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Sich mit Lichtgeschwindigkeit zueinander bewegende Systeme

Thema erstellt von Grtgrt 
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Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Eugen,

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2035-79:
Hallo Stueps,

wenn du “2c“ schreibst, dann ist darunter eine Geschwindigkeit v=2c zu verstehen. Und dann muss ich sagen, dass sich besagte Photonen eben nicht mit der Geschwindigkeit v=2c voneinander entfernen. Das ist einer der Gründe, warum es hier in diesem Thread so viele Missverständnisse gab.

Aso? Dann muss ich mich entschuldigen. Jetzt geht mir ein Licht auf, was die Missverständnisse betrifft (hatte mich ehrlich gesagt auch schon mehrfach gewundert). Logo meinte ich das die ganze Zeit so, wie du es dann schreibst:

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2035-79:
Von einer punkförmigen Lichtquelle geht eine vorwärts gerichtete Wellenfront A und eine rückwärts gerichtete Wellenfront B aus.
Nach einer Sekunde besteht zwischen A und B ein Abstand von zwei Lichtsekunden.

Ich dürfte doch aber mit meinem Beitrag Nr. 2035-77 richtig liegen, oder (natürlich unter dem Gesichtspunkt, wie du es im o.g. Zitat formulierst)? Diese Frage an alle.

Anm.: Habe eben Beitrag Nr. 2035-77 hinsichtlich Eugens Hinweis noch einmal entsprechend editiert, um genannten Missverständnissen vorzubeugen.

Grüße
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 29.04.2013 um 11:40 Uhr.
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2035-79:
Man kann es nur so formulieren:
Von einer punkförmigen Lichtquelle geht eine vorwärts gerichtete Wellenfront A und eine rückwärts gerichtete Wellenfront B aus.
Nach einer Sekunde besteht zwischen A und B ein Abstand von zwei Lichtsekunden.

ein neutraler Beobachter kann immer zwischen 2 Objekten eine Geschwindigkeitsdifferenz > c beobachten, das gilt auch für massebehaftete Objekte
so z.B:
Von einem Startplatz aus fliegt ein Raumschiff in Richtung "X" mit 99,99...99% c
vom gleichen Startplatz aus fliegt ein zweites Raumschiff in Richtung "-x" (minus X) mit 99,99...99 % c
Der Abstand zwischen den Raumschiffen beträgt nach 1 Sekunde 1,9999....98 Lichtsekunden.
Der Beobachter am Startplatz sieht eine Geschwindigkeitsdifferenz zwischen beiden Raumschiffen von 199,99....98%C.

Jedoch sieht ein Beobachter in Raumschiff 1 dass sich Raumschiff 2 mit maximal 99,99...99% C von ihm entfernt und umgekehrt.

Zurück zu Bauhofs Beispiel:
Der neutrale Beobachter "sieht" dass beide Lichtteilchen nach 1 Sekunde 2 Lichtsekunden voneinander entfernt sind, und somit eine Geschwindigkeitsdifferenz von 2 C zwischen beiden besteht.

Da aber Licht selbst nicht als Bezugsystem definiert werden darf (so zumindest wurde es hier mehrfach gepostet) kann ich nicht behaupten, dass aus Sicht von Lichtteilchen 1 das Lichtteilchen 2 eine Geschwindigkeit von 2 C hat.
Oder liege ich hier falsch?
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 29.04.2013 um 12:37 Uhr.
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2035-79:
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2035-77:
Aus unserer Sicht beobachten wir den Effekt, dass sich besagte Photonen mit 2c voneinander entfernen. Hier müssten inzwischen alle zustimmen.

Hallo Stueps,

wenn du “2c“ schreibst, dann ist darunter eine Geschwindigkeit v=2c zu verstehen. Und dann muss ich sagen, dass sich besagte Photonen eben nicht mit der Geschwindigkeit v=2c voneinander entfernen. Das ist einer der Gründe, warum es hier in diesem Thread so viele Missverständnisse gab.

