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Kann es neben unserem Universum (als Raumzeit-Raum) noch andere geben?

Thema erstellt von Grtgrt 
Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Irena schrieb in Beitrag Nr. 2049-18:
 
Meines Wissens gibt es die Stringtheorie nicht. Es gibt mehrere Theorien, die teilweise sich wiedersprechen. Muss ich noch mal mein Büchlein über Stringtheorie in die Hand nehmen und mein wissen auffrischen. Mindestens erinnere ich nicht, dass dabei die Rede über andere Universen war.

mfg


Grundsätzlich, Irena, hast Du recht:

Es gibt mehrere Varianten der Stringtheorie. Als letzter großer Fortschritt, den man gemacht hat, gilt jedoch:


1995 zeigt Edward Witten, dass die fünf bis dahin bekannten Stringtheorien nur Teilstücke einer übergeordneten Theorie sind,

die er M-Theorie nannte,

die aber im Grunde bis heute nur bekannt ist als etwas, das sich — je nachdem, wie man mathematisch rangeht — in Form eines dieser 5 Teile zeigt
( plus noch einer Variante, die Witten damals gleich mit entdeckt hat ) .


Wer also heute von "Stringtheorie" spricht, meint M-Theorie.

Eine bestimmte Stringtheorie ist letztlich nichts anderes als physikalische Deutung einer algebraischen Struktur S.

Nun weiß aber jeder Mathematiker: Sind S1 und S2 zwei algebraische Strukturen, so können die zueinander isomorph sein (womit sie dann — obgleich als Modell verschieden — als mathematischer Gegenstand ununterscheidbar sind: Worin sich zueinander isomorphe Strukturen unterscheiden ist lediglich Terminologie).

Dieselbe zentrale Rolle, die in der Mathematik Isomorphie spielt, kommt in der Physik dem Begriff der Dualität zu.

Zueinander duale Modelle sind nicht notwendig mathematisch isomorphe Modelle. Gerade in der Stringtheorie gibt es zueinander duale Modelle (solche also, die dieselbe Physik darstellen), die aber dennoch nicht mal in der Zahl der Dimensionen, die sie benötigen, übereinstimmen.

Auf Seite 485 seines Buches "The Fabric of the Cosmos" sagt Brian Greene:

Zitat:
 
More and more, these clues point toward the conclusion that the form of spacetime is an adorning detail that varies from one formulation of a physical theory to the next, rather than being a fundamental element of reality.

Much as the number of letters, syllables, and vowels in the word cat differ from those in gato, its Spanish translation, the form of spacetime — its shape, its size, and even the number of its dimensions — also changes in translation.
 

Gruß, grtgrt
 
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Irena schrieb in Beitrag Nr. 2049-18:
Hi grt,

du schreibt, dass Du nicht an Everetts Viele-Welten-Theorie glaubst. Ich auch.
Aber das gleiche kann man auch über die Insel-Universen behaupten. Im Sinne: glauben oder nicht.


Everetts Viele-Welten-Theorie ist in besonders hohem Maße einfach nur Interpretation (Zuordnung von Semantik zu Verhaltensweisen der Natur, die sich beobachten lassen).

Natürlich hast Du recht: Die Interpretation mathematischer Gebilde durch die Stringtheorie ist nichts anderes. Erstaunlich aber ist, dass es hier um Strukturen und Verhaltensweisen der Natur geht, die um wenigstens 2 Größenordnungen komplexer sind als in Everetts Fall. Entsprechend unwahrscheinlicher scheint mir, dass solch gutes Zusammenpassen von rein mathematischer Struktur und dem Verhalten der Natur rein zufällig sein kann.

Gruß, grtgrt
 
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2049-9:
 
Wenn es jetzt noch ein oder mehrere andere Universen gäbe, dann bedeutet dies, dass die Universen zur gleichen Zeit wie das unsere existieren.

Somit würde das/die anderen Universen zumindest die Zeitachse der Raumzeit mit uns gemeinsam haben.

Diese Aussagen ergeben keinen Sinn, wenn — wie eben erklärt — "nebeneinander" existierende Universen unterschiedlichen Zeitbegriff haben.
[/quote]

Ich glaube du hast meine Aussage nicht verstanden.

