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Der neue Papst

Thema erstellt von Freidenker1 
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2026-18:
 
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2026-11:
 
"Gott" beinhaltet per se eine "Nichtdefinition", "Du sollst dir keine Bild machen" gilt für alle drei Religionen, die sich (auch) auf die Bibel berufen. Es ist für die die Bestimmung "Atheismus" vollkommen unerheblich, wie Gott definiert ist.

Gott ist nichts Relatives. Und somit auch nicht von irgendeiner Betrachtungsweise abhängig. Und das muss dir ein Atheist erzählen.

Hi Henry,

macht nicht auch die Bibel selbst sich ein — sogar recht konkretes — Bild von Gott?

Und gilt das nicht fürs Alte ebenso wie fürs Neue Testament?

Der Satz » Du sollst dir keine Bild machen « ist wohl eher zu verstehen als: » Du sollst nicht glauben, du könntest Gott verstehen, und Du sollst insbesondere nicht glauben, er würde denken, wie wir Menschen denken: geltungsbedürftig, rachsüchtig, naiv, ... «.

Gruß, grtgrt
 

Hallo, Gebhard!

Nee, ein konkretes Bild macht sich die Bibel nicht von Gott, wenn ich mich nicht irre; du müsstest mal eine entsprechende Stelle zitieren. Wenn du mit „ein Bild machen“ meinst, die Bibel spricht Gott bestimmte Eigenschaften zu, hast du natürlich Recht. Aber hier geht es darum, das man das eigentliche „Wesen“ Gottes nicht kennen kann, aber bis zu diesem tieferen Gedanken gab es eine Entwicklung.

Aber „konkret“ ist der springende Punkt, „Du sollst dir kein Bildnis machen“ meint tatsächlich ursprünglich ein konkretes Bild, genauer eine Statue. Nebenbei weigert sich Gott ja auch, seinen Namen preiszugeben, was nach meiner Ansicht viel wichtiger ist. Denn den Namen kennen bedeutete, Macht über den Besitzer des Namens zu haben. Beides hat mit Magie zu tun. Klar, in der Bibel spricht ja auch nicht Gott, sondern sie wurde von Menschen verfasst. Und natürlich musste ein anständiger Gott auch magisch Fähigkeiten besitzen.

Jedenfalls spielt Magie eine Rolle, und aber auch ein ziemlich praktischer Aspekt: Eine Statue konnte entwendet, missbraucht und zerstört werden, Magie hin oder her, und dann war auch der Gott (das „Idol“) hin. Es war ein genialer Schachzug, Gott von seinen Holzblöcken zu abstrahieren, denn nun war er unangreifbar.

Was nun die Macht angeht – das ist schwierig, denn weder im Judentum noch im Islam wird ein Mittler zu Gott benötigt (in der evangelischen Kirche übrigens auch nicht), es gibt deshalb keine Priester in diesem Sinne, jeder kann sein Anliegen Gott selbst vorlegen. Zwar gibt es die „Schriftgelehrten“, aber im Prinzip kann sich jeder selbst kundig machen. Er muss halt Arabisch lernen oder die Tora studieren.

Aber alle heiligen Schriften sind mit Unklarheiten, Mehrdeutigkeiten und auch Widersprüchen gespickt, also braucht man eine Auslegung. Und die Folgen kennen wir.

Aber bei Allem, was man den Religionen oder dem Glauben oder der Kirche vorwerfen kann, es gibt nichts darunter, was in anderen Systemen nicht ebenso vorkommt. Und in letzter Zeit war es nicht die Kirche, die Kriege angezettelt hat, so weit ich mich erinnere.

Der eigentliche tiefer Grund für alles Ungemach in der Welt liegt darin, dass wir nur zu gern bereit sind, alles „denen da“ zu überlassen anstatt selbst zu handeln. Wenn aber eine Institution wie die Kirche sich etabliert hat, ist schier unmöglich, sie auch wieder los zu werden (siehe z. B. die NATO).
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Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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Hallo zusammen,
ich halte es für zweckmäßig, zwischen den religiösen Machthabern (Unfehlbarkeit des Papstes) und den Gläubigen zu unterscheiden.
Sowohl Glaube wie Nichtglaube an einen Gott, wie immer man sich ihn vorstellt oder nicht vorstellt, entziehen sich unseren sinnlichen Erfahrungs- und Erkenntnismöglichkeiten. Diskussionen über Glaubensinhalte bringen deshalb nichts.

