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Kann es neben unserem Universum (als Raumzeit-Raum) noch andere geben?

Thema erstellt von Grtgrt 
Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 


Was über unser Universum hinaus noch existieren könnte


Ausgangspunkt dieses Diskussionsfadens ist der Meinungsaustausch in Beitrag 1149-153

( gefolgt von Eugen Bauhofs Metakommentaren in 1149-160 und 1149-161 )



Henry schrieb in Beitrag Nr. 1149-162:
 
Gebhard,

es geht mir überhaupt nicht um die Stringtheorie, es geht um alle Baby-, Mutter-, Onkel- und sonstige Universen sowie für als real behauptete Dimensionen (aufgerollt von mir aus) und alle "Vielwelten" und was da sonst noch die Multiversen bevölkert und der Spekulation Tür und Tor öffnet.

Für mich ist UNSER Universum der Maßstab, selbst wenn der im höchsten Maße unwahrscheinliche Fall eines Beweises für die Existenz weiterer Universen vorgelegt werden sollte, und es ist mir piepegal, was irgendwelche "Logiker" von sich geben. Das ist MEIN Kosmos, ist mein ALLES, ist unsere Zeit und unser Raum, und damit beschäftigt sich ursächlich im Übrigen auch die Stringtheorie, und auf deine Interpretation lasse ich mich nicht ein, das ist, was ich gemeint habe. Und das hat überhaupt nichts damit zu tun, ob ich Spekulationen ablehne oder nicht – ich lehne sie nicht ab, aber ich nehme sie als das, was sie vorläufig und bis zum Beweis des Gegenteils sind: eine Spielerei, die mit dem nachweisbaren Hier nichts zu tun haben.

Henry schrieb in Beitrag Nr. 1149-162:
 
Dass die Stringtheorie für die "Welt der Standardlogik" etwa "10 hoch 500" Universen für möglich hält, ist doch völliger Humbug (in dem Sinne, das die Stringtheorie erst diese Möglichkeit eröffnet hätte).

Basis der Stringtheorie sind mathematische Gegenstände — und NUR solche, die mit Hilfe unserer Standardlogik definiert und diskutiert werden. Damit ist natürlich auch alles, was die Stringtheorie für möglich hält auf diese Standardlogik gegründet.


Henry schrieb in Beitrag Nr. 1149-162:
 
Dass Universen existieren könnten, hat erstens mit Logik überhaupt nichts zu, so wie man grundsätzlich Existenz nicht auf Logik gründen kann, und ist zweitens keine Behauptung, die sich aus der Stringtheorie als Folge der Stringtheorie ergibt. Die Springtheorie widerspricht nicht solchen Spekulationen, ...

Dass bislang unentdeckte Universen existieren könnten, wird uns NUR durch logisches Nachdenken nahegelegt.
Und natürlich widerspricht die Stringtheorie solcher Schlußfolgerung nicht, denn es war ja sie, die uns diese Schlußfolgerung zum ersten Mal mathematisch begründet nahegelgt hat.


Henry schrieb in Beitrag Nr. 1149-162:
 
Die Möglichkeit vieler Universen ist eine uralte Möglichkeit und wurde schon von der Alten Griechen in Erwägung gezogen, die "Viele-Welten-Theorie" stammt aus den 50gern des letzten Jahrhunderts und hat – ich muss mich wiederholen – nichts mit der Stringtheorie zu tun.

Ich persönlich glaube nicht an Everetts Viele-Welten-Theorie. Und mit Stringtheorie hat sie rein gar nichts zu tun.

Auch an was griechische Philosopen vor gut 2000 Jahren gedacht haben mögen, hat nichts mit dem zu tun, was die moderne Theoretische Physik als möglich erachtet (vor allem auf Anregung der Stringtheoretiker hin).