Man kann es nur so formulieren:
Von einer punkförmigen Lichtquelle geht eine vorwärts gerichtete Wellenfront A und eine rückwärts gerichtete Wellenfront B aus.
Nach einer Sekunde besteht zwischen A und B ein Abstand von zwei Lichtsekunden.


Ich hoffe, du bemerkst den Unterschied.

M.f.G. Eugen Bauhof

Hi, Eugen!

Dem kann man zustimmen. Hab aber noch mal was zusammengefasst.

Ich will es noch mal versuchen.

Photonen sind keine Inertialsysteme. Es gibt keine Möglichkeit, ein Photon aus der Sicht eines anderen Photons zu beobachten, Ernst hat mit dem fehlenden Informationsaustausch völlig Recht.

Warum sind Photonen keine Inertialsysteme? Photonen sind Punktteilchen, sie haben keine Ausdehnung. Zur Festlegung eines Bezugssystems (und Inertialsysteme sind eine Form von Bezugssystemen) sind Bezugspunkte erforderlich, dazu könnten Photonen noch dienen. Aber es gibt keine Möglichkeit, ein Photon als Bezugssystem festzulegen, denn dazu müssten Koordinaten INNERHALB des Photons festegelegt werden, was aufgrund der Tatsache, das Photonen punktförmig sind, ausgeschlossen ist. Ein Inertialsystem ist ein Bezugs-SYSTEM, das gleichförmig bewegt ist.

Die Bestimmung eines Inertialsystems in der SRT beginnt mit der VORAUSSETZUNG, dass die Lichtgeschwindigkeit eine Konstante ist. Der Ursprung im Koordinatensystem (für die Zeit- und die Raumachse bedeutet das den Wert Null) ist immer die Lichtgeschwindigkeit. c und jede Bewegung ist durch c minus v gegeben (für massebehaftete Objekte, die Bewegung c plus v ist rein theoretisch laut SRT möglich). Für massebehaftete Objekte ist c nicht definiert, die Zeitdilatation und die Längenkontraktion sind Null. Die Messung von Zeit und Längen ist nur mit Hilfe von materiellen Objekten möglich, eine Zeit- bzw. Längenbestimmung von Photonen ist sinnlos.

Zeitdilatation und Längenkontraktion beruhen auf Messungen, die von einem Inertialsystem in einem anderen Inertialsystem durchgeführt werden, bzw. es müssen Informationen ausgetauscht werden. Informationen sind vielleicht nicht materiell, aber sie können nur mit materiellen Mitteln ausgetauscht werden. Und das einzige materielle Mittel wären im Fall der Photonen wiederum Photonen, aber – wie bereits erwähnt – Licht sendet kein Licht aus, es gibt keinen Informationsaustausch von Photon zu Photon (wir reden ja hier von der SRT, und nicht von Quantenverschränkungen, und die beträfen auch nur Photonen, die gleichzeitig an einer Quelle entstehen und ausgesendet werden).

Es gibt keinen Beobachter – auch theoretisch nicht -, der die Photonen von einer dritten Warte aus registrieren könnte, jedenfalls nicht direkt, sondern wenn durch Messungen an der Quelle bzw. am Ziel.

Ich sehe auch nicht, wo das Problem mit der Addition von Geschwindigkeiten liegt. Geschwindigkeiten können bis zur Lichtgeschwindigkeit c addiert werden, und für Objekte, die sich mi c bewegen, gilt dasselbe, dann nämlich: c plus null.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 29.04.2013 um 13:16 Uhr.
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2035-82:
Zurück zu Bauhofs Beispiel:

Der neutrale Beobachter "sieht" dass beide Lichtteilchen nach 1 Sekunde 2 Lichtsekunden voneinander entfernt sind, und somit eine Geschwindigkeitsdifferenz von 2 C zwischen beiden besteht.