Viele Glaubensinhalte widersprechen so stark meiner Vernuft und Erfahrungswelt, dass ich sie nicht nachvollziehen kann.
Beispiel: In der Eucharistiefeier nehmen die gläubigen Katholiken nicht nur Brot und Wein symbolisch zur Erinnerung an Christus zu sich, sondern real dessen Fleisch und Blut (Dogma). Dies ist für mich so wenig nachvollziehbar, wie Vorstellungen über Voodoo-Aktionen.

MfG
Harti
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Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2026-20:
bezieht sich diese deine Meinung denn nun auf den grünen Teil des Zitats (die Bibel) oder auf meine Deutung (in orange)?

Hallo Grtgrt,

lass' doch deine üblichen Spitzfindigkeiten, denn du weißt genau, was ich meine.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Der Kluge lernt aus allem und von jedem,
der Normale aus seinen Erfahrungen,
und der Dumme weiß alles besser.
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 2026-22:
... ich halte es für zweckmäßig, zwischen den religiösen Machthabern (Unfehlbarkeit des Papstes) und den Gläubigen zu unterscheiden.

Hallo Harti,

1. Zustimmung.
2. Dass ich hier unterscheide, das tue ich. Jeder Gläubige soll nach seinem eigenem Gutdünken selig werden.

Mir geht es nur um die religiösen Machthaber (völlig gleichgültig welcher Religionsrichtung sie angehören).

M.f.G. Eugen Bauhof
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 2026-22:
 
Hallo zusammen,
ich halte es für zweckmäßig, zwischen den religiösen Machthabern (Unfehlbarkeit des Papstes) und den Gläubigen zu unterscheiden.


Kann man das überhaupt?

Nimm als Beispiel Ratzinger (Papst Benedikt XVI). Ich bin überzeugt, dass er sich als Gläubigen sieht — oberster "Machthaber" der kath. Kirche war er dennoch.

Nebenbei: Das Prinzip "Dogma" ist selbst nur ein Dogma — und damit vielleicht nicht so ganz ernst zu nehmen. Und selbst nach Auffassung der katholischen Kirche kann der Papst nur dort "Unfehlbarkeit" für sich beanspruchen, wo er seinem eigenen Gewissen nach — und ex cathedra — eine Überzeugung vertritt. Irgendwie scheinen also auch Päpste zu wissen, dass sie sich irren können.

Nicht zuletzt ist die aktuelle Auffassung der Theologen die, dass als letzte Instanz, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, stets das eigene Gewissen gilt.

Was also will man mehr?

 
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 2026-22:
 
Beispiel: In der Eucharistiefeier nehmen die gläubigen Katholiken nicht nur Brot und Wein symbolisch zur Erinnerung an Christus zu sich, sondern real dessen Fleisch und Blut (Dogma). Dies ist für mich so wenig nachvollziehbar, wie Vorstellungen über Voodoo-Aktionen.

Mit "real" (wenn dieser Begriff denn wirklich in irgendeiner Originalschrift so stehen sollte) ist "ihrer Absicht nach, eine entsprechende Einladung Gottes anzunehmen" gemeint — und auch das nur, wenn sie diese ehrliche Absicht auch wirklich haben.

 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 21.03.2013 um 15:50 Uhr.
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2026-26:
 
Harti schrieb in Beitrag Nr. 2026-22:
 
Beispiel: In der Eucharistiefeier nehmen die gläubigen Katholiken nicht nur Brot und Wein symbolisch zur Erinnerung an Christus zu sich, sondern real dessen Fleisch und Blut (Dogma). Dies ist für mich so wenig nachvollziehbar, wie Vorstellungen über Voodoo-Aktionen.

Mit "real" (wenn dieser Begriff denn wirklich in irgendeiner Originalschrift so stehen sollte) ist "ihrer Absicht nach" gemeint.

 

Nein, das ist nicht richtig. In der Eucharistiefeier ist Christus nach katholischer Lehre in Wein und Brot tatsächlich mit Blut und Fleisch zugegen, real. Das ist ein Mysterium.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2026-27:
 
Nein, das ist nicht richtig. In der Eucharistiefeier ist Christus nach katholischer Lehre in Wein und Brot tatsächlich mit Blut und Fleisch zugegen, real. Das ist ein Mysterium.