Gruß, grtgrt
 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 18.06.2013 um 18:58 Uhr.
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Wenn die Stringtheorie mit Vektoren und entsprechend mehr Dimensionen arbeitet, muß die Parallele Existenzebene nicht bewiesen sein.
Der Begriff Universum bezieht sich auf alles Existierende, unabhängig vom Standort.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Raumzeit
Ein wenig aufwändig mit vernachlässigung der Kausalität oder wirkt die Gravitation auf den Raum und nicht auf das Objekt in dem Fall.
Auch wenn uns die Darstellungsform nicht gefällt, müssen wir die gleiche Sprache verwenden um uns zu verstehen.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 18.06.2013 um 18:57 Uhr.
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Wrentzsch schrieb in Beitrag Nr. 2049-2:
 
Der Begriff Universum bezieht sich auf alles Existierende, unabhängig vom Standort.

Hi Wrentzsch,

bitte sei daran erinnert, dass ich die Begriffe "Universum" und "Kosmos"  d e f i n i e r e  wie folgt:
  • Der  K o s m o s  ist ALLES, was existiert (in dem Sinne, dass es nichts sonst geben kann). Sollte es also z.B. einen Schöpfergott geben, so wäre der mit ein Teil des Kosmos in meinem Sinne.
  • Ein  U n i v e r s u m  ist ein Raum von Typ Raumzeit (z.B. eine Lösung der Stringtheorie, die genau einem Wert der String-Kopplungskonstanten entspricht). Ich sage ausdrücklich "z.B.", da ich  n i c h t  voraussetzen möchte, dass jedes Universum durch Stringtheorie beschreibbar ist.

Gruß, grtgrt
 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 18.06.2013 um 19:46 Uhr.
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Ich glaube diese "viele weltentheorie" die alle Möglichkeiten abdeckt hatten wir schon,
denn ich kam zu dem schluss, dass varianten ohne ursache nicht kausal sind- also nicht existieren und
verursachte Erscheinungsvarianten geschehen müssen, weil keine Ursache ignoriert werden kann.
Also gibt es nur eine Variante des Universums, die kausale.
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2049-4:
Hi Wrentzsch,

bitte sei daran erinnert, dass ich die Begriffe "Universum" und "Kosmos"  d e f i n i e r e  wie folgt:
  • Der  K o s m o s  ist ALLES, was existiert (in dem Sinne, dass es nichts sonst geben kann). Sollte es also z.B. einen Schöpfergott geben, so wäre der mit ein Teil des Kosmos in meinem Sinne.
  • Ein  U n i v e r s u m  ist ein Raum von Typ Raumzeit (z.B. eine Lösung der Stringtheorie, die genau einem Wert der String-Kopplungskonstanten entspricht). Ich sage ausdrücklich "z.B.", da ich  n i c h t  voraussetzen möchte, dass jedes Universum durch Stringtheorie beschreibbar ist.
(...)
Guten Morgen Wrentzsch, sei gegrüßt.
Lass Dich nicht aufs Glatteis führen von Grtgrt.

Hier gehts lang.... ;-)
------------------------------------------------------------------------
Bedeutungen von Kosmos:
Weltraum, Weltall [die] Welt [als geordnetes Ganzes]

Synonyme zu Kosmos:
All, kosmischer Raum, Makrokosmos, Raum, Universum, Weltall, Weltraum; (dichterisch) Weltenraum Welt; (Philosophie) Weltordnung
------------------------------------------------------------------------
Bedeutung von Universum:
Weltall, Kosmos

Synonyme zu Universum
All, kosmischer Raum, Makrokosmos, Raum, Welt[all], Weltraum; (bildungssprachlich) Kosmos; (dichterisch) Weltenraum; (Philosophie) Mundus
------------------------------------------------------------------------
Quellen:

http://www.duden.de/rechtschreibung/Kosmos
http://www.duden.de/rechtschreibung/Universum

Die von mir hervorgehobenen jeweiligen Synonyme dokumentieren eindeutg die Austauschbarkeit der beiden Begriffe.
Völlig unabhängig davon was unser verehrter Mitautor Grtgrt gerne hätte und was er nicht mag.
Groß, bunt und breit ist auf gar keinen Fall auch immer automatisch richtig.
Mit "ich definiere" schießt man bisweilen gewaltig über das Ziel hinaus.