Wenn ich frage ob ein Paralleluniversum existiert, dann bezieht sich meine Frage darauf, ob jetzt ein solches existiert.
Wenn aber etwas zur gleichen Zeit wie unser Universum existiert, dann vergeht dort die Zeit ähnlich, wie in unserem Universum.
und wenn dieses Univerum auch morgen noch existiert, dann sind beide Universen, unseres und das parallele, zumindest einen Tag lang Zeitsynchron.

Villeicht verlauft die Zeit im anderen Universum auch genau umgekehrt, wenn bei uns ein Tag vergeht, dann ist im anderen ein Tag weiter in der Vergangenheit.
ebenso kann, wenn bei uns 1 Tag vergeht, "drüben" 100 Jahre oder 1 Sekunde vergangen sein.
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2049-23:
Ich glaube du hast meine Aussage nicht verstanden.

Wenn ich frage ob ein Paralleluniversum existiert, dann bezieht sich meine Frage darauf, ob jetzt ein solches existiert.
Wenn aber etwas zur gleichen Zeit wie unser Universum existiert, dann vergeht dort die Zeit ähnlich, wie in unserem Universum.
und wenn dieses Univerum auch morgen noch existiert, dann sind beide Universen, unseres und das parallele, zumindest einen Tag lang Zeitsynchron.


Hallo Hans-m,

schon in unserer eigenen Welt gilt: Es gibt  k e i n e n  globalen Zeitbegriff (so zeigt die ART).

Der Begriff » zur gleichen Zeit « macht also schon in unserer Welt nur Sinn, wenn die beiden Ereignisse, von denen man spricht, extrem kleinen Abstand unter der Minkowski-Metrik haben.

Über verschiedene Raumzeit-Räume (getrennte Universen) hinweg gedacht macht er noch viel weniger Sinn. Es gibt ihn da einfach nicht.

Gruß, grtgrt
 
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Hallo Henry,

in Reaktion auf Deinen Beitrag 2049-19 stelle ich fest:
  • Everetts Viele-Welten-Theorie ist im Rahmen von Bohms Theorie ebenso gut  f o m u l i e r b a r  wie im Rahmen der Quantenmechanik.
  • Das sagt aber rein gar nichts darüber aus, mit welcher Wahrscheinlichkeit sie  r i c h t i g  sein könnte.

Auch für Deine Meinung "Die Entwicklung der Viele-Welten-Theorie beruht auf der Annahme, es gäbe VERBORGENE VARIABLEN" finde ich in keiner mir bekannten Darstellung von Bohms Theorie irgendeinen Beleg (oder auch nur den Versuch, so was zu behaupten).


Wäre Everetts These richtig, würde gelten:
  • Wenn ich mit der Schere vor einem Baum stehe und mir überlege, ob ich nun einen bestimmten seiner Zweige abschneiden soll, so wird — sofort, wenn ich mich dagegen entscheide — eine zweite Version unserer Welt in Leben gerufen: Eine, in der ich mich anders entschieden (und den Zweig doch abgeschnitten) habe.
  • Ich kann mir kein Argument denken — weder auf Basis der Quantenmechanik noch auf Basis von Bohms Theorie — das für ein derart merkwürdiges Verhalten der Natur spräche.

Da ich also kein einziges Argument  f ü r  die Richtigkeit von Everetts These kenne, sehe ich die Wahrscheinlichkeit, dass sie richtig ist, bei null.

Auch irgendeinen Zusammenhang seiner These mit VERBORGENEN VARIABLEN vermag ich nicht zu erkennen.


Gruß, grtgrt
 
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Okotombrok (Moderator)
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Hallo Grtgrt,

Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2049-24:
Der Begriff » zur gleichen Zeit « macht also schon in unserer Welt nur Sinn, wenn die beiden Ereignisse, von denen man spricht, extrem kleinen Abstand unter der Minkowski-Metrik haben.

wie groß dürfen denn die Abstände sein? 2Km oder 2mm?
Für zwei zueinander bewegte Objekte herrscht keine Gleichzeitigkeit, unabhängig ihres Abstandes. Für zueinander ruhende Objekte herrscht hingegen Gleichzeitigkeit, unabhängig ihres Abstandes.