Quellenangabe?

 
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2026-25:
 
[

Nebenbei: Das Prinzip "Dogma" ist selbst nur ein Dogma — und damit vielleicht nicht so ganz ernst zu nehmen. Und selbst nach Auffassung der katholischen Kirche kann der Papst nur dort "Unfehlbarkeit" für sich beanspruchen, wo er seinem eigenen Gewissen nach — und ex cathedra — eine Überzeugung vertritt. Irgendwie scheinen also auch Päpste zu wissen, dass sie sich irren können.



 

Das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes bedeutet ganz eindeutig, was es besagt: Er ist in Glaubens- und Sittlichkeitsfragen (wenn ich das richtig im Kopf hab) unfehlbar. Und das wird aus dem Ausspruch Jesu an Petrus "Auf dir werde ich meine Kirche bauen" abgeleitet. Denn nach katholischer Auffassung ist jeder Papst in ganz realem Sinne Nachfolger Petri, quasi eine Inkarnation (lass das mal keinen Theologen hören), und es wird behauptet, dass dadurch die Unfehlbarkeit direkt durch Gott herzuleiten sei. Der Papst ist also nicht nach seinem Gewissen unfehlbar, sondern weil durch ihn Gott selbst spricht. Die Kirche ist DAS Werkzeug Gottes und in ihr zeigt sich SEIN Wille, im Papst "verdichtet" sich dieser Wille sozusagen in einer Person.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2026-29:
 
Das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes bedeutet ganz eindeutig, was es besagt: Er ist in Glaubens- und Sittlichkeitsfragen (wenn ich das richtig im Kopf hab) unfehlbar. Und das wird aus dem Ausspruch Jesu an Petrus "Auf dir werde ich meine Kirche bauen" abgeleitet. Denn nach katholischer Auffassung ist jeder Papst in ganz realem Sinne Nachfolger Petri, quasi eine Inkarnation (lass das mal keinen Theologen hören), und es wird behauptet, dass dadurch die Unfehlbarkeit direkt durch Gott herzuleiten sei. Der Papst ist also nicht nach seinem Gewissen unfehlbar, sondern weil durch ihn Gott selbst spricht. Die Kirche ist DAS Werkzeug Gottes und in ihr zeigt sich SEIN Wille, im Papst "verdichtet" sich dieser Wille sozusagen in einer Person.


Nun, Henry,

ganz sicher weiß ich, dass Unfehlbarkeit nur "ex cathedra" gilt — (also nicht z.B. wenn ein Papst in seiner Eigenschaft als Theologe über Glaubens- und Sittlichkeitsfragen etwas in einem seiner Bücher schreibt).

Leider finde ich die Quelle nicht, in der von solcher Unfehlbarkeit zum ersten Mal die Rede war. Sie weiter zu diskutieren ist mir daher nicht möglich.

Gruß, grtgrt


Wikipedia sagt: » In der katholischen Kirche bedeutet Unfehlbarkeit des Papstes eine Eigenschaft, die – nach der Lehre des 1. Vatikanischen Konzils (1870) – dem römischen Bischof (Papst) zukommt, wenn er in seinem Amt als "Lehrer aller Christen" (ex cathedra) eine Glaubens- oder Sittenfrage als endgültig entschieden verkündet. «

So formuliert impliziert das noch nicht mal, dass er selbst Hauptvertreter der entsprechenden Meinung gewesen sein muss.


 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 21.03.2013 um 16:15 Uhr.
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2026-30:
 
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2026-29:
 
Das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes bedeutet ganz eindeutig, was es besagt: Er ist in Glaubens- und Sittlichkeitsfragen (wenn ich das richtig im Kopf hab) unfehlbar. Und das wird aus dem Ausspruch Jesu an Petrus "Auf dir werde ich meine Kirche bauen" abgeleitet. Denn nach katholischer Auffassung ist jeder Papst in ganz realem Sinne Nachfolger Petri, quasi eine Inkarnation (lass das mal keinen Theologen hören), und es wird behauptet, dass dadurch die Unfehlbarkeit direkt durch Gott herzuleiten sei. Der Papst ist also nicht nach seinem Gewissen unfehlbar, sondern weil durch ihn Gott selbst spricht. Die Kirche ist DAS Werkzeug Gottes und in ihr zeigt sich SEIN Wille, im Papst "verdichtet" sich dieser Wille sozusagen in einer Person.


