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Basics spezielle Relativitätstheorie

Thema erstellt von Henry 
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Hallo, zara (und selbstverständlich alle anderen)!

Natürlich bin ich gekränkt, wenn du mir ganzseitig Unsinn unterstellst, zumal ich deine Beiträge durchaus auch unterstütze (siehe Geodäten). Ich denke, du solltest meine Beiträge bzgl. der SRT / ART im Zusammenhang sehen. (Aber es sei dir verziehen)

Also, vielleicht zu Klärung und worin wir übereinstimmen, und nur als Auflistung ohne Folgerungen:

Spezielle Relativitätstheorie, darin bzw. Voraussetzungen:


Invarianzprinzip, alle Naturgesetze und – konstanten sind unter allen Bedingungen gleich, insbesondere hat auch die Bewegung keinen Einfluss.

Die Lichtgeschwindigkeit c ist eine Konstante.

Raum und Zeit sind nicht absolut (wie von Newton angenommen), es wird die Raumzeit eingeführt (die Einstein als Anhänger Mach´s allerdings erst einmal nicht als physikalische Realität ansah, sonder nur als mathematisches Modell).

Inertialsystem – ein System, auf das keinerlei Kräfte einwirken. Beobachter in kräftefrei zueinander bewegten Systemen können nicht entscheiden, welches der Systeme bewegt ist, es gilt das schwache Äquivalenzprinzip (kräftefrei fallende Körper, Newton hat die Gravitation ja zwar in ihrer Wirkung beschrieben, aber nicht erklärt, was sie ist). Beobachter in einem Inertialsystem können sich als ruhend betrachten.

Die Äquivalenz von Energie und Masse, E=mc²

Wegen c als Konstante lässt sich folgern:

Zeitdehnung

Längenkontraktion

Relativität, also die Aufgabe der Gleichzeitigkeit von Ereignissen

Zueinander bewegte Beobachter messen im jeweils anderen System eine Verlangsamung der Zeit (Uhren) und eine Verkürzung der Längen (Maßstäbe), und zwar messen sie ein Maximum/ Minimum, wenn sie sich parallel aneinander vorbei bewegen.

Die Wellen des Lichtes werden rot bzw blau verschoben (bei sich entfernenden bzw. sich annähernden Systemen)

Wegen E=mc² lässt sich folgern:

Bewegte Objekte haben mehr Masse als ruhende

die Lichtgeschwindigkeit kann von Objekten mit Ruhemasse nicht erreicht werden.

Um Vervollständigung wird gebeten.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 17.01.2013 um 13:21 Uhr.
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Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-1:
Die Lichtgeschwindigkeit c ist eine Konstante.
Um Vervollständigung wird gebeten.

Hallo Henry,

ja, die Lichtgeschwindigkeit c ist eine physikalische Konstante und hat eine festgelegten, exakten Wert.

Darüber hinaus erhält man für die Lichtgeschwindigkeit in allen Inertialsystemen den gleichen Messwert, gleichgültig, wie schnell sich die Inertialsysteme relativ zueinander (unbeschleunigt) bewegen.

Das heißt, ein Beobachter im Inertialsystem 1 misst auch im Inertialsystem 2 die Lichtgeschwindigkeit zu c, obwohl sich das Inertialsystem 2 relativ zum Inertialsystem 1 mit der Geschwindigkeit v bewegt.

Alle Inertialsysteme bewegen sich relativ zueinander mit einer Geschwindigkeit v<c.

M.f.G. Eugen Bauhof
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der Normale aus seinen Erfahrungen,
und der Dumme weiß alles besser.
Sokrates.
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-2:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-1:
Die Lichtgeschwindigkeit c ist eine Konstante.
Um Vervollständigung wird gebeten.

Hallo Henry,

ja, die Lichtgeschwindigkeit c ist eine physikalische Konstante und hat eine festgelegten, exakten Wert.

Darüber hinaus erhält man für die Lichtgeschwindigkeit in allen Inertialsystemen den gleichen Messwert, gleichgültig, wie schnell sich die Inertialsysteme relativ zueinander (unbeschleunigt) bewegen.

Das heißt, ein Beobachter im Inertialsystem 1 misst auch im Inertialsystem 2 die Lichtgeschwindigkeit zu c, obwohl sich das Inertialsystem 2 relativ zum Inertialsystem 1 mit der Geschwindigkeit v bewegt.

Alle Inertialsysteme bewegen sich relativ zueinander mit einer Geschwindigkeit v<c.

M.f.G. Eugen Bauhof

Hi, Eugen!

Ist ja nett von dir, aber unter "Vervollständigung" verstand ich eigentlich, ob es noch etwas Wesentliches nachzutragen gibt. Was es mit der Lichtgeschwindigkeit auf sich hat weiß ich, auch wenn das hier und da bezweifelt wird.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-3:
Ist ja nett von dir, aber unter "Vervollständigung" verstand ich eigentlich, ob es noch etwas Wesentliches nachzutragen gibt. Was es mit der Lichtgeschwindigkeit auf sich hat weiß ich, auch wenn das hier und da bezweifelt wird.

Hallo Henry,

ich bezweifle nicht, das du weißt, was es mit der Lichtgeschwindigkeit auf sich hat. Aber ich denke, diese “Basics“ soll eine Basis für alle hier werden. Und der Wissenstand hier ist doch sehr unterschiedlich.

Oder soll z.B. Zara.t. gleich mit Tensoren anfangen? Ich denke nicht, denn da könnte ich auch nicht mithalten. Du vielleicht?

M.f.G. Eugen Bauhof
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-4:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-3:
Ist ja nett von dir, aber unter "Vervollständigung" verstand ich eigentlich, ob es noch etwas Wesentliches nachzutragen gibt. Was es mit der Lichtgeschwindigkeit auf sich hat weiß ich, auch wenn das hier und da bezweifelt wird.

Hallo Henry,

ich bezweifle nicht, das du weißt, was es mit der Lichtgeschwindigkeit auf sich hat. Aber ich denke, diese “Basics“ soll eine Basis für alle hier werden. Und der Wissenstand hier ist doch sehr unterschiedlich.

Oder soll z.B. Zara.t. gleich mit Tensoren anfangen? Ich denke nicht, denn da könnte ich auch nicht mithalten. Du vielleicht?

M.f.G. Eugen Bauhof

Ja, es wird dich überraschen, aber könnte ich. Aber ansonsten gebe ich dir Recht, ich war zu sehr auf meiner Linie.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-5:
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-4:

Hallo Henry,

[...]

Oder soll z.B. Zara.t. gleich mit Tensoren anfangen? Ich denke nicht, denn da könnte ich auch nicht mithalten. Du vielleicht?

M.f.G. Eugen Bauhof

Ja, es wird dich überraschen, aber könnte ich.

Das hat mich allerdings schwer überrascht. Man verzeihe mir Zweifel.

Egal, büdde mit den Basics weitermachen.
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Hallo zusammen,

hier einige Eckpunkte der SRT:

Absolutgeschwindigkeit
Mit keinem Experiment kann eine Absolutgeschwindigkeit eines Inertialsystems bestimmt werden; keine Experiment lässt die Unterscheidung von Ruhe und gleichförmiger Bewegung zu. Damit war auch das vor Einstein der als absolut ruhendes Lichtwellen-Trägermedium angesehene “Lichtäther" gegenstandslos, den “Lichtäther" gibt es nicht!

Absolute Ruhe
Die Physik kennt keine absolute Ruhe. Die Gesetze der Physik lauten in allen Inertialsystemen gleich und zeichnen keines aus (Relativitätsprinzip). Es gibt nur relative Ruhe, Ruhe in bezug auf ein spezielles Inertialsystem, das momentane Ruhsystem.

Begriff des Beobachtens
Man versteht darunter die Feststellung der Koordinaten von Ereignissen in einem Inertialsystem. Wenn man das wirkliche Beobachten meint, muss man die endliche Laufzeit des Lichtsignals vom Gegenstand zum Betrachter berücksichtigen.

Kein Inertialsystem für Photonen
Ein Teilchen, das sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, hat keine Ruhemasse. Deshalb gibt es kein Inertialsystem, in dem Photonen in Ruhe wäre.

Relativitätsprinzip
Die Unabhängigkeit der Erscheinungen vom Inertialsystem bezeichnet man als das Relativitätsprinzip.

Bessere Formulierng von Zara.t.:
Das Relativitätsprinzip sagt, dass alle Inertialsysteme gleichberechtigt sind, wenn es gilt Naturgesetze zu formulieren. Naturgesetze müssen kovariant formuliert werden können.

Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 18.01.2013 um 14:32 Uhr.
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Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-8:
Relativitätsprinzip
Die Unabhängigkeit der Erscheinungen vom Inertialsystem bezeichnet man als das Relativitätsprinzip.

Hallo Eugen, diese Formulierung verstehe ich nicht. Meinst du damit, dass Erscheinungen in jedes beliebige Inertialsystem "hineingepackt" werden können?

Ich habe sowieso Verständnisprobleme mit der "nicht vorhandenen Gleichzeitigkeit" von Ereignissen für unterschiedliche Beobachter.

Beispiel: Ein Ereignis findet statt. Ein Beobachter, der 1 Lj vom Ereignis entfernt ist, nimmt dieses Ereignis also auch ein Jahr, nachdem es tatsächlich stattgefunden hat, wahr. Ist er klug, und hat er die technischen Möglichkeiten, kann er einen absoluten Zeitpunkt dieses Ereignisses m.E. bestimmen. Er weiß, dass jenes Ereignis nicht in dem Moment stattfand, in dem er es wahrnahm, sondern bereits ein Jahr vorher. Dies gilt m.E. für alle Beobachter, egal wie weit sie vom Ereignis entfernt sind.
M.E. sind also das Stattfinden von Ereignissen, und das Wahrnehmen von Ereignissen zwei vollkommen unterschiedliche Dinge, die man nach meinem Verständnis nicht miteinander vergleichen kann. So gesehen könnte man eben auch eine absolute Zeit postulieren: Ein Ereignis findet zu einem absoluten Zeitpunkt statt, das Ereignis wird jedoch aufgrund endlicher Lichtlaufgeschwindigkeit (und damit begrenzter Geschwindigkeit von Informationsübertragung) von unterschiedlichen Beobachtern zu unterschiedlichen Zeiten wahrgenommen.
Oder nicht?

Grüße
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 18.01.2013 um 12:35 Uhr.
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-8:
Relativitätsprinzip
Die Unabhängigkeit der Erscheinungen vom Inertialsystem bezeichnet man als das Relativitätsprinzip.

Hallo Eugen,

es muss heißen "die  A b h ä n g i g k e i t  der Erscheinungen vom Inertialsystem" (denk an mein Beispiel aus Beitrag 1981-84, wo aus Sicht von B der Weg des Photons von Q zum Spiegel und dann zurück nach Q ein geschlossener, aus Sicht von A aber ein nicht geschlossener ist).

Gruß, grtgrt
 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 18.01.2013 um 13:08 Uhr.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Nimm einen Beobachter B1, der ein Lichtjahr von einem Ereignis E1 entfernt ist und in anderer Richtung ein Lichtjahr von einem Ereignis E2. Nehmen wir an beide Ereignisse beständen im Aussenden eines Lichtsignals. Kommen nun beide Signale gleichzeitig bei B1 an, kann er sagen, dass die Ereignisse E1 und E2 relativ zu ihm gleichzeitig sind.
Ein anderer Beobachter B2, der sich in einem relativ zu B1 bewegten Inertialsystem befindet, misst die beiden Signale ebenfalls (in der Regel werden sie bei ihm natürlich nicht gleichzeitig ankommen) und rechnet sie wie von dir beschrieben auf ihren Ursprung zurück. Er wird nun feststellen, dass in seiner Zeit E1 und E2 nicht zum selben Zeitpunkt stattgefunden haben.
Oder vielleicht noch einfacher:
Die beiden Signale treffen zum Zeitpunkt to bei B1 ein. Gleichzeitig (relativ zu B1) also zu t = to rauscht B2 am Ort der Messung vorbei und misst die beiden Signale dann natürlich auch gleichzeitig relativ zu seinem Bezugssystem, seine Rückrechnung ergibt aber - wegen der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit- keine Gleichzeitigkeit für E1 und E2. Auf das eine Signal hat er sich ja zubewegt und vom anderen hat er sich fortbewegt. Beide sind aber auch relativ zu seinem System mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs.
(wir müssen annehmen dass die räumliche Verbindung E1 nach E2 nicht senkrecht zur Weltlinie von B2 steht, sonst würde natürlich von B1 und B2 Gleichzeitigkeit von E1 und E2 gemessen werden.)
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-8:
Die Unabhängigkeit der Erscheinungen vom Inertialsystem bezeichnet man als das Relativitätsprinzip.

Hm, das könnte mißverständlich sein. Erscheinung ist ja wie mir die Welt erscheint und diese Erscheinung ist dann natürlich vom Inertialsystem abhängig. Von jedem Inertialsystem aus sehen die Phänomene ja anders aus. Wenn du dich nur schnell genug auf eine rote Ampel zubewegst, erscheint sie dir aufgrund des Dopplereffektes bei einer bestimmten Geschwindigkeit grün.

Ich würde sagen: Das Relativitätsprinzip sagt, dass alle Inertialsysteme gleichberechtigt sind, wenn es gilt Naturgesetze zu formulieren.

Das heißt: Naturgesetze können und müssen in einer ganz bestimmten bezüglich Lorentztransformationen invarianten Form formuliert werden. Diese Form nennt man kovariant. Also:

Naturgesetze müssen kovariant formuliert werden können.
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1985-12:
Ich würde sagen: Das Relativitätsprinzip sagt, dass alle Inertialsysteme gleichberechtigt sind, wenn es gilt Naturgesetze zu formulieren.

Das heißt: Naturgesetze können und müssen in einer ganz bestimmten bezüglich Lorentztransformationen invarianten Form formuliert werden. Diese Form nennt man kovariant. Also:

Naturgesetze müssen kovariant formuliert werden können.
Hallo Zara.t.,

einverstanden, das ist die bessere Formulierung. Ich habe deine Formulierung in meinem Beitrag Nr. 1985-8 ergänzt.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 18.01.2013 um 14:41 Uhr.
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Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1985-9:
Hallo Eugen, diese Formulierung verstehe ich nicht. Meinst du damit, dass Erscheinungen in jedes beliebige Inertialsystem "hineingepackt" werden können?

Hallo Stueps,

statt von “Erscheinungen“ sollten wir an dieser Stelle besser von Ereignissen sprechen. Ein Ereignis entspricht einem Punkt im Minkowski-Raum. Jedes Ereignis kann mit Hilfe der Lorentz-Transformationen in ein beliebig anderes Inertialsystem transformiert werden. Der Begriff “Hineinpacken“ wäre dabei unangemessen.

Bei der Transformation eines Ereignis-Punktes verändern sich die Koordinaten dieses Ereignis-Punktes entsprechend der Relativgeschwindigkeit zwischen den Inertialsystemen. Das heißt, die Zeitkoordinate und die Raumkoordinate ändern sich. Hingegen der Abstand zwischen dem Ursprung des Koordinatensystems und dem Ereignispunkt bleibt gleich.

Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1985-9:
Ich habe sowieso Verständnisprobleme mit der "nicht vorhandenen Gleichzeitigkeit" von Ereignissen für unterschiedliche Beobachter.

Das ist wieder eine andere “Baustelle“. Diese "nicht vorhandenen Gleichzeitigkeit" zwischen zwei verschiedenen Inertialsystemen entsteht dann, wenn die Relativgeschwindigkeit zwischen den beiden Inertialsystemen größer Null ist. Nach der Lorentz-Transformation hat die neue Zeitkoordinate des Ereignis-Punktes einen anderen Wert als die andere. Siehe Diagramm. P1 ist der Ereignispunkt und alpha kennzeichnet die Relativgeschwindigkeit:



Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1985-9:
So gesehen könnte man eben auch eine absolute Zeit postulieren: Ein Ereignis findet zu einem absoluten Zeitpunkt statt, das Ereignis wird jedoch aufgrund endlicher Lichtlaufgeschwindigkeit (und damit begrenzter Geschwindigkeit von Informationsübertragung) von unterschiedlichen Beobachtern zu unterschiedlichen Zeiten wahrgenommen. Oder nicht?

Im allgemeinen nicht. Das ist nur dann der Fall, wenn zwischen dem Beobachter und dem Ereignis die Relativgeschwindigkeit Null ist. Nur dann wird die Zeitkoordinate nicht durch die Lorentz-Transformation verändert. Und nur dann kann man aufgrund der endlichen Lichtlaufzeit auf den Zeitpunkt des entfernten Ereignisses zurückschließen. Und auch nur dann, wenn die Universum-Expansionsrate gleich Null ist.

Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 18.01.2013 um 14:56 Uhr.
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-8:
 
Relativitätsprinzip
Die Unabhängigkeit der Erscheinungen vom Inertialsystem bezeichnet man als das Relativitätsprinzip.

Bessere Formulierng von Zara.t.:
Das Relativitätsprinzip sagt, dass alle Inertialsysteme gleichberechtigt sind, wenn es gilt Naturgesetze zu formulieren. Naturgesetze müssen kovariant formuliert werden können.
 

Ich schlage vor, das so zu formulieren:

  • Relativitätsprinzip : Man versteht darunter die Tatsache, dass die Wahrnehmungen des Beobachters i.A. abhängig von seinem Bezugssystem sind.
  • Inertialsystem : Ein Koordinatensystem, in dem sich jeder Körper, auf den keine Kraft wirkt, mit konstanter Geschwindigkeit geradlinig bewegt. Konsequenz daraus: Jedes Koordinatensystem, welches sich relativ zu einem Inertialsystem gleichförmig und geradlinig bewegt, ist ebenfalls ein Inertialsystem.
  • Naturgesetz : Ein Sachverhalt, der sich dem Beobachter in jedem Inertialsystem gleich darstellt.

Gruß, grtgrt
 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 19.01.2013 um 14:51 Uhr.
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Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1985-15:
Ich schlage vor, das so zu formulieren:

  • Relativitätsprinzip : Man versteht darunter die Tatsache, dass die Wahrnehmungen des Beobachters abhängig sind von seinem Bezugssystem.
  • Inertialsystem: Ein Koordinatensystem, in dem sich jeder Körper, auf den keine Kraft wirkt, mit konstanter Geschwindigkeit geradlinig bewegt. Konsequenz daraus: Jedes Koordinatensystem, welches sich relativ zu einem Inertialsystem gleichförmig und geradlinig bewegt, ist ebenfalls ein Inertialsystem.
  • Naturgesetz: Ein Sachverhalt, der sich in jedem Inertialsystem gleich darstellt.

Gruß, grtgrt
 

Hallo Grtgrt,

die Formulierung von Zara.t. halte ich nach wie vor als die Bessere.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-16:
 
die Formulierung von Zara.t. halte ich nach wie vor als die Bessere.

Mag sein. Aber wenigstens deine "Unabhängigkeit der Erscheinungen" solltest zu einer "Abhängigkeit" machen.

Gruß, grtgrt
 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 19.01.2013 um 13:15 Uhr.
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Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Eugen, hallo Zara.t.,

vielen Dank für eure Antworten! Ich werde Zeit brauchen, diese zu durchdenken.

Euch und allen anderen ein schönes Wochenende!
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1985-15:
Relativitätsprinzip : Man versteht darunter die Tatsache, dass die Wahrnehmungen des Beobachters abhängig sind von seinem Bezugssystem.
Wir versuchen hier zuerst die SRT zu verstehen. Das heißt wir müssen das spezielle Relativitätsprinzip formulieren, das sich nur auf Inertialsysteme bezieht. Also muss bei der Formulierung des Prinzips irgendwann auch auf Inertialsysteme Bezug genommen werden.
Obige Formulierung suggeriert: alles ist relativ
Genau das ist die Aussage der SRT ja nicht. Das Relativitätsprinzip behauptet das es Absolutes gibt.

Deshalb plädiere ich dringend für meine Formulierung:

Relativitätsprinzip: alle Inertialsysteme sind gleichberechtigt, wenn es gilt Naturgesetze zu formulieren.

woraus folgt: Naturgesetze müssen kovariant formuliert werden.

Das Relativitätsprinzip ist der Kern der SRT.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 19.01.2013 um 12:20 Uhr.
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1985-19:
 
Relativitätsprinzip: alle Inertialsysteme sind gleichberechtigt, wenn es gilt Naturgesetze zu formulieren.

woraus folgt: Naturgesetze müssen kovariant formuliert werden.


Das Relativitätsprinzip ist der Kern der SRT.

Hi Zara,

deine Formulierung sagt einerseits Richtiges, hat aber andererseits den Schönheitsfehler, einem Unkundigen rein gar nichts zu sagen (da sie auf Fachbegriffen aufsetzt, die sie selbst nicht definiert: "Inertialsystem" und "kovariant").

Einsteins eigene Formulierung scheint mir da viel hilfreicher zu sein. Er formulierte das Relativitätsprinzip der SRT so:

Zitat von Albert Einstein in: Annalen der Physik. 322 Nr 10, 1905, S. 891-921 :
 

Die Gesetze, nach denen sich die Zustände der physikalischen Systeme ändern, sind unabhängig davon,
auf welches von zwei relativ zueinander in gleichförmiger Translationsbewegung befindlichen Koordinatensystemen diese Zustandsänderungen bezogen werden.

 


Mein Formulierungsvorschlag aus 1985-15 war zudem gedacht, eine missverständliche Formulierung zu beseitigen, die Eugen auch in seiner korrigierten Version von 1985-8 noch stehen hat. Er sagt dort

Zitat von Bauhof:
Die Unabhängigkeit der Erscheinungen vom Inertialsystem bezeichnet man als das Relativitätsprinzip.

meint damit aber:

Die Unabhängigkeit der Formulierbarkeit von Naturgesetzen vom Inertialsystem bezeichnet man als das Relativitätsprinzip.


Denn dass die Erscheinungen eben NICHT vom Bezugssystem des Beobachters unabhängig sind (auch wenn es ein Inertialsystem ist), zeigt die Tatsache, dass nach der SRT zwei zueinander gleichförmig bewegte Beobachter die Uhr des jeweils anderen langsamer gehen sehen.

Gruß, grtgrt
 
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Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo zusammen,

im Beitrag Nr. 1981-85 habe einen Vorschlag gemacht, wie wir die Essenz der Diskussionen des Threads "Basics spezielle Relativitätstheorie" zusammenfassen könnten, damit die Übersichtlichkeit gewahrt bleibt.

M.f.G Eugen Bauhof
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 19.01.2013 um 17:04 Uhr.
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