Oder aber man möchte gar nicht direkt verstanden werden, um jedesmal aufs neue seine speziellen Definitionsvorlieben in den Fokus zu rücken.

Vielleicht machen wir aber auch eine Arbeitsplattform auf, für Grtgrts Definitionen.

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2049-1:

Was über unser Universum hinaus noch existieren könnte
;

wenn wir uns Gedanken über mögliche Paralleluniversen machen dann müssen wir auch bedenken, was diese anderen Universen für unser Universen bedeuten.

Unser Universum existiert in unserer Raumzeit.

Wenn es jetzt noch ein oder mehrere andere Universen gäbe, dann bedeutet dies, dass die Universen zur gleichen Zeit wie das unsere existieren.

Somit würde das/die anderen Universen zumindest die Zeitachse der Raumzeit mit uns gemeinsam haben.

Wenn die Universen neben unserem existieren, dann gäbe es auch ein ausserhalb unseres Universums.
Dies wäre dann aber nicht im Sinne unsere 3-dimensionalen Denkweise sondern in der n-ten Dimension neben uns.

Wenn es aber Universen jenseits unserer Raumzeit gibt, gab oder geben wird, könnten wir dann behaupten, dass diese Universen parallel zu unserem existieren, wenn diese ihre eigene Raumzeit haben und nicht neben unserem existieren und auch ihre eigene Zeitachse haben.
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Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
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Ich kann mich dem Beitrag Nr. 2049-6 von Ernst nur anschließen und ergänze wie folgt.

Die Viele-Welten-Theorie und Stringtheorie beschreiben beide in Bezugnahme auf die Quantenmechanik die Möglichkeit weiterer Universen, wobei die Viele-Welten-Theorie explizit genau deshalb entwickelt wurde, die Stringtheorie aber ganz sicher nicht. Ich habe aber überhaupt nicht behauptet, dass sie sich aufeinander beziehen würden, sondern ich habe nur richtiger Weise darauf hingewiesen, dass die Stringtheorie nicht das Primat für die Annahme hat, es gäbe mehr als unser Universum, ja, es ist noch nicht einmal ihre originäre Absicht, damit zu spielen, das sind nur hochspekulative Möglichkeiten, die sich aber unter der Annahme der Elementarteilchen als punktförmig ebenfalls durchspielen lassen, womit ich zum Grund für die Entwicklung einer Stringtheorie komme.

Die Stringtheorie(n) wurde entwickelt, um das Problem der Vereinigung aller vier Grundkräfte zu lösen, deshalb behauptet die Stringtheorie die Elementarteilchen nicht punktförmig, sondern als „Strings“, also „Saiten“, daher auch der Name „Stringtheorie“. Eines der Probleme bei der Annahme der Teilchen als punktförmig ist die resultierende mathematische Singularität, also die mathematische Unendlichkeit, die sich durch einen Radius ergibt, der Null ist (ganz vereinfacht gesagt).

Die Stringtheorie ist insofern spekulativ, als sich nicht (wahrscheinlich nie) nachweisen lässt, das die Teilchen tatsächlich „Strings“ sind; die Annahme punktförmiger Teilchen macht zwar auch Probleme, aber sie liefert Voraussagen, die durch die Experimente sehr gut bestätigt werden. Voraussagen der Stringtheorie lassen sich hingegen nicht bestätigen – oder anders gesagt, die Stringtheorie liefert keinen Ansatz für Experimente, die sich auch durchführen lassen.

(siehe dazu auch: http://de.wikibooks.org/wiki/Die_Stringtheorie_-_Ei..., mag sich jeder selbst ein Bild über den Wahrheitsgehalt verschiedener Aussagen machen)

Die Entwicklung der Viele-Welten-Theorie beruht auf der Annahme, es gäbe VERGORGENE VARIABLEN. Das ist eine Annahme die NICHT die Bellsche Ungleichung verletzt, weil die Viele-Welten-Theorie sich nicht auf LOKALE Variablen bezieht, die Bellsche Ungleichung aber verletzt wird, wenn man von LOKALEN verborgenen Variablen ausgeht. Sowohl der Stringtheorie und der Viele-Welten-Theorie liegt aber die Annahme zugrunde, dass unser Universum NICHT lokal ist (siehe „Verschränkung“, „Superposition“).