Nun, Henry,

ganz sicher weiß ich, dass Unfehlbarkeit nur "ex cathedra" gilt — (also nicht z.B. wenn ein Papst in seiner Eigenschaft als Theologe über Glaubens- und Sittlichkeitsfragen etwas in einem seiner Bücher schreibt).

Leider finde ich die Quelle nicht, in der von solcher Unfehlbarkeit zum ersten Mal die Rede war. Sie weiter zu diskutieren ist mir daher nicht möglich.

Gruß, grtgrt


Wikipedia sagt: » In der katholischen Kirche bedeutet Unfehlbarkeit des Papstes eine Eigenschaft, die – nach der Lehre des 1. Vatikanischen Konzils (1870) – dem römischen Bischof (Papst) zukommt, wenn er in seinem Amt als "Lehrer aller Christen" (ex cathedra) eine Glaubens- oder Sittenfrage als endgültig entschieden verkündet. «

So formuliert impliziert das noch nicht mal, dass er selbst Hauptvertreter der entsprechenden Meinung gewesen sein muss.


 

Ja, ex cathedra, sag ich doch! http://de.wikipedia.org/wiki/Unfehlbarkeit
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2026-25:
 
Harti schrieb in Beitrag Nr. 2026-22:
 
Hallo zusammen,
ich halte es für zweckmäßig, zwischen den religiösen Machthabern (Unfehlbarkeit des Papstes) und den Gläubigen zu unterscheiden.


Kann man das überhaupt?

Nimm als Beispiel Ratzinger (Papst Benedikt XVI). Ich bin überzeugt, dass er sich als Gläubigen sieht — oberster "Machthaber" der kath. Kirche war er dennoch.

Nebenbei: Das Prinzip "Dogma" ist selbst nur ein Dogma — und damit vielleicht nicht so ganz ernst zu nehmen. Und selbst nach Auffassung der katholischen Kirche kann der Papst nur dort "Unfehlbarkeit" für sich beanspruchen, wo er seinem eigenen Gewissen nach — und ex cathedra — eine Überzeugung vertritt. Irgendwie scheinen also auch Päpste zu wissen, dass sie sich irren können.

Nicht zuletzt ist die aktuelle Auffassung der Theologen die, dass als letzte Instanz, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, stets das eigene Gewissen gilt.

Was also will man mehr?

 
Hallo Harti und guten Morgen.
Es ist nicht nur zweckmäßig sondern auch notwendig. Das muss man sogar unterscheiden.
Die einen sind die Anstifter, Verführer und Unterdrücker wogegen die anderen die Opfer sind.
Nachdem die Urgemeinden aufgehört hatten zu funktionieren war der Altarraum für die Gläubigen tabu.
Die Bibel selbst, als fassbares Fundament des Glaubens war unerreichbar für die Gemeindemitglieder.
Handschriftliche Duplikate, in Klöstern von Mönchen im Auftrag der Kirchen-"Fürsten" erstellt in Latein.
Die "Kirchensprache" war das gleiche Latein wie es auch Ärzte verwendeten und auch die Advokaten.

Unter diesen Gesichtspunkten auf die Idee zu kommen klerische Funktioner und Gläubige wären dasselbe...????

Übersetzungen der Bibel und der Buchdruck haben die Verhältnisse zwar ein wenig bereinigt, ändern aber nichts daran
das die einen (die Gläubigen) von den anderen (den theologiekundigen) nach Strich und Faden für dumm verkauft werden.

Und deshalb ist zwischen beiden Gruppen schärfstens zu trennen.

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
Signatur:
Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 2026-32:
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2026-25:
 



Kann man das überhaupt?

Nimm als Beispiel Ratzinger (Papst Benedikt XVI). Ich bin überzeugt, dass er sich als Gläubigen sieht — oberster "Machthaber" der kath. Kirche war er dennoch.

