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Gibt es einen universellen (Raum-) Abstandsbegriff ?

Thema erstellt von Grtgrt 
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Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1981-20:
Das erscheint mir deswegen spannend, da man auf diese Weise nicht mehr von Uhren sprechen muss, die verschieden schnell gehen obgleich sie doch absolut gleich gebaut sind. Man spricht stattdessen von unterschiedlich langen Wegen zwischen je zwei Ereignissen (von Wegen, die i.A. durch die Raumzeit führen, also nicht nur durch den Raum).

Hallo Grtgrt,

wenn du Einsteins SRT akzeptierst, dann musst du auch folgendes akzeptieren:

Die Uhren gehen nicht unterschiedlich schnell, sondern die Zeit selbst verläuft beim bewegten Zwillingsbruder anders ab als bei dem auf der Erde ruhendem Zwillingsbruder. Die Uhr des reisenden Zwillingsbruders hat den gleichen Gang wie die Uhr seines ruhenden Zwillingsbruders, sie zeigt die während seiner Reise verflossene Eigenzeit an.

Und diese ist anders als die verflossene Eigenzeit seines ruhenden Bruders. Deshalb sind die Zeigerstände bei der Wiederzusammenkunft der Brüder unterschiedlich, obwohl der Gang der beiden Uhren gleich ist.

Der reisende Zwilling “schneidet“ sich aus der Raumzeit seine eigenen Zeit- und Raumanteile aus der Raumzeit heraus. Und die sind unterschiedlich zu den Zeit- und Raumanteilen, die sein ruhender Bruder aus der Raumzeit “herausschneidet“.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Der Kluge lernt aus allem und von jedem,
der Normale aus seinen Erfahrungen,
und der Dumme weiß alles besser.
Sokrates.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 16.01.2013 um 11:07 Uhr.
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1981-20:
(...)
Kurz: Ich schlage wirklich nur eine andere Deutung der durch Einstein aufgedeckten Relativität vor, aber keine andere Theorie. Sämtliche Formeln bleiben unverändert.


Relativ ist dann nur der Weg, der dem Betrachter am einfachsten erscheint,
aber nicht mehr der Raum, die Zeit, oder die zur Bestimmung seiner Länge verwendete Elle (= Metrik, Meter, Uhr).


Beste Grüße,
grtgrt
 
Hallo Grtgrt und guten Tag.
Du hast bestimmt meine Äußerungen in folgenden Beiträgen überlesen.
Beitrag Nr. 1938-3 und Beitrag Nr. 1933-25 sowie Beitrag Nr. 1981-5

Da geht es um die Eigenzeit.
Und genau das will Dir Eugen hier auch vermitteln.
Damit Du aber etwas anschaulicher begutachten kannst, dass Deine "neue" Definition nicht tragfähig ist, schau mal hier nach...
http://www.faz.net/aktuell/wissen/physik-chemie/all...
Wenn ein Höhenunterschied von 33 cm im Schwerefeld unseres Planeten ausreicht, um unterschiedliche Eigenzeiten zu verursachen,
kann Deine Definition nicht zutreffend sein. Dann bleibt die einsteinsche Zeitdilatation das was sie ist.

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1981-22:
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1981-20:
(...)
Kurz: Ich schlage wirklich nur eine andere Deutung der durch Einstein aufgedeckten Relativität vor, aber keine andere Theorie. Sämtliche Formeln bleiben unverändert.


Relativ ist dann nur der Weg, der dem Betrachter am einfachsten erscheint,
aber nicht mehr der Raum, die Zeit, oder die zur Bestimmung seiner Länge verwendete Elle (= Metrik, Meter, Uhr).


Beste Grüße,
grtgrt
 
Hallo Grtgrt und guten Tag.
Du hast bestimmt meine Äußerungen in folgenden Beiträgen überlesen.
Beitrag Nr. 1938-3 und Beitrag Nr. 1933-25 sowie Beitrag Nr. 1981-5

Da geht es um die Eigenzeit.
Und genau das will Dir Eugen hier auch vermitteln.
Damit Du aber etwas anschaulicher begutachten kannst, dass Deine "neue" Definition nicht tragfähig ist, schau mal hier nach...
http://www.faz.net/aktuell/wissen/physik-chemie/all...
Wenn ein Höhenunterschied von 33 cm im Schwerefeld unseres Planeten ausreicht, um unterschiedliche Eigenzeiten zu verursachen,
kann Deine Definition nicht zutreffend sein. Dann bleibt die einsteinsche Zeitdilatation das was sie ist.

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.

Hi, Ernst, muss meinen Senf auch dazu geben!

Ist natürlich richtig, was du und Eugen anführen.

Gebhard, du führst keinen neuen Gedanken ein, sondern verfällst in alte Denkmodelle. Die Raumzeit ist nicht mehr in Raum und Zeit aufzulösen. Was soll das heißen, "es ist dann nur der Weg"? Wie willst du "Weg" von hier nach dort definieren, es sei denn durch die Angabe von Punkten im Raum, bzw. hier für uns in der Raumzeit?

Es ist ja nicht die Bewegung, auf die es ankommt (ob beschleunigt oder nicht), sondern die Verallgemeinerung der ART besteht in der inzunahme der Gravitation bzw. ihrer Äquivalenz mit Beschleunigung, in einer Raumzeit nach der SRT gibt es keine Masse, das ist der springende Punkt.
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Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 16.01.2013 um 12:29 Uhr.
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1981-21:
Hallo Grtgrt,

wenn du Einsteins SRT akzeptierst, dann musst du auch folgendes akzeptieren:

Die Uhren gehen nicht unterschiedlich schnell, sondern die Zeit selbst verläuft beim bewegten Zwillingsbruder anders ab als bei dem auf der Erde ruhendem Zwillingsbruder. Die Uhr des reisenden Zwillingsbruders hat den gleichen Gang wie die Uhr seines ruhenden Zwillingsbruders, sie zeigt die während seiner Reise verflossene Eigenzeit an.

Hi Eugen,

was du in den letzten 3 Zeilen dieses Zitats sagst, ist absolut richtig und GENAU das, was ich auch sage.

Nur deine erste Aussage (die in der Zeile davor) ist falsch, denn das Beispiel mit den Zwillingsbrüdern illustriert die ART ( NICHT aber die SRT !! ). Das liegt daran, dass der die Erde verlassende und dann zu ihr zurückkehrende Zwillingsbruder Beschleunigungskräften ausgesetzt ist.

Wenn du also argumentieren möchtest, dass meine Deutung von Relativität der SRT widerspricht, dann musst da zwei gleichförmig zueinander bewegte Personen betrachten. Tust du das aber, so sagt die SRT, dass aus Sicht JEDER der beiden, die Zeit beim jeweils anderen langsamer vergeht. ( Das scheint rein logisch ein Widerspruch zu sein, die Tatsache aber, dass der durch meine Deutung aufgelöst wird, zeigt recht deutlich ihren Wert. )

Beste Grüße,
grtgrt
 
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1981-24:
 
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1981-21:
Hallo Grtgrt,

wenn du Einsteins SRT akzeptierst, dann musst du auch folgendes akzeptieren:

Die Uhren gehen nicht unterschiedlich schnell, sondern die Zeit selbst verläuft beim bewegten Zwillingsbruder anders ab als bei dem auf der Erde ruhendem Zwillingsbruder. Die Uhr des reisenden Zwillingsbruders hat den gleichen Gang wie die Uhr seines ruhenden Zwillingsbruders, sie zeigt die während seiner Reise verflossene Eigenzeit an.

Hi Eugen,

was du in den letzten 3 Zeilen dieses Zitats sagst, ist absolut richtig und GENAU das, was ich auch sage.

Nur deine erste Aussage (die in der Zeile davor) ist falsch, denn das Beispiel mit den Zwillingsbrüdern illustriert die ART ( NICHT aber die SRT !! ). Das liegt daran, dass der die Erde verlassende und dann zu ihr zurückkehrende Zwillingsbruder Beschleunigungskräften ausgesetzt ist.

Wenn du also argumentieren möchtest, dass meine Deutung von Relativität der SRT widerspricht, dann musst da zwei gleichförmig zueinander bewegte Personen betrachten. Tust du das aber, so sagt die SRT, dass aus Sicht JEDER der beiden, die Zeit beim jeweils anderen langsamer vergeht. ( Das scheint rein logisch ein Widerspruch zu sein, die Tatsache aber, dass der durch meine Deutung aufgelöst wird, zeigt recht deutlich ihren Wert. )

Beste Grüße,
grtgrt
 

Hi, Gebhard!

Nun hau mal nicht so auf den Putz! ;-)

Du hast mit deinem Einwand Recht, die ART ist hier gefragt. aber es gibt doch gar keinen Widerspruch bzgl. der SRT! Beide Zwillinge in einem nicht beschleunigten System sind nicht bevorzugt, sie sind völlig gleichberechtigt (Inertialsysteme, und das hat nichts mit deiner Deutung zu tun, das sollte man wissen). Ein System ist dann bevorzugt, wenn ein Beobachter die Bewegung "spürt", das heißt, wenn er weiß, dass er beschleunigt. Und das ist sowohl in einer Rakete wie auch auf der Erdoberfläche der Fall. In beiden Fällen spürst du den Sitz unter deinem Hintern. Und das ist nicht ironisch gemeint. Aber bitte, es hängt natürlich nicht davon ab, dass beobachtet (gemessen) wird, wir wissen es nur deshalb.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 16.01.2013 um 13:35 Uhr.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1981-25:
 
es gibt doch gar keinen Widerspruch bzgl. der SRT! Beide Zwillinge in einem nicht beschleunigten System sind nicht bevorzugt, sie sind völlig gleichberechtigt (Inertialsysteme, und das hat nichts mit deiner Deutung zu tun, das sollte man wissen).

Hi Henry,

ich behaupte ja gar nicht, dass in einer Situation, auf die die SRT anwendbar ist, einer der beiden Beobachter vor dem anderen bevorzugt sein (oder auch nur als bevorzugt erschiene).

Meine Aussage ist lediglich, dass jeder der beiden die Zeit beim jeweils anderen langsamer vergehen sieht — was nach der klassischen Deutung ja wirklich so ist. Oder willst du das anzweifeln?

Beste Grüße,
grtgrt
 
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Zitat von Gebhard:
Zitat Henry "es gibt doch gar keinen Widerspruch bzgl. der SRT! Beide Zwillinge in einem nicht beschleunigten System sind nicht bevorzugt, sie sind völlig gleichberechtigt (Inertialsysteme, und das hat nichts mit deiner Deutung zu tun, das sollte man wissen)." Zitat ende


Hi Henry,

ich behaupte ja gar nicht, dass in einer Situation, auf die die SRT anwendbar ist, einer der beiden Beobachter vor dem anderen bevorzugt sein (oder auch nur als bevorzugt erschiene).

Meine Aussage ist lediglich, dass jeder der beiden die Zeit beim jeweils anderen langsamer vergehen sieht — was nach der klassischen Deutung ja wirklich so ist. Oder willst du das anzweifeln?

Beste Grüße,



Nein, will ich nicht. Aber du behauptest einen Widerspruch bzgl. der SRT, den es aber gar nicht gib, auch nach der "klassischen Deutung" nicht. Wenn die Zwillinge ihre jeweils anderen Uhren langsamer laufen sehen, musst du erstens auch die Dauer der Informationsübertragung berücksichtigen, und zweitens löst die ganze Chose in Luft auf, wenn die Zwillinge sich zum Uhrenvergleich treffen, dann gehen die Uhren beide nämlich identisch und keiner der Zwillinge ist mehr gealter als der andere (allein auf die SRT bezogen müssen hier Beschleunigungsphasen unberücksichtigt bleiben).
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1981-24:
Nur deine erste Aussage (die in der Zeile davor) ist falsch, denn das Beispiel mit den Zwillingsbrüdern illustriert die ART ( NICHT aber die SRT !! ). Das liegt daran, dass der die Erde verlassende und dann zu ihr zurückkehrende Zwillingsbruder Beschleunigungskräften ausgesetzt ist.
Das sog. "Zwillingsparadox" kann vollkommen befriedigend im Rahmen der SRT gelöst werden.
Man berechnet einfach die Eigenzeiten der jeweiligen Uhren, indem man über deren Weltlinien integriert. Die Länge der jeweiligen Weltlinie entspricht dann der jeweiligen Eigenzeit. In der ART ist das genauso, nur dass hier die Metrik eine Funktion der Raumzeitpunkte wird über die man integriert, was die Integration natürlich viel komplizierter macht.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 16.01.2013 um 14:26 Uhr.
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Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1981-22:
 
Da geht es um die Eigenzeit.

Damit Du aber etwas anschaulicher begutachten kannst, dass Deine "neue" Definition nicht tragfähig ist, schau mal hier nach...
http://www.faz.net/aktuell/wissen/physik-chemie/all...

Wenn ein Höhenunterschied von 33 cm im Schwerefeld unseres Planeten ausreicht, um unterschiedliche Eigenzeiten zu verursachen, kann Deine Definition nicht zutreffend sein.
 

Hi Ernst:

Du hast recht: Es geht um die Eigenzeit (= die wegspezifische Zeit). Genau das sagt meine Deutung ja.

Wer einen Weg geht, der 33 cm höher liegt als ein anderer, uns dazu parallel erscheinender, ist einer geringeren Gravitationskraft ausgesetzt (geht also einen Weg anderer Charakteristik, der dann eben auch eine andere Eigenzeit hat).

Dass Wege, auf denen größere Beschleunigungskraft wirkt, kürzere Wege durch die Raumzeit darstellen, kann man sich sehr gut vorstellen: Geht die Stärke jener Kraft nämlich gegen Unendlich, so bedeutet das, dass jener Weg sich schließlich in immer engere Umgebung des Mittelpunktes eines Schwarzes Loches verschiebt — und damit ganz klar immer kürzer wird.

Beste Grüße,
grtgrt
 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 16.01.2013 um 17:18 Uhr.
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1981-24:
Nur deine erste Aussage (die in der Zeile davor) ist falsch, denn das Beispiel mit den Zwillingsbrüdern illustriert die ART ( NICHT aber die SRT !! ). Das liegt daran, dass der die Erde verlassende und dann zu ihr zurückkehrende Zwillingsbruder Beschleunigungskräften ausgesetzt ist.

Hallo Grtgrt,

nein. Meine Aussage ist richtig. Hingegen in deiner zitierten Behauptung stecken gleich zwei Fehler:

1. Richtig ist: Das Beispiel mit den Zwillingsbrüdern wird illustriert durch die SRT und das scheinbare Paradoxon ist allein mit der SRT auflösbar, die ART ist dazu nicht notwendig. Da ist mir zara.t. mit seinem Beitrag Nr. 1981-28 etwa 40 Minuten zuvorgekommen.

2. Dass die Uhren der Zwillingsbrüder nach der Wiederzusammenkunft unterschiedliche Zeigerstände aufweisen, liegt daran, sein dass der reisende Zwilling mindestens einmal Inertialsystem wechselt, hingegen der Erd-Zwilling nicht. Dass dabei auch Beschleunigungsphasen auftreten, ist zweitrangig.

Man kann zeigen, dass bei zwei reisenden Zwillingen mit unterschiedlich langen Reisezeiten aber gleich langen Beschleunigungsphasen allein die beschleunigungsfreien Phasen die unterschiedlichen Uhrzeigerstände bedingen.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1981-30:
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1981-24:
Nur deine erste Aussage (die in der Zeile davor) ist falsch, denn das Beispiel mit den Zwillingsbrüdern illustriert die ART ( NICHT aber die SRT !! ). Das liegt daran, dass der die Erde verlassende und dann zu ihr zurückkehrende Zwillingsbruder Beschleunigungskräften ausgesetzt ist.

Hallo Grtgrt,

nein. Meine Aussage ist richtig. Hingegen in deiner zitierten Behauptung stecken gleich zwei Fehler:

1. Richtig ist: Das Beispiel mit den Zwillingsbrüdern wird illustriert durch die SRT und das scheinbare Paradoxon ist allein mit der SRT auflösbar, die ART ist dazu nicht notwendig. Da ist mir zara.t. mit seinem Beitrag Nr. 1981-28 etwa 40 Minuten zuvorgekommen.

2. Dass die Uhren der Zwillingsbrüder nach der Wiederzusammenkunft unterschiedliche Zeigerstände aufweisen, liegt daran, sein dass der reisende Zwilling mindestens einmal Inertialsystem wechselt, hingegen der Erd-Zwilling nicht. Dass dabei auch Beschleunigungsphasen auftreten, ist zweitrangig.

Man kann zeigen, dass bei zwei reisenden Zwillingen mit unterschiedlich langen Reisezeiten aber gleich langen Beschleunigungsphasen allein die beschleunigungsfreien Phasen die unterschiedlichen Uhrzeigerstände bedingen.

M.f.G. Eugen Bauhof

Sorry, Eugen,

aber das ist falsch. Das Zwillingsparadoxon ist nur dann - und nur dann - in der SRT lösbar, wenn es keinerlei Beschleunigung gab, ein Inertialsystem ist ein völlig beschleunigungsfreies System, und allein damit beschäftigt sich die SRT. Das unterschiedliche Alter des "reisenden" Zwillings ist nur - und nur - dadurch begründet. dass er - wie du ja richtig erkennst - das Inertialsystem verlässt, nämlich beschleunigt. Jedes Experiment, das die Zeitdilatation bestätigt, ist mit beschleunigten Systemen (Flugzeugen und äquivalent Bergen - da gehen Uhren schneller als im Tal) bestätigt worden. Eine Uhr auf Meereshöhe geht deshalb langsamer als auf einem Berg, weil sie dem Gravitationszentrum (Erdmittelpunkt) näher ist als eine Uhr auf dem Berg, das heißt, sie wird stärker beschleunigt - und es wirkt eine Gegenkraft, die Uhr darf nämlich nicht im freien Fall sein.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 16.01.2013 um 15:36 Uhr.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1981-31:
Sorry, Eugen,

aber das ist falsch. Das Zwillingsparadoxon ist nur dann - und nur dann - in der SRT lösbar, wenn es keinerlei Beschleunigung gab, ein Inertialsystem ist ein völlig beschleunigungsfreies System, und allein damit beschäftigt sich die SRT. Das unterschiedliche Alter des "reisenden" Zwillings ist nur - und nur - dadurch begründet. dass er - wie du ja richtig erkennst - das Inertialsystem verlässt, nämlich beschleunigt. Jedes Experiment, das die Zeitdilatation bestätigt, ist mit beschleunigten Systemen (Flugzeugen und äquivalent Bergen - da gehen Uhren schneller als im Tal) bestätigt worden. Eine Uhr auf Meereshöhe geht deshalb langsamer als auf einem Berg, weil sie dem Gravitationszentrum (Erdmittelpunkt) näher ist als eine Uhr auf dem Berg, das heißt, sie wird stärker beschleunigt - und es wirkt eine Gegenkraft, die Uhr darf nämlich nicht im freien Fall sein.
Hallo Henry,

nachdem du mir (und offenbar auch zara.t.) nicht glaubst, dann muss ich dich auf die Literatur verweisen. Franz Embacher zum Beispiel beschreibt das Zwillingsparadoxon unter der Rubrik "SRT". Er schreibt in Zwillingsparadoxon und Geodäten der Raumzeit folgendes:

Zitat:
Dieses Argument übersieht, dass sich die Schwester nicht gleichförmig bewegt. Zwischen den beiden Ereignissen A und M