Noch ein letzter Satz zur logischen Beweisbarkeit der Existenz: Was logisch beweisbar ist, sind Folgen der Existenz, nicht aber die Existenz selbst. Um einen Beweis führen zu können, muss bereits etwas existieren, und das ist logisch nicht zu begründen, sondern nur als evident zu akzeptieren.

Ich werde mich zu diesem Thema nicht weiter äußern.
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 19.06.2013 um 10:18 Uhr.
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2049-7:
 
wenn wir uns Gedanken über mögliche Paralleluniversen machen dann müssen wir auch bedenken, was diese anderen Universen für unser Universen bedeuten.

Unser Universum existiert in unserer Raumzeit.


Hallo Hans-m,

es ist wichtig, zu verstehen, dass unsere Raumzeit — mit allem, was darin existiert — exakt unser Universum ist.

Ein Teil dieses aus mathematischer Sicht in sich komplett abgeschlossenen Raumzeit-Raumes ist das uns sichtbare Weltall (das eine gedachte Kugel um unsere Erde herum darstellt, die derzeit einen Durchmesser von ca. 46 Mrd. Lichtjahren hat). Licht von Sternen, die sich außerhalb dieser Kugel befinden, kann uns nicht mehr erreichen.

Wenn ich jetzt von möglichen weiteren Universen spreche, dann wären die ganz analoge Gebilde ( fast sicher mit je einem eigenen Zeitbegriff, der mit unserem möglicherweise überhaupt nicht in Beziehung setzbar ist ).

Das jedenfalls ist die Sicht der M-Theory (Standard-String-Theorie).


Lisa Randalls Idee (Non-Standard-String-Theorie) ist schon etwas anders:

Sie hat, gemeinsam mit anderen, eine Theorie entwickelt, nach der nebeneinander existierende Universen eher vergleichbar sind mit sehr kleinen Inseln in einem weiten Ozean. Diese Inseln sind so weit voneinander entfernt, dass mögliche Bewohner einer solchen Insel — z.B. der, die unser Universum darstellt — die Existenz noch anderer Inseln höchstens vermuten können.

Auf jeder dieser "Inseln" existieren andere physikalische Gesetze, was darin begründet ist, dass physikalische Grundkonstanten dort anderen Wert haben. Insbesondere kann das Verhältnis der Stärke der 4 Grundkräfte auf all diesen Inseln verschieden sein.

In diesem Ozean, den man dann ein Multiversum nennt, existiert dennoch ein Zusammenhang zwischen jenen Inseln: Ganz so wie auch zwischen weit auseinander liegenden kleinen Insteln im pazifischen Ozean einen Verbindung besteht: Da der Pazifik nur endliche Tiefe hat, könnte ein automatisch gesteuertes Gerät, am Boden des Ozeans entlang wandern, die andere Insel erreichen.

Kurz: Jede dieser Inseln entspricht einem im ganzen Mulitversum existierenden Wellenpaket. Als Insel zeigt es sich nur dort, wo es Werte annimmt, die nicht extrem klein sind.


Noch ganz anders &mdash und NICHT auf Stringtheorie beruhend — ist Bojowalds Theorie:

Seine Theorie (erstmals publiziert in 2004) ist die erste, in der von 2 Welten die Rede ist, die unterschiedlichen Zeitbegriff haben und deren Zeitpfeil unterschiedliche Richtung hat.
Es scheint so, als sei die eine aus der anderen geboren. Ich persönlich könnte mir auch vorstellen, dass man sie vielleicht als Zwillinge betrachten kann, die aus ein und demselben Ereignis — einem Ereignis außerhalb unserer Raumzeit — geboren wurden. Es endet in dem, was aus unserer Sicht der Urknall ist, in dem unser Universum entstand.


Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2049-7:
 
Wenn es jetzt noch ein oder mehrere andere Universen gäbe, dann bedeutet dies, dass die Universen zur gleichen Zeit wie das unsere existieren.

Somit würde das/die anderen Universen zumindest die Zeitachse der Raumzeit mit uns gemeinsam haben.

Diese Aussagen ergeben keinen Sinn, wenn — wie eben erklärt — "nebeneinander" existierende Universen unterschiedlichen Zeitbegriff haben.

Sie würden höchstens Sinn machen in dem Spezialfall, in dem ein im Multiversum existierendes Wellenpaket mehrere Spitzen hat (und so eine ganze "Inselgruppe" im "Ozean" darstellt): Wenn diese Inseln nicht allzu weit auseinander liegen, könnten sie noch gleichen — oder annähernd gleichen — Zeitbegriff haben.


Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2049-7:
 
Wenn die Universen neben unserem existieren, dann gäbe es auch ein ausserhalb unseres Universums.
Dies wäre dann aber nicht im Sinne unsere 3-dimensionalen Denkweise sondern in der n-ten Dimension neben uns.

Das sehe ich auch so.


Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2049-7:
 
Wenn es aber Universen jenseits unserer Raumzeit gibt, gab oder geben wird, könnten wir dann behaupten, dass diese Universen parallel zu unserem existieren, wenn diese ihre eigene Raumzeit haben und nicht neben unserem existieren und auch ihre eigene Zeitachse haben.

Begriffe wie "gibt" oder "gab" machen keinen Sinn, wenn man von Universen spricht, deren jedes einen eigenen Zeitbegriff haben kann (und selbst dort, wo sie sich berühren — wie in Bojowalds Theorie) unterschiedliche Richtung des Zeitpfeils haben können.

Der Begriff  Z e i t p f e i l  ist zu verstehen als die Richtung, die von Ursache zur Wirkung führt.


Gruß, grtgrt

PS: Das Wort "Viele-Welten-Theorie" sollte man vermeiden, denn es ist fest vergeben für Everetts Theorie.

Sie hat mit einem "Multiversum" oder "nebeneinander existierenden Universen" im oben diskutierten Sinn rein gar nichts zu tun. Man sollte sie eher sehen als eine gedankliche Krücke, als Bild also, dessen Qualität gut vergleichbar ist mit der Qualität der Bilder "Schrödingers Katze" und "Überlagerungszustand".

 
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2049-8:
 
Die Viele-Welten-Theorie und Stringtheorie beschreiben beide in Bezugnahme auf die Quantenmechanik die Möglichkeit weiterer Universen, wobei die Viele-Welten-Theorie explizit genau deshalb entwickelt wurde, die Stringtheorie aber ganz sicher nicht.


Henry,
das ist so nicht richtig, denn:

Everetts Viele-Welten-Theorie ist nur eine gedankliche Krücke, ein Bild, dessen Qualität in etwa der Qualität der Bilder "Schrödingers Katze" und "Überlagerungszustand" entspricht.

Auch deine Aussage "Die Entwicklung der Viele-Welten-Theorie beruht auf der Annahme, es gäbe VERGORGENE VARIABLEN" halte ich für absolut falsch. Woher nimmst Du diese Vermutung?


Gruß, grtgrt
 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 19.06.2013 um 12:00 Uhr.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2049-8:
 
zur logischen Beweisbarkeit der Existenz: Was logisch beweisbar ist, sind Folgen der Existenz, nicht aber die Existenz selbst. Um einen Beweis führen zu können, muss bereits etwas existieren, und das ist logisch nicht zu begründen, sondern nur als evident zu akzeptieren.

Ich werde mich zu diesem Thema nicht weiter äußern.


Nun, dann muss halt ich den Schlusspunkt unter diese Argumentation setzen:

Man stelle sich einen Bildhauer vor, der eben (z.B. als Auftragsarbeit) eine Plastik geschaffen hat. Ist deren Existenz nicht beweisbar?
Oder ist nicht nachvollziehbar, wie es zur Existenz dieser Plastik kam?

 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 19.06.2013 um 13:48 Uhr.
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Wer in Zukunft etwas über flache Raumzeit erzählen will, muss einen Eimer Wasser mitliefern, um mich aus dem Lachkrampf zurück zu holen.
Erst den Raum in Raumzeitebenen darstellen und dann von flacher Raumzeit sprechen- alles selbst verursachen und es als gegeben darstellen.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2049-8:
 
Die Stringtheorie(n) wurde entwickelt, um das Problem der Vereinigung aller vier Grundkräfte zu lösen,


Das ist nicht richtig, denn:

  • Man hat die Stringtheorie zunächst nicht gezielt entwickelt, sondern überaschender Weise im wahrsten Sinne des Wortes  g e f u n d e n : Der Physiker Gabriele Veneziano entdeckt 1968 zufällig einen Zusammenhang zwischen der Eulerschen Betafunktion und der starken Kernkraft. Zwei Jahre später wird das Konzept der Strings in 26 Dimensionen eingeführt (bosonische Stringtheorie).
  • Die Hoffnung, dass die Stringtheorie zur ersehnten Weltformel führen könnte, hatte man erst ab 1984 (sog. 1. String-Revolution), als niemand mehr der Theorie Anomalien vorwerfen konnte: Die wenigen Außenseiter, die sich davor mit Stringtheorie beschäftigt hatten, hatten Anomalien inzwischen beseitigen können.
    Es ist nicht klar, wer die Stringtheorie als erster mit dem Stichwort "Weltformel" oder "Vereinheitlichung aller Kräfte" in Beziehung gesetzt sah (es muss 1984 oder kurz davor der Fall gewesen sein). Ab dann aber — und wirklich  e r s t  ab dann — hat sich ein Großteil aller theoretischen Physiker damit befasst.

Siehe auch: Stationen der Stringtheorie (1921 - 1996) in Wikibooks.

 
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2049-10:
 
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2049-8:
 
Die Viele-Welten-Theorie und Stringtheorie beschreiben beide in Bezugnahme auf die Quantenmechanik die Möglichkeit weiterer Universen, wobei die Viele-Welten-Theorie explizit genau deshalb entwickelt wurde, die Stringtheorie aber ganz sicher nicht.


Henry,
das ist so nicht richtig, denn:

Everetts Viele-Welten-Theorie ist nur eine gedankliche Krücke, ein Bild, dessen Qualität in etwa der Qualität der Bilder "Schrödingers Katze" und "Überlagerungszustand" entspricht.

Auch deine Aussage "Die Entwicklung der Viele-Welten-Theorie beruht auf der Annahme, es gäbe VERGORGENE VARIABLEN" halte ich für absolut falsch. Woher nimmst Du diese Vermutung?


Gruß, grtgrt
 

http://www.chemie.de/lexikon/Verborgene_Variablen.html
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2049-11:
 
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2049-8:
 
zur logischen Beweisbarkeit der Existenz: Was logisch beweisbar ist, sind Folgen der Existenz, nicht aber die Existenz selbst. Um einen Beweis führen zu können, muss bereits etwas existieren, und das ist logisch nicht zu begründen, sondern nur als evident zu akzeptieren.

Ich werde mich zu diesem Thema nicht weiter äußern.


Nun, dann muss halt ich den Schlusspunkt unter diese Argumentation setzen:

Man stelle sich einen Bildhauer vor, der eben (z.B. als Auftragsarbeit) eine Plastik geschaffen hat. Ist deren Existenz nicht beweisbar?

 

Ja klar, der Bildhauer muss seine Existenz natürlich erst logisch begründen!
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2049-13:
 
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2049-8:
 
Die Stringtheorie(n) wurde entwickelt, um das Problem der Vereinigung aller vier Grundkräfte zu lösen,


Das ist nicht richtig, denn:

  • Man hat die Stringtheorie zunächst nicht gezielt entwickelt, sondern überaschender Weise im wahrsten Sinne des Wortes  g e f u n d e n : Der Physiker Gabriele Veneziano entdeckt 1968 zufällig einen Zusammenhang zwischen der Eulerschen Betafunktion und der starken Kernkraft. Zwei Jahre später wird das Konzept der Strings in 26 Dimensionen eingeführt (bosonische Stringtheorie).
  • Die Hoffnung, dass die Stringtheorie zur ersehnten Weltformel führen könnte, hatte man erst ab 1984 (sog. 1. String-Revolution), als niemand mehr der Theorie Anomalien vorwerfen konnte: Die wenigen Außenseiter, die sich davor mit Stringtheorie beschäftigt hatten, hatten Anomalien inzwischen beseitigen können.
    Es ist nicht klar, wer die Stringtheorie als erster mit dem Stichwort "Weltformel" oder "Vereinheitlichung aller Kräfte" in Beziehung gesetzt sah (es muss 1984 oder kurz davor der Fall gewesen sein). Ab dann aber — und wirklich  e r s t  ab dann — hat sich ein Großteil aller theoretischen Physiker damit befasst.

Siehe auch: Stationen der Stringtheorie (1921 - 1996) in Wikibooks.

 

Das weiß ich, und es ändert nichts an der Richtigkeit meiner Aussage bzgl. der Gründe für ihre Entwicklung, und der von dir erwähnte Zusammenhang bezog sich nicht auf das, was wir heute Stringtheorie nennen, er konnte (seltsamer und passender Weise) nur auf das Problem angewandt werden.

Das war jetzt definitiv meine letzte Stellungnahme.
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2049-14:
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2049-10:
 
deine Aussage "Die Entwicklung der Viele-Welten-Theorie beruht auf der Annahme, es gäbe VERGORGENE VARIABLEN" halte ich für absolut falsch.
Woher nimmst Du diese Vermutung?

Gruß, grtgrt
 

http://www.chemie.de/lexikon/Verborgene_Variablen.html


Interessanter Link, Henry,

ich kann allerdings nicht erkennen, wieso diese schöne Erklärung VERBORGENER VARIABLEN irgend etwas mit vielen Welten zu tun haben soll.

Kannst Du das ein wenig erklären?

Danke, grtgrt
 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 19.06.2013 um 14:06 Uhr.
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Hi grt,

du schreibt, dass glaubst an Everets viele-Welten-Theorie nicht. Ich auch. Aber das gleiche kann man auch über die Insel-Universen behaupten. Im Sinne: glauben oder nicht.

meines Wissens gibt es die Stringtheorie nicht. Es gibt mehrere Theorien, die teilweise sich wiedersprechen. Muss ich noch mal mein Büchlein über Stringtheorie in die Hand nehmen und mein wissen auffrischen. Mindestens erinnere ich nicht, dass dabei die Rede über andere Universen war.

mfg
Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 19.06.2013 um 14:44 Uhr.
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2049-17:
 


Interessanter Link, Henry,

ich kann allerdings nicht erkennen, wieso diese schöne Erklärung VERBORGENER VARIABLEN irgend etwas mit vielen Welten zu tun haben soll.

Kannst Du das ein wenig erklären?

Danke, grtgrt
 

http://www.quanten.de/forum/showthread.php5?t=1956
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Irena schrieb in Beitrag Nr. 2049-18:
Hi grt,

du schreibt, dass glaubst an Everets viele-Welten-Theorie nicht. Ich auch. Aber das gleiche kann man auch über die Insel-Universen behaupten. Im Sinne: glauben oder nicht.

meines Wissens gibt es die Stringtheorie nicht. Es gibt mehrere Theorien, die teilweise sich wiedersprechen. Muss ich noch mal mein Büchlein über Stringtheorie in die Hand nehmen und mein wissen auffrischen. Mindestens erinnere ich nicht, dass dabei die Rede über andere Universen war.

mfg

Irena, siehe dazu z. B. http://de.wikipedia.org/wiki/Stringtheorie, dort "M-Theorie".
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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