Nebenbei: Das Prinzip "Dogma" ist selbst nur ein Dogma — und damit vielleicht nicht so ganz ernst zu nehmen. Und selbst nach Auffassung der katholischen Kirche kann der Papst nur dort "Unfehlbarkeit" für sich beanspruchen, wo er seinem eigenen Gewissen nach — und ex cathedra — eine Überzeugung vertritt. Irgendwie scheinen also auch Päpste zu wissen, dass sie sich irren können.

Nicht zuletzt ist die aktuelle Auffassung der Theologen die, dass als letzte Instanz, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, stets das eigene Gewissen gilt.

Was also will man mehr?

 
Hallo Harti und guten Morgen.
Es ist nicht nur zweckmäßig sondern auch notwendig. Das muss man sogar unterscheiden.
Die einen sind die Anstifter, Verführer und Unterdrücker wogegen die anderen die Opfer sind.
Nachdem die Urgemeinden aufgehört hatten zu funktionieren war der Altarraum für die Gläubigen tabu.
Die Bibel selbst, als fassbares Fundament des Glaubens war unerreichbar für die Gemeindemitglieder.
Handschriftliche Duplikate, in Klöstern von Mönchen im Auftrag der Kirchen-"Fürsten" erstellt in Latein.
Die "Kirchensprache" war das gleiche Latein wie es auch Ärzte verwendeten und auch die Advokaten.

Unter diesen Gesichtspunkten auf die Idee zu kommen klerische Funktioner und Gläubige wären dasselbe...????

Übersetzungen der Bibel und der Buchdruck haben die Verhältnisse zwar ein wenig bereinigt, ändern aber nichts daran
das die einen (die Gläubigen) von den anderen (den theologiekundigen) nach Strich und Faden für dumm verkauft werden.

Und deshalb ist zwischen beiden Gruppen schärfstens zu trennen.

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.

Hallo, Ernst!

Ich stimme dir zu, aber ich denke dennoch, dass es nur ein Teil der "Wahrheit" ist. Zunächst einmal ist die Wortwahl nach meinem Empfinden problematisch. „Machthaber“ ist negativ besetzt, aber wir können doch nicht wirklich sagen, dass jeder, der „Macht hat“ auch zugleich ein Schurke ist. Es ist doch so, dass, um etwas bewirken zu können, man über „Macht“ verfügen muss („Macht“ in weitestem Sinne verstanden: „etwas machen können“). Auch Jesus hatte Macht, schließlich sind ihm nicht wenige gefolgt, und vielleicht hätte ein Wort genügt, einen Aufstand zu bewirken (wir nehmen einfach mal an, der arme Kerl hat gelebt).

Nicht jeder Machthaber ist ein „Anstifter, Verführer und Unterdrücker“, und nicht jedes Opfer ist notwendig ohne jede Verantwortung für seine Situation. Die von dir oben geschilderte Situation war nicht über Nacht eingetreten, auf dem Weg dorthin gab es immer Möglichkeiten, Einhalt zu gebieten, denn die Worte Jesu wurden den geneigten Zuhörern nicht mit Feuer und Schwert eingebläut, und im späteren Verlauf, als eine Richtung die andere meinte unterdrücken zu müssen, hätte man auch zumindest „nein“ sagen oder sich auch abwenden können.

Und heute? Es ist doch viel zu einfach, all die Gläubigen als „verdummt“ hinzustellen. Jeder von denen hat die Möglichkeit, selbst zu denken und die Thesen und Dogmen der Kirche infrage zu stellen. Nicht wenige tun es ja auch.

Und mal provokativ formuliert: Wenn ich an die Bibel als offenbartes Wort Gottes glaube, warum sollte ich dann nicht glauben, das ER seinen Willen der Person des Papstes kundtut?

Weißt du, Ernst, ich denke wirklich, dass die meisten Päpste tatsächlich an ihren von Gott gewollten Status glauben. Der eigentliche Machthaber, Anstifter, Verführer und Unterdrücker ist doch dieser angebliche Gott, ihn gilt es zu stürzen.
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2026-23:
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2026-20:
 
Bezieht sich diese deine Meinung denn nun auf den grünen Teil des Zitats (die Bibel) oder auf meine Deutung (in orange)?

Hallo Grtgrt,
lass' doch deine üblichen Spitzfindigkeiten, denn du weißt genau, was ich meine.
 