Da aber Licht selbst nicht als Bezugsystem definiert werden darf (so zumindest wurde es hier mehrfach gepostet) kann ich nicht behaupten, dass aus Sicht von Lichtteilchen 1 das Lichtteilchen 2 eine Geschwindigkeit von 2 C hat.

Oder liege ich hier falsch?


Hallo Hans,

dass die Geschwindigkeit genau c ist, kann nicht die Ursache sein, denn:

Da c die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum ist, nehme ich an, dass das Licht sich durch Glas etwa mit etwas geringerer Geschwindigkeit v bewegt. Wenigstens dann also müssten die Formeln der SRT doch anwendbar sein.

Das aber bedeutet, dass sie auch im Grenzfall v gegen c anwendbar sind,  w e n n  der Limes rein mathematisch existiert.


Der wirkliche Grund, warum die Formeln auf unser Beispiel nicht anwendbar sind, muss demnach ein anderer sein:

Würden wir unter den — als Teilchen so natürlich gar nicht existierenden — Objekten Beobachter verstehen, die von der Lichtwelle vor sich her geschoben würden, müsste aus deren Sicht (nach meiner eben vorgebrachten Argumentation) ihre Relativgeschwindigkeit wirklich c — und nicht 2c — sein.

Dass dem nicht so ist, erkläre ich mir das so:


Die SRT beschreibt, mit welcher Geschwindigkeit sich die  B e o b a c h t e r  gegeneinander bewegt sehen.

In dem Fall aber sehen die beiden Beobachter einander gar nicht ( und so ist hier die SRT eben nicht anwendbar ).



Gruß, grtgrt
 
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Hallo Leute,

da hier schon wieder fleißig geschrieben wird, und mein Beitrag Nr. 2035-77 im wahrscheinlich aufkommenden kunterbunten Durcheinander unterzugehen droht, möchte ich euch diesmal ausnahmsweise bitten, schnell eine kurze, klare und leicht verständliche Antwort mit ebenso kurzer, klarer und leicht verständlicher Begründung zu geben. Dies ist mir ausnahmsweise mal wichtig, da es meine Suche nach klarem Verständnis der RT´s vorantreiben könnte.

Anmerken möchte ich zu genanntem Beitrag, dass ich den Ausdruck "aus Sicht des Photons" bewusst vermieden habe.

Entschuldigung für mein "Dazwischenpreschen" und vielen Dank schon einmal im Voraus für euer Verständnis!

Grüße
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2035-83:
 
Warum sind Photonen keine Inertialsysteme? Photonen sind Punktteilchen, sie haben keine Ausdehnung. Zur Festlegung eines Bezugssystems (und Inertialsysteme sind eine Form von Bezugssystemen) sind Bezugspunkte erforderlich, dazu könnten Photonen noch dienen. Aber es gibt keine Möglichkeit, ein Photon als Bezugssystem festzulegen, denn dazu müssten Koordinaten INNERHALB des Photons festegelegt werden, was aufgrund der Tatsache, das Photonen punktförmig sind, ausgeschlossen ist. Ein Inertialsystem ist ein Bezugs-SYSTEM, das gleichförmig bewegt ist.

... Der Ursprung im Koordinatensystem (...) ist immer die Lichtgeschwindigkeit.


Hallo Henry,

was Du da sagst, kann man so wirklich  n i c h t  stehen lassen, denn:
  • Der Ursprung eines Initialsystems ist, wie in jedem Bezugssystem, nie eine Geschwindigkeit, sondern einfach nur der Punkt im Raum, dem das System den Koordinatenvektor ( x,y,z,t ) = ( 0,0,0,0 ) zuordnet.
  • Und die laienhafte Redewendung "ein Photon zum Bezugssystem zu machen" bedeutet nichts anderes, als das Koordinatensystem so zu wählen, dass sein Ursprung stets mit dem Ort zusammenfällt, an dem das Photon sich gerade befindet (bzw. an dem man denkt, dass es sich befindet — wir wissen ja: Was sich da durch den Raum bewegt ist eine Wellenfront, kein Teilchen).