Im Sinne der SRT kann Gleichzeitigkeit folgendermaßen definiert werden:
Wenn in der Mitte zwischen zwei Objekten ein Signal ausgesandt wird, welche von den Objekten zurückreflektiert werden und diese gleichzeitig am Ort der Aussendung wieder eintreffen, so herrscht für beide Objekte Gleichzeitigkeit.

mfg okotombrok
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2049-26:
Hallo Grtgrt,

Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2049-24:
 
Der Begriff » zur gleichen Zeit « macht also schon in unserer Welt nur Sinn, wenn die beiden Ereignisse, von denen man spricht, extrem kleinen Abstand unter der Minkowski-Metrik haben.

wie groß dürfen denn die Abstände sein? 2Km oder 2mm?


Streng genommen muss der Abstand genau null sein (so dass beide Ereignisse am selben Ort stattfinden).

Wie überall sonst in der Physik auch, wird man aber kleine Abweichungen von Null nicht als das Resultat störend betrachten (weil die Beobachtungsgenauigkeit ja ohnehin nicht unendlich groß sein kann).

 
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Okotombrok (Moderator)
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2049-27:
 
Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2049-26:
Hallo Grtgrt,

wie groß dürfen denn die Abstände sein? 2Km oder 2mm?


Streng genommen muss der Abstand genau null sein (so dass beide Ereignisse am selben Ort stattfinden).

Wie überall sonst in der Physik auch, wird man aber kleine Abweichungen von Null nicht als das Resultat störend betrachten (weil die Beobachtungsgenauigkeit ja ohnehin nicht unendlich groß sein kann).

 

Mein lieber Grtgrt,

es dürfte dir ja wohl nicht entgangen sein, dass obiges Fragment meines Beitrages Ironie und lediglich eine rhetorische Frage war. Und der Rest, um den es mir eigentlich in meinem Beitrag ging, eine Richtigstellung, wird dann von dir einfach weggelassen.
Das ist nicht die feine englische Art.

Zitat:
Streng genommen muss der Abstand genau null sein (so dass beide Ereignisse am selben Ort stattfinden).

ist jedenfalls Unsinn.

Du musst deine persönlichen Ansichten hier nicht immer als allgemeingültig verkaufen.
Formulierungen wie "nach meiner Ansicht" oder "meinem Verständnis nach" wären 'mal angebracht.

mfg okotombrok
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2049-24:
Hallo Hans-m,

schon in unserer eigenen Welt gilt: Es gibt  k e i n e n  globalen Zeitbegriff (so zeigt die ART).

Der Begriff » zur gleichen Zeit « macht also schon in unserer Welt nur Sinn, wenn die beiden Ereignisse, von denen man spricht, extrem kleinen Abstand unter der Minkowski-Metrik haben.

Über verschiedene Raumzeit-Räume (getrennte Universen) hinweg gedacht macht er noch viel weniger Sinn. Es gibt ihn da einfach nicht.

Gruß, grtgrt
 
Ich glaube Du hast mich noch immer nicht verstanden.

Unser Universum existiert seit ca 14 Mrd Jahren. Nehmen wir an ein anderes Universum besteht seit 10 Mrd Jahren, oder auch schon seit 25 Mrd Jahren.

Dann gibt es für jeden Zeitpunkt unseres Universums einen adäquaten Zeitpunkt im anderen Universum.

Angenommen wir könnten in das Parralleluniversum ohne Zeitverlust "rüberbeamen" dann würden wir, wenn wir "jetzt" beamen, genau zum Zeitpunkt "X" drüben ankommen. Nun verweilen wir "drüben" 24 Stunden gerechnet nach der Zeit des Paralleluniversums.
Wenn wir dann zurückbeamen, dann kommen wir "hier" zum zeitpunkt "y" an.
in diesem Zeitraum könnten hier entweder auch 24 Stunden vergangen sein, aber auch 1 Millisekunde oder 10 Mrd Jahre. Vielleicht landen wir auch 100 Jahre in der Vergangenheit
Aber die Tatsache ist, dass die Zeitachsen parrallel verlaufen müssen.(Parallel bedeutet aber nicht gleiche Richtung)
Wenn das parallele Universum nicht jetzt existieren würde, dann endete unser Beamausflug im Nirwana.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 20.06.2013 um 09:30 Uhr.
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2049-28:
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2049-27:
 
Streng genommen muss der Abstand genau null sein (so dass beide Ereignisse am selben Ort stattfinden).

ist jedenfalls Unsinn.

Du musst deine persönlichen Ansichten hier nicht immer als allgemeingültig verkaufen.
Formulierungen wie "nach meiner Ansicht" oder "meinem Verständnis nach" wären 'mal angebracht.

mfg okotombrok


Hallo Okotombrok,

ich denke nicht, dass das Unsinn ist, denn auch in der SRT gibt es keine  b e o b a c h t e r - u n a b h ä n g i g e  Gleichzeitigkeit für Ereignisse, die nicht am selben Ort stattfinden.

Gruß, grtgrt
 

PS: Es sei hier nochmals ausdrücklich festgestellt, dass all meine Beiträge — soweit sie niemand anders zitieren — natürlich vor allem  m e i n e  Meinung darstellen. Und ich will keineswegs behaupten, dass ich mich nicht auch mal irren kann. Deswegen aber gleich jeden Beitrag mit dem Satz zu beginnen "Wenn ich mich nicht irre, ..." scheint mir nicht notwendig. Es wird schon jeder Leser selbst wissen, dass diese Einschränkung natürlich immer gilt.

Im übrigen lese ich selbst die Beiträge anderer ja auch nur in diesem Sinne.

 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 20.06.2013 um 09:46 Uhr.
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2049-29:
 
Aber die Tatsache ist, dass die Zeitachsen parrallel verlaufen müssen.(Parallel bedeutet aber nicht gleiche Richtung)
Wenn das parallele Universum nicht jetzt existieren würde, dann endete unser Beamausflug im Nirwana.


Hallo Hans-m,

wo man von "Parallel-Universen" spricht, ist das Wort "parallel" nicht wörtlich zu nehmen. Es bedeutet dann nur

"Es gibt das eine Universum und das andere;
Aber nach allem, was wir derzeit wissen, gibt es kein Koordinatensystem, in das sich beide einordnen."


Zeitlich miteinander irgendwie in Verbindung bringen könnte man zwei solche Universen somit nur dann, wenn das eine die Ursache für die Existenz des anderen — oder für ein Ereignis im anderen — erzeugt hat. Denn Zeit als solche kann man dann wirklich nur noch als Übergang von Ursache nach Wirkung sinnvoll definiert sehen.

Gruß, grtgrt
 
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2049-28:
Zitat:
Streng genommen muss der Abstand genau null sein (so dass beide Ereignisse am selben Ort stattfinden).

ist jedenfalls Unsinn.


mfg okotombrok

Hi, Oko!

Streng genommen hast du natürlich vollkommen Recht, denn die Gleichzeitigkeit der Ereignisse nach der SRT hat überhaupt nichts mit dem Abstand zu tun sondern hängt vom Bewegungszustand des Beobachters in Bezug zum beobachteten Objekt ab. Die SRT behauptet NICHT, das Ereignisse nicht als gleichzeitig wahrgenommen werden könnten, siehe dein Beispiel in Beitrag Nr. 2049-26

Nachträgliche Ergänzung: Die Informationsübertragung über ein Ereignis braucht Zeit, und der Zeitpunkt, wann die Information zum Beobachter kommt, hängt vom Bewegungszustand des Beobachters in Bezug auf das beobachtete Objekt ab Das ganze macht aber nur Sinn, wenn wir es entweder mit zwei Ereignissen zu tun haben, oder wenn es sich um zwei Beobachter handelt. Das ich über ein Ereignis erst nach einer gewissen Zeit Information erhalte, hat für sich genommen nichts mit Nicht-Gleichzeitigkeit im Sinne der SRT zu tun.
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Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 20.06.2013 um 12:39 Uhr.
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2049-31:
Hallo Hans-m,

wo man von "Parallel-Universen" spricht, ist das Wort "parallel" nicht wörtlich zu nehmen. Es bedeutet dann nur

"Es gibt das eine Universum und das andere;
Aber nach allem, was wir derzeit wissen, gibt es kein Koordinatensystem, in das sich beide einordnen."


Zeitlich miteinander irgendwie in Verbindung bringen könnte man zwei solche Universen somit nur dann, wenn das eine die Ursache für die Existenz des anderen — oder für ein Ereignis im anderen — erzeugt hat. Denn Zeit als solche kann man dann wirklich nur noch als Übergang von Ursache nach Wirkung sinnvoll definiert sehen.

Gruß, grtgrt
 
Ich glaube ich wurde noch immer nicht verstanden.
Aber von Deinem Wortlaut kannst Du ableiten, was ich meine
Du sagst: Es gibt das eine Universum und das andere;
ich ändere etwas ab:
Es gibt / es gab, es wird geben. das eine Universum und das andere;

Wenn wir sagen es gibt, dann treffen wir auch die Aussage, dass das andere Universum jetzt existiert.
Ex existiert während unserer Raumzeit, selbst dann, wenn es mit unserer Raumzeit nicht wechselwirken kann.

Wenn aber etwas ausserhalb unserer Raumzeit existiert, dann können Ausdrücke wie Es gibt / es gab, es wird geben. nur falsch sein. Unser Wortschatz gibt kein Wort her, das etwas ausserhalb unserer Raumzait als existent definiert, denn ist, war oder wird sein bezieht sich auf zeitliche Abläufe in unserer Raumzeit.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 20.06.2013 um 12:45 Uhr.
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2049-33:
Wenn aber etwas ausserhalb unserer Raumzeit existiert, dann können Ausdrücke wie Es gibt / es gab, es wird geben. nur falsch sein. Unser Wortschatz gibt kein Wort her, das etwas ausserhalb unserer Raumzeit als existent definiert, denn ist, war oder wird sein bezieht sich auf zeitliche Abläufe in unserer Raumzeit.

Hallo Hans-m,

genau so sehe ich das auch.
Ich will noch ergänzen, dass nicht nur unser Wortschatz nichts dafür hergibt, dass außerhalb unserer Raumzeit etwas existiert, sondern auch der derzeitige Stand der astronomischen Forschung gibt nichts dafür her, dass außerhalb unserer Raumzeit etwas existiert. Es ist alles nur hochspekulativ.

Wir haben schon große Mühe, das zu verstehen, was sich innerhalb unserer Raumzeit abspielt. Welchen Erkenntnisgewinn soll es bringen, sich mit Dingen zu beschäftigen, die höchstwahrscheinlich niemals verifiziert werden können?

M.f.G. Eugen Bauhof
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Der Kluge lernt aus allem und von jedem,
der Normale aus seinen Erfahrungen,
und der Dumme weiß alles besser.
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Okotombrok (Moderator)
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Hallo Henry,

Henry schrieb in Beitrag Nr. 2049-32:
Das ich über ein Ereignis erst nach einer gewissen Zeit Information erhalte, hat für sich genommen nichts mit Nicht-Gleichzeitigkeit im Sinne der SRT zu tun.

richtig, die relativistischen Effekte sind das, was übrig bleibt, wenn man die Lichtlaufzeiten herausrechnet.
Bei Betrachtungen relativistischer Effekte werden in der Regel die Lichtlaufzeiten ignoriert. Sie bedeuten nur überflüssigen Rechenaufwand und werden nur benötigt, wenn wir wissen wollen, was wir tatsächlich beobachten, und nicht, was tatsächlich gleichzeitig oder eben nicht gleichzeitig stattfindet.

mfg okotombrok
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2049-33:
 
Wenn aber etwas ausserhalb unserer Raumzeit existiert, dann können Ausdrücke wie Es gibt / es gab, es wird geben. nur falsch sein. Unser Wortschatz gibt kein Wort her, das etwas ausserhalb unserer Raumzeit als existent definiert, denn ist, war oder wird sein bezieht sich auf zeitliche Abläufe in unserer Raumzeit.

Hallo Hans-m,

du hast völlig recht, und deswegen hätte ich schreiben sollen (und das war tatsächlich gemeint):


Wir können über ein Universum sprechen oder über ein anderes;
Aber nach allem, was wir derzeit wissen, gibt es kein Koordinatensystem, in das sich beide — zeitlich und/oder örtlich — einordnen.



Danke für die Richtigstellung,
mit besten Grüßen
grtgrt
 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 20.06.2013 um 19:31 Uhr.
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2049-34:
genau so sehe ich das auch.
Ich will noch ergänzen, dass nicht nur unser Wortschatz nichts dafür hergibt, dass außerhalb unserer Raumzeit etwas existiert, sondern auch der derzeitige Stand der astronomischen Forschung gibt nichts dafür her, dass außerhalb unserer Raumzeit etwas existiert. Es ist alles nur hochspekulativ.

Ich denke, so wird es auch bleiben.
wenn wir Informationen über ein paralleles Universum erwarten, so müsste dieses mit unserer Raumzeit wechselwirken, sprich es müsste etwas vom anderen Universum in unseres gelangen, was uns die Information liefert.

Das wiederum setzt vorraus, dass das andere Universum jetzt existiert, oder in Vergangenheit existiert hat (nach unserer Zeitrechnung)

Dann wäre wieder die Frage, wie lange braucht eine Information von einem Universum zum anderen, bzw von einer Raumzeit zur anderen. Dafür müsste es eine "Brücke" zwischen den Raumzeiten geben. Wirklich :Es ist alles nur hochspekulativ.

Vielleicht erhalten wir bereits Informationen aus parallelen Welten.
Vielleicht lösen bestimmte Ereignisse in der "anderen Welt" einen Quantensprung in der unseren aus, und umgekehrt. Das würde dann die (vermeintlich) zufälligen Ereignisse erklären, die (scheinbar) keine Ursache haben.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 21.06.2013 um 09:15 Uhr.
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2049-37:
Vielleicht erhalten wir bereits Informationen aus parallelen Welten. Vielleicht lösen bestimmte Ereignisse in der "anderen Welt" einen Quantensprung in der unseren aus, und umgekehrt. Das würde dann die (vermeintlich) zufälligen Ereignisse erklären, die (scheinbar) keine Ursache haben.

Hallo Hans-m,

das sehe ich als eine Steigerung von hochspekulativ --> (hochspekulativer?) Falls solche parallelen Welten existieren, dann wäre das auch keine Erklärung für die zufälligen quantalen Ereignisse hier in unserem Universum.

Die Quantenmechanik gilt überall, auch in möglichen Parallel-Universen. Deshalb wären auch in möglichen Parallel-Universen die quantalen Ereignisse zufällig ohne Ursache. Das Problem der Zufälligkeit würde nur in ein anderes Universum verschoben, ohne dass der vermeintliche Determinismus offenbar wird.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2049-28:
 
Und der Rest, um den es mir eigentlich in meinem Beitrag ging, eine Richtigstellung, wird dann von dir einfach weggelassen.
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Hallo Okotombrok,

warum ich diesen Rest zunächst ignoriert habe, liegt einfach daran, dass in der mit Hans-m diskutierten Situation die SRT gar nicht anwendbar ist.

Zwei Gründe dafür sind inzwischen in den Beiträgen 2049-30 und 2049-36 schon genannt.

Es gibt aber noch weitere. Da sie sich nicht in ein oder zwei kurzen Sätzen erklären lassen, habe ich dafür eine neues Thema eröffnet:


Über Grenzen der Anwendbarkeit der SRT


Wenn Du denkst, ich sage dort etwas Falsches (jetzt oder irgendwann später), würde ich mich über entsprechende Rückmeldung freuen.

Danke,
grtgrt
 
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2049-38:
Die Quantenmechanik gilt überall, auch in möglichen Parallel-Universen. Deshalb wären auch in möglichen Parallel-Universen die quantalen Ereignisse zufällig ohne Ursache.
Unsere Raumzeit gilt in unserem Universum, ebenso unsere Naturgesetze und unsere Gesetze der SRT und ART.

in anderen Universen könnte alles ganz anders sein.

Wir können nicht einmal sagen, ob in anderen Universen Quarks, Atome, Photonen... etc existiern. Der Raum könnte, im Unterschied zu unserem 3-Dimensionalen Raum, sogar 5 oder 8 oder n-Dimensionen haben.
selbst die Zeit, die bei uns 1-dimensional ist, könnte "drüben" 2 oder mehrdimensional sein. Die Zeit könnte, nicht wie bei uns, als Linie verlaufen, sondern als Fläche, die, ähnlich einer Wellenfront voranschreitet. und..und...und.

Ich denke unser Menschverstand reicht nicht aus, um sich das vorzustellen, was jenseits unsere Raumzeitgefüges existieren könnte.
Unsere Vorstellungskraft muss sich von der 3-dimensionalen Raumvorstellung (bzw 4-dimensionale Raumzeit) loslösen, die unseren Vorstellungshorizont begrenzt.
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