Hallo Eugen,

über Fragen nachzudenken, die auch jede Menge sehr intelligenter Leute über Jahrhunderte hinweg nicht schlüssig (= logisch nachvollziehbar) beantworten konnten, kann nur dann Sinn machen, wenn man alles, was gesagt wird, ganz genau betrachtet in der Hoffnung, irgendwo versteckt doch einen brauchbaren Ansatzpunkt zu finden — einen, den man bislang übersehen hat, obgleich er diese oder jene Meinung widerlegen kann.

Dass allzu grob zu denken schnell zu einem Ergebnis führt, dass dir gar nicht gefallen könnte, zeigt folgendes Beispiel:


Ich bin jetzt mal gar nicht "spitzfindig", sondern stelle mich einfach nur auf den Standpunkt, dass alle, die glauben, die Frage


Existiert Gott?


beantworten zu können, unter "Gott" jemand oder etwas verstehen, der/das in der Lage gewesen sein könnte, den gesamten Kosmos zu erschaffen.

Da der Kosmos — als die Gesamtheit von allem, das (prinzipiell wenigstens) Gegenstand physikalischer Betrachtung sein sein könnte — ja nun offensichtlich existiert, gibt es nur zwei Möglichkeiten:
  • Möglichkeit (1): Der Kosmos hat sich selbst geschaffen, entstand also von selbst.
  • Möglichkeit (2): Der Kosmos hat sich NICHT selbst erschaffen.

Da wir unter Gott jemand oder etwas verstehen wollen, der/das in der Lage gewesen sein könnte, den gesamten Kosmos zu erschaffen, hätte (2) zur Folge, dass so ein Gott existiert. Zu eben diesem Schluss kommt man aber aber dann, wenn Möglichkeit (1) die tatsächlich zutreffende sein sollte: Sie nämlich würde bedeuten, dass der Kosmos selbst so ein Gott ist.

Rein logische Konsequenz also:

Entweder existiert Gott als Schöpfer des Kosmos,
oder der Kosmos existiert, ohne jemals durch sich selbst oder andere geschaffen worden zu sein.


Letzteres ist sehr unwahrscheinlich, da im Kosmos ja ständig Neues entsteht, ein Schöpfungsprozess also durchaus existiert und noch nicht zum Abschluss kam.

Gruß, grtgrt


PS: Interessant mag in diesem Zusammenhang auch sein, was Dürr (auf Seite 12 seines Buches "Es gibt keine Materie") sagt:

Zitat von Hans-Peter Dürr (2012):
 
Nachdem ich festgestellt hatte, dass die Schöpfung selber kreative Eigenschaften hat, war es für mich stets einleuchtend, dass es wenig Sinn macht, einen Gott aus der Schöpfung herauszunehmen und ihn dieser gleichsam gegenüberzustellen.

Wenn man Gott und Schöpfung identifiziert, dann entgeht man vielen Problemen, welche der modernen Physik immer wieder Schwierigkeiten bereitet haben.
 

 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 28.06.2013 um 16:32 Uhr.
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Freidenker1 schrieb in Beitrag Nr. 2026-1:
Auch der neue Papst Franziskus ist, wie sein Vorgänger, eine Zumutung

für jeden Atheisten und Agnostiker

Das will ich doch sehr hoffen. Ein Papst wird ja nicht gewählt, um ausgerechnet Agnostikern oder gar Atheisten zu gefallen.
Ansonsten schließe ich mich denen an, die sagen, dass sich die Existenz Gottes weder beweisen noch widerlegen lässt und das es um die Definition geht. Ich selbst bin eher Phantheist. Denn ich glaube nicht an einem persönlichen Gott, definiere aber das Universum bzw. Multiversum, wenn es denn mehrere Universen gibt, als Gott. Dass ich deshlab von Atheisten als unvernünftig bezeichnet werde, nehme ich gerne in Kauf.
Signatur:
Dass Du nicht unter Verfolgungswahn leidest, heißt noch lange nicht, dass sie nicht hinter Dir her sind.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Uwe2 am 22.03.2013 um 17:21 Uhr.
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Beiträge: 1.729, Mitglied seit 16 Jahren
Freidenker1 schrieb in Beitrag Nr. 2026-1:
Der Neue meint, wer nicht an Gott glaubt, der glaubt an den Teufel.

man muss nicht erst Papst sein, um zu dieser elitären Einsicht zu gelangen:
Es ist eine freie Entscheidung!
Wie stellt sich ein Freidenker ein Leben vor, das er frei gestalten will,
ohne Ansprüche an dieses implizit gestellt oder gar formuliert zu haben?