Beste Grüße,
grtgrt
 
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2035-77:
 
Wenn Photonen physikalische Objekte im Sinne der SRT sind, dann müsste für sie das Gleiche gelten, wie für zwei entsprechende Raumschiffe:

Diese fliegen von uns entgegengesetzt mit 0,9c los. Aus unserer Sicht sind sie dann nach einer Sekunde voneinander 1,8 Ls entfernt. Aus Sicht der jeweiligen Raumschiffbesatzung jedoch ist das andere Raumschiff nach einer Sekunde nur (ungefähr) 0,94 Ls entfernt.

Oder?


Hallo Stueps,

Photonen sind keine Teilchen, die durch den Raum sausen. Es sind Wellen, die sich ausbreiten, und die sich nur dort, wo sie mit einer Messvorrichtung oder einem anderem Wellenpaket interagieren, als Teilchen "verkleidet" zeigen.

Was Du mit deinen "Photonen" also wirklich meinst, sind Beobachter, die sich immer genau dort befinden, wo die Wellenfront sich befindet (Beobachter, die — wie ich in Beitrag 2035-84 sage — von der Welle "vor ihr hergeschoben" werden).

Kurz: Beitrag 2035-84 beantwortet deine Frage insofern, als er dir sagen soll:
  • Ja, Du hast im Prinzip recht,
  • aber wo Beobachter sich gegeneinander ebenso schnell bewegen wie das Licht (sei es im Vakuum oder im Glas), macht die SRT gar keine Aussage — sie ist nur anwendbar auf Initialsysteme, die sich relativ zueinander langsamer als das Licht bewegen (so dass Information über den einen den anderen erreichen kann).

Gruß, grtgrt
 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 29.04.2013 um 14:36 Uhr.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2035-83:
Photonen sind keine Inertialsysteme. Es gibt keine Möglichkeit, ein Photon aus der Sicht eines anderen Photons zu beobachten.

Hallo Henry,

ich würde es so formulieren:
Es gibt kein Inertialsystem, in dem ein Photon in Ruhe wäre. Somit gibt es auch generell keine “Sicht des Photons“.

Henry schrieb in Beitrag Nr. 2035-83:
Warum sind Photonen keine Inertialsysteme? Photonen sind Punktteilchen, sie haben keine Ausdehnung. Zur Festlegung eines Bezugssystems (und Inertialsysteme sind eine Form von Bezugssystemen) sind Bezugspunkte erforderlich, dazu könnten Photonen noch dienen. Aber es gibt keine Möglichkeit, ein Photon als Bezugssystem festzulegen, denn dazu müssten Koordinaten INNERHALB des Photons festegelegt werden, was aufgrund der Tatsache, das Photonen punktförmig sind, ausgeschlossen ist. Ein Inertialsystem ist ein Bezugs-SYSTEM, das gleichförmig bewegt ist.

Ich würde es so formulieren:
Weil sich alle Inertialsysteme relativ zueinander mit v<c bewegen, kann man den Photonen kein Inertialsystem zusprechen.

Henry schrieb in Beitrag Nr. 2035-83:
Zeitdilatation und Längenkontraktion beruhen auf Messungen, die von einem Inertialsystem in einem anderen Inertialsystem durchgeführt werden, bzw. es müssen Informationen ausgetauscht werden. Informationen sind vielleicht nicht materiell, aber sie können nur mit materiellen Mitteln ausgetauscht werden. Und das einzige materielle Mittel wären im Fall der Photonen wiederum Photonen, aber – wie bereits erwähnt – Licht sendet kein Licht aus, es gibt keinen Informationsaustausch von Photon zu Photon.

Dem kann ich zustimmen.

Henry schrieb in Beitrag Nr. 2035-83:
Ich sehe auch nicht, wo das Problem mit der Addition von Geschwindigkeiten liegt. Geschwindigkeiten können bis zur Lichtgeschwindigkeit c addiert werden, und für Objekte, die sich mit c bewegen, gilt dasselbe, dann nämlich: c plus null.

Prinzipiell gilt auch das Additionstheorem nur für Geschwindigkeiten v<c, weil es aus den Lorentz-Transformationen hergeleitet wurde. Und diese gelten nur für v<c.
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Zitat von Gebhard:
{2035-86}]



... Der Ursprung im Koordinatensystem (...) ist immer die Lichtgeschwindigkeit.




Hallo Henry,

was Du da sagst, kann man so wirklich  n i c h t  stehen lassen, denn:
  • Der Ursprung eines Initialsystems ist, wie in jedem Bezugssystem, nie eine Geschwindigkeit, sondern einfach nur der Punkt im Raum, dem das System den Koordinatenvektor ( x,y,z,t ) = ( 0,0,0,0 ) zuordnet.

Gut, ich habe unglücklich formuliert, da gebe ich dir Recht. Richtig ist aber, dass nicht von einer Geschwindigkeit von 0 Km/sek. ausgegangen wird, sondern dass die Lichtgeschwindigkeit c der Bezug ist, zu dem jede Geschwindigkeit definiert wird. Der Unterschied besteht darin, in wie weit sich ein Objekt mehr oder weniger durch den Raum- bzw. den Zeitanteil der Raumzeit bewegt. Objekte bewegen sich IMMER mit Lichtgeschwindigkeit durch die Raumzeit.
Zitat von Gebhard:
Und die laienhafte Redewendung "ein Photon zum Bezugssystem zu machen" bedeutet nichts anderes, als das Koordinatensystem so zu wählen, dass sein Ursprung stets mit dem Ort zusammenfällt, an dem das Photon sich gerade befindet (bzw. an dem man denkt, dass es sich befindet — wir wissen ja: Was sich da durch den Raum bewegt ist eine Wellenfront, kein Teilchen).


Auch eine Wellenfront sendet keine Wellenfront aus, wo läge also der Unterschied?

Und die laienhafte Redewendung kannst du ja gern umdeuten, aber die Frage, die hier diskutiert wird, ist, ob ein Photon ein Bezugssystem bzw. ein Inertialsystem sein kann. Und was gemessen wird, sind keine Wellenfronten, sondern Photonen, wir messen immer Photonen.

Aber ich frage mich sowieso, was diese gesamte Diskussion für einen Sinn haben soll. Systeme, die sich mit Lichtgeschwindigkeit zueinander bewegen, können keine Information austauschen. Es ist außerdem völlig sinnlos, nach einer Längenkontraktion oder Zeitdilatation in solchen Systemen zu fragen.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 29.04.2013 um 15:04 Uhr.
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2035-82:
...ein neutraler Beobachter kann immer zwischen 2 Objekten eine Geschwindigkeitsdifferenz > c beobachten, das gilt auch für massebehaftete Objekte.

Hallo Hans-m,

leider falsch.
Jedes Objekt, deren Masse größer Null ist, kann sich nur mit v<c bewegen.

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Zitat von Eugen:
{2035-88}]


ich würde es so formulieren:
Es gibt kein Inertialsystem, in dem ein Photon in Ruhe wäre. Somit gibt es auch generell keine “Sicht des Photons“.

Nur kurz dazu: Die Geschichte ist doch, dass das Photon selbst als Inertialsystem definiert werden soll - so wie ich den einen oder anderen Beitrag verstanden habe. Das Photon müsste dann als in Ruhe betrachtet werden. Aber all das führt doch zu nichts. Wir meinen beide sicher das Selbe.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 29.04.2013 um 15:03 Uhr.
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2035-77:
Wenn Photonen physikalische Objekte im Sinne der SRT sind, dann müsste für sie das Gleiche gelten, wie für zwei entsprechende Raumschiffe...

Hallo Stueps,

für Photonen gilt nicht das gleiche wie für Raumschiffe. Ich kann da nur Grtgrt zustimmen, wenn er schreibt:

Zitat:
...aber wo Beobachter sich gegeneinander ebenso schnell bewegen wie das Licht (sei es im Vakuum oder im Glas), macht die SRT gar keine Aussage — sie ist nur anwendbar auf Initialsysteme, die sich relativ zueinander langsamer als das Licht bewegen (so dass Information über den einen den anderen erreichen kann).

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Hallo Gebhard,

vielen Dank für deine Antwort!

Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2035-87:
Hallo Stueps,

Photonen sind keine Teilchen, die durch den Raum sausen. Es sind Wellen, die sich ausbreiten, und die sich nur dort, wo sie mit einer Messvorrichtung oder einem anderem Wellenpaket interagieren, als Teilchen "verkleidet" zeigen.

Diese Aussage ist aus verschiedenen Gründen streitbar, ich stimme dir aber im Prinzip weitesgehend zu.

Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2035-87:
Was Du mit deinen "Photonen" also wirklich meinst, sind Beobachter, die sich immer genau dort befinden, wo die Wellenfront sich befindet (Beobachter, die — wie ich in Beitrag 2035-84 sage — von der Welle "vor ihr hergeschoben" werden).

Nein, das meine ich nicht! Dazu gleich mehr.

Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2035-87:
Kurz: Beitrag 2035-84 beantwortet deine Frage insofern, als er dir sagen soll:
Ja, Du hast im Prinzip recht, ...

Danke!

Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2035-87:
aber wo Beobachter sich gegeneinander ebenso schnell bewegen wie das Licht (sei es im Vakuum oder im Glas), macht die SRT gar keine Aussage — sie ist nur anwendbar auf Initialsysteme, die sich relativ zueinander langsamer als das Licht bewegen (so dass Information über den einen den anderen erreichen kann).

Meines Erachtens brauche ich bei der Formel zur relativistischen Geschwindigkeitsaddition keine "Sicht des Photons"! Um eine Aussage über das "zeitliche Abstandsverhalten" (mal unverfänglich formuliert) von Photonen zueinander zu machen, brauche ich nämlich im Prinzip nur jene Formel.

Ich setze einfach "c" für die Variable "v" ein, und schon bekomme ich ein eindeutiges Ergebnis, wie Okotombrok in Beitrag Nr. 2035-25 zeigte. Ich fragte genau aus diesem Grund, ob ein Photon ein physikalisches Objekt im Sinne der SRT ist! Also: Nix "photonischer, lichtschnell reisender Beobachter", kein "aus Sicht des Photons", einfach nur die Formel, um eine sichere Aussage treffen zu können. Denn die scheint ja in ihren Voraussagen treffsicher zu sein, wie vielfach bestätigt wurde.

Grüße
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 29.04.2013 um 15:29 Uhr.
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2035-90:
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2035-82:
...ein neutraler Beobachter kann immer zwischen 2 Objekten eine Geschwindigkeitsdifferenz > c beobachten, das gilt auch für massebehaftete Objekte.

Hallo Hans-m,

leider falsch.
Jedes Objekt, deren Masse größer Null ist, kann sich nur mit v<c bewegen.

M.f.G. Eugen Bauhof

Weiss ich auch!
Hab ich mich missverständlich ausgedrückt
ich sehe jedes massebehaftete Teilchen mit v < C in Bewegung.
Aber darum geht es nicht.

Ich sehe, mal angenommen, Ein Objekt dass sich in Richtung X von mir mit 90% C forbewegt.
Ausserdem beobachte ich ein anderes Objekt, dass sich in Gegenrichtung, also "-X" mit 90 %C bewegt.

Von meinem Standpunkt aus gesehen erhöht sich der Abstand zwischen beiden Objekten mit 180% C, aber wohlgemerkt nur von meinem Standpunkt aus gesehen. Das bedeutet nicht, dass eines der Objekte schneller als C fliegt.
Das bedeutet nur, dass der Abstand zwischen beiden nach einer Sekunde 1,8 Lichtsekunden beträgt. Von meinem Standpunkt aus gesehen.
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2035-92:
Hallo Stueps,

für Photonen gilt nicht das gleiche wie für Raumschiffe.

Hallo Eugen,

dann sind Photonen m.E. keine physikalischen Objekte im Sinne der SRT. Ansonsten siehe Beitrag Nr. 2035-93.

Grüße
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2035-89:
 
Systeme, die sich mit Lichtgeschwindigkeit zueinander bewegen, können keine Information austauschen.

Es ist außerdem völlig sinnlos, nach einer Längenkontraktion oder Zeitdilatation in solchen Systemen zu fragen.


Völlig richtig — das sehe ich auch so.

 
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2035-94:
Das bedeutet nicht, dass eines der Objekte schneller als C fliegt. Das bedeutet nur, dass der Abstand zwischen beiden nach einer Sekunde 1,8 Lichtsekunden beträgt. Von meinem Standpunkt aus gesehen.

Hallo Hans-m,

dem kann ich zustimmen.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2035-96:
 
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2035-89:
 
Systeme, die sich mit Lichtgeschwindigkeit zueinander bewegen, können keine Information austauschen.

Es ist außerdem völlig sinnlos, nach einer Längenkontraktion oder Zeitdilatation in solchen Systemen zu fragen.


Völlig richtig — das sehe ich auch so.

 

Ich auch, aber für unser hiesiges Problem m.E. unmaßgeblich, wie ich schon in einem anderen Beitrag zeigte:
Beispiel:
Ein Photon, von uns ausgesendet, und zu keinem Zeitpunkt zu uns reflektiert, bewegt sich mit c. Wir wissen also, dass das Photon von einem Gegenstand, der sich in einer Lichtsekunde Abstand von uns in Richtung des Photons befindet, eine Sekunde nach Aussenden absorbiert wird. Und das wissen wir, obwohl wir keine Möglichkeit haben, dies zu beobachten.

Grüße
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2035-91:
Zitat von Eugen:
{2035-88}]
ich würde es so formulieren:
Es gibt kein Inertialsystem, in dem ein Photon in Ruhe wäre. Somit gibt es auch generell keine “Sicht des Photons“.

Nur kurz dazu: Die Geschichte ist doch, dass das Photon selbst als Inertialsystem definiert werden soll - so wie ich den einen oder anderen Beitrag verstanden habe. Das Photon müsste dann als in Ruhe betrachtet werden. Aber all das führt doch zu nichts. Wir meinen beide sicher das Selbe.

Hallo Henry,

ja, wir beide meinen sicherlich dasselbe.
Inertialsysteme sind fiktive Vorstellungen, in den die Objekte entweder ruhen oder sich bewegen. Somit kann kein Photon selbst ein Inertialsystem sein.

M.f.G Eugen Bauhof
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2035-98:
Beispiel: Ein Photon, von uns ausgesendet, und zu keinem Zeitpunkt zu uns reflektiert, bewegt sich mit c. Wir wissen also, dass das Photon von einem Gegenstand, der sich in einer Lichtsekunde Abstand von uns in Richtung des Photons befindet, eine Sekunde nach Aussenden absorbiert wird. Und das wissen wir, obwohl wir keine Möglichkeit haben, dies zu beobachten.

Hallo Stueps,

uns was möchtest du aus diesem Wissen schließen?

M.f.G. Eugen Bauhof
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