Duden: (bildungssprachlich) einräumen, zugestehen; zugeben

Und dann auch noch:
Transzendenz
a. (bildungssprachlich) jenseits der Erfahrung, des Gegenständlichen Liegendes
b. (Philosophie) das Überschreiten der Grenzen von Erfahrung und Bewusstsein, des Diesseits

Immanenz
a. (bildungssprachlich) das Innewohnen, Enthaltensein
b. (Philosophie) das Verbleiben in einem vorgegebenen Bereich (ohne Überschreitung der Grenzen)

Sorry, werde auf meine Wortwahl besser achten.
Emmins
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Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-29:
Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde.
Weiß ich.
Aber kaum jemand glaubt es.
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2075-32:
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-29:
 
Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde.

Weiß ich.
Aber kaum jemand glaubt es.
 


Zu Recht, denn wirklich wahr ist:

Der Mensch schuf sich — so gut er eben konnte —  V o r s t e l l u n g e n  von Gott.

Und die, das muss man zugeben, sind häufig wirr und nicht selten durch Engstirnigkeit und Phantasielosigkeit geprägt.

 
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Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo zusammen,

Uwe2 schrieb in Beitrag Nr. 2075-2:
Nun, ich halte das ganze Gerede , ob Gott existiert oder nicht, für so lange unsinnig, bis man den Terminus "Gott" definiert hat.

Das kommt mir vor, wie wenn jemand, der nur den Bereich der natürlichen Zahlen erfassen kann, definieren will, was die Wurzel aus 2 ist.


Quante schrieb in Beitrag Nr. 2075-3:
... die Existenz EINES Gottes ist einzig und ganz allein an den Glauben gebunden. Von daher ist er , lediglich im Glauben, existent.

Eine Behauptung ohne Grundlage. Woher willst du das wissen?


Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-24:
Aber warum sollte man annehmen, dass “Gottesfragen“ dem Bereich des Transzendenten angehören?

Zumindest für Gott selbst müsste das selbstverständlich gelten, denn sonst wäre Gott mit den uns zugänglichen Methoden wissenschaftlich untersuchbar, eingrenzbar und prinzipiell fassbar. Er wäre dann Teil des uns zugänglichen Universums und könnte somit nicht Schöpfer desselben sein.


Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2075-33:
Der Mensch schuf sich — so gut er eben konnte —  V o r s t e l l u n g e n  von Gott.

Diese Auffassung möchte ich unterstreichen und in diesem Zusammenhang nochmals Folgendes zu bedenken geben:


Claus schrieb in Beitrag Nr. 995-221:
1. Die Frage, ob es einen Gott gibt oder nicht, ist objektiv ungeklärt.

2. Es könnte ihn somit geben.

3. Wenn es ihn gibt, könnte er sich einem Menschen offenbaren.

diesbezügliche Anmerkung zum Beitrag von Uwe2:
Jemand, der z.B. die Menge der reellen Zahlen überblickt, kann - andersherum - sehr wohl etwas zu den natürlichen Zahlen aussagen, da die natürlichen Zahlen Teilmenge der reellen Zahlen sind.


4. Obwohl so etwas nicht beweisbar wäre, halte ich es für verständlich, wenn ein Mensch, der meint, derart "erleuchtet" zu sein, diese Offenbarung mit anderen teilen möchte.
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Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2075-34:
Quante schrieb in Beitrag Nr. 2075-3:
... die Existenz EINES Gottes ist einzig und ganz allein an den Glauben gebunden. Von daher ist er , lediglich im Glauben, existent.

Eine Behauptung ohne Grundlage. Woher willst du das wissen?

Ja.

Quante, so sehr, wie ich deine Meinung schätze und akzeptiere! Die dreiste Behauptung allein ist mir persönlich zu wenig.

Beste Grüße
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Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2075-35:
Quante schrieb in Beitrag Nr. 2075-3:
... die Existenz EINES Gottes ist einzig und ganz allein an den Glauben gebunden. Von daher ist er , lediglich im Glauben, existent.

Quante, so sehr, wie ich deine Meinung schätze und akzeptiere! Die dreiste Behauptung allein ist mir persönlich zu wenig.

Hallo Stueps,

die Existenz oder die Nichtexistenz eines Gottes ist allein Glaubenssache. Warum?
Weil die Existenz oder die Nichtexistenz eines Gottes prinzipiell weder bewiesen noch widerlegt werden kann.
Aber es steht jedem frei, daran zu glauben oder nicht daran zu glauben.

Allerdings sollte den religiösen Fanatikern auf der ganzen Welt, die anderen ihren Glauben aufzwingen wollen, mit allen Mitteln ein Riegel vorgeschoben werden.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Der Kluge lernt aus allem und von jedem,
der Normale aus seinen Erfahrungen,
und der Dumme weiß alles besser.
Sokrates.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 11.08.2013 um 10:20 Uhr.
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Zitat von Emmin:
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-30:
aber was zum Teufel ist konzedieren? Gibt es denn dafür kein deutsches Wort?

Laut Duden: (bildungssprachlich) einräumen, zugestehen; zugeben

Und dann auch noch:
Transzendenz
a. (bildungssprachlich) jenseits der Erfahrung, des Gegenständlichen Liegendes
b. (Philosophie) das Überschreiten der Grenzen von Erfahrung und Bewusstsein, des Diesseits

Immanenz
a. (bildungssprachlich) das Innewohnen, Enthaltensein
b. (Philosophie) das Verbleiben in einem vorgegebenen Bereich (ohne Überschreitung der Grenzen)

Schön und gut, Emmins,

aber die Frage der Existenz Gottes oder von Göttern ist keine Frage, die sich mit der Unterscheidung von Transzendes und Immanenz lösen lässt. Laut christlichem Glauben (jedenfalls nach bestimmten Auslegungen) war Jesus Gott selbst und durchaus sehr un-transzendent während seiner irdischen Wallfahrt :joker:. Aber im Ernst: Es gibt eine Vorstellung, dass Gott der Welt immanent ist, im Pantheismus nämlich, und nicht zu vergessen in der Vorstellung vieler Völker, die die Natur als (göttlich) belebt ansehen.

Ich sehe auch nicht, weshalb man "Gott" erst "definieren" müsste, um dann von Fall zu Fall entscheiden zu können, ob er "glaubenswert" ist oder nicht. "Gott" ist per definitionem mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet, dabei spielt es keine Rolle, ob er der Welt immanent ist oder sich im "Jenseits" tummelt. Die monotheistischen Religionen sehen IHN jenseits der Welt, andere müssen das nicht notwendiger Weise so sehen.
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 11.08.2013 um 10:40 Uhr.
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Hallo Eugen,

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-36:
Hallo Stueps,

die Existenz oder die Nichtexistenz eines Gottes ist allein Glaubenssache. Warum?
Weil die Existenz oder die Nichtexistenz eines Gottes prinzipiell weder bewiesen noch widerlegt werden kann.

Vollkommen richtig. Dies gilt in letzter Konsequenz jedoch für alles. Die unabhängige Existenz eines Gottes von unserem Glauben kann eben nicht logisch zwingend ausgeschlossen werden. Deshalb halte ich die Aussage, dass Gott nur in unserem Glauben existieren kann, für logisch falsch.

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-36:
Allerdings sollte den religiösen Fanatikern auf der ganzen Welt, die anderen ihren Glauben aufzwingen wollen, mit allen Mitteln ein Riegel vorgeschoben werden.

Ja! Unbedingt sogar!

Grüße
Signatur:
Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2075-37:
 
Es gibt eine Vorstellung, dass Gott der Welt immanent ist, im Pantheismus nämlich,
und nicht zu vergessen in der Vorstellung vieler Völker, die die Natur als (göttlich) belebt ansehen.


Dürr (auf Seite 12 seines Buches "Es gibt keine Materie") findet solchen Standpunkt gut nachvollziehbar:

Zitat von Hans-Peter Dürr (2012):
 
Nachdem ich festgestellt hatte, dass die Schöpfung selber kreative Eigenschaften hat, war es für mich stets einleuchtend, dass es wenig Sinn macht, einen Gott aus der Schöpfung herauszunehmen und ihn dieser gleichsam gegenüberzustellen.

Wenn man Gott und Schöpfung identifiziert, dann entgeht man vielen Problemen, welche der modernen Physik immer wieder Schwierigkeiten bereitet haben.
 

 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 11.08.2013 um 12:43 Uhr.
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2075-38:
Hallo Eugen,

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-36:
Hallo Stueps,

die Existenz oder die Nichtexistenz eines Gottes ist allein Glaubenssache. Warum?
Weil die Existenz oder die Nichtexistenz eines Gottes prinzipiell weder bewiesen noch widerlegt werden kann.

Vollkommen richtig. Dies gilt in letzter Konsequenz jedoch für alles. Die unabhängige Existenz eines Gottes von unserem Glauben kann eben nicht logisch zwingend ausgeschlossen werden. Deshalb halte ich die Aussage, dass Gott nur in unserem Glauben existieren kann, für logisch falsch.



Grüße

Hi, Stueps!

Na, ich fürchte, da liegst du etwas daneben! Oder möchtes du behaupten, meine Existenz wäre letztlich nicht zu beweisen? Frag mal Gebhard:joker:! Bis auf den "Beweis" des Gegenteils ist Gott allein auf den Glauben der Menschen angewiesen. Aber natürlich gilt auch das Gegenteil: Ich kann nur an seine Nicht-Existenz glauben, ich kann sie nicht beweisen. Wir sollten aber auf keinen Fall das vergessen, was wir "die Vernunft des Herzens" (Blaise Pascal) nennen. Ein Mensch, der eine Gotteserfahrung hatte, wird - und ich glaube, mit Recht - sagen, es gibt Gott. Und ein Austausch mit anderen Menschen mit ähnlicher Erfahrung wird das bestätigen. Wir müssen uns sehr hüten, diese Glaubensinhalte als falsch zu kritisieren, sie sind - und nicht nur in subjektivem Sinne - wahr, davon bin ich überzeugt, auch wenn ich nicht an die Existenz eines Gottes als Person glaube. Aber meine Ansicht über das, was über das physikalisch Beweisbare hinausgeht, ist meine rein persönliche Angelegenheit, die ich nicht zur Debatte stelle (worüber man nicht reden kann, darüber soll man schweigen).
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 11.08.2013 um 13:11 Uhr.
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