Der Teufel ist derjenige, der den Menschen sagt, dass sie kein spirituelles,
unsterbliches Bewusstsein hätten und deswegen keine Anstrengungen
unternehmen bräuchten, dieses zu schützen.

Und dieser Intention ist es zuträglich, Menschen in geistigen Käfigen zu halten
und die Wahrheit als Zumutung zu betrachten.

lg
Thomas
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Ich bin begeistert!
Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 13.04.2013 um 09:58 Uhr.
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Beiträge: 1.128, Mitglied seit 13 Jahren
Wenn die Naturgesetze die Weiterentwicklung des Universums garantieren, wird Gott ein Arbeitssuchender.
Muss jetzt die Katholische Kirche Forschung betreiben um zu finden was nicht von Naturgesetzen gesteuert sich entwickelt?
Oder hat Glauben keinen Beweis notwendig.
Signatur:
1=(h/s³)*(h/t) und 1/cc>0
Beitrag zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 13.04.2013 um 17:08 Uhr.
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Beiträge: 15, Mitglied seit 15 Jahren
Wrentzsch schrieb in Beitrag Nr. 2026-37:
Wenn die Naturgesetze die Weiterentwicklung des Universums garantieren, wird Gott ein Arbeitssuchender.
Muss jetzt die Katholische Kirche Forschung betreiben um zu finden was nicht von Naturgesetzen gesteuert sich entwickelt?
Oder hat Glauben keinen Beweis notwendig.

Wenn Glauben einen Beweis notwendig hätte und nehmen wir mal an es gäbe ihn (den Beweis, daß es Gott gibt), dann wäre es ja kein Glaube mehr, sondern Wissen, oder? Ergo hat Glaube keinen Beweis nötig.

Ich habe mich noch nie über Gott lustig gemacht, aber schon recht oft über die, die ihn erfunden haben....
Signatur:
Wir wissen zwar nicht wohin es geht, sind aber die Ersten, die dort ankommen.
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Wrentzsch schrieb in Beitrag Nr. 2026-37:
Wenn die Naturgesetze die Weiterentwicklung des Universums garantieren, wird Gott ein Arbeitssuchender.
Wenn denn dann: Welchen Job würdest Du ihm anbieten?

Wrentzsch schrieb in Beitrag Nr. 2026-37:
Muss jetzt die Katholische Kirche Forschung betreiben um zu finden was nicht von Naturgesetzen gesteuert sich entwickelt?
Nein, die Forschung sieht höchstens dort, wo sie hinschaut und in der Summe höchstens sich selbst.

Wrentzsch schrieb in Beitrag Nr. 2026-37:
Oder hat Glauben keinen Beweis notwendig.
Das neue Testament enthält einen Auftrag, Zeugnis zu geben von dem Glauben an Gott, von dem das
biblische geschehen im Wesen kommt, z.B. http://www.kath.net/news/11821
Ein Beweis ist die Zurückführung einer Wahrheit auf eine grundlegende Wahrheit, die man angenommen hat,
sowas wie eine Entscheidung über Umwege.
Der Beweis des Glaubens geschieht essentiell durch Menschen, die ihn annehmen;
der Unterschied zwischen "gefunden werden" und "erfinden" wird dabei radikal sichtbar,
so dass man verstehen kann, dass Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

lg
Thomas
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Thomas der Große im Beitrag Nr. 2026-39

Zitat:
Der Beweis des Glaubens geschieht essentiell durch Menschen, die ihn annehmen;

Hallo Thomas.

Nein!

Hebräer 10. 11. 1

„Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, dass man hofft und ein Nichtzweifeln an dem, dass man nicht sieht.“

Was ist damit bewiesen?

Zitat:
der Unterschied zwischen "gefunden werden" und "erfinden" wird dabei radikal sichtbar,
so dass man verstehen kann, dass Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

Kann man im Umkehrschluß auch verstehen, dass Menschen von Gläubigen wegen ihres Nichtglaubens verfolgt und diskriminiert wurden und noch werden?

Bibelexegese erforderlich?

Gruß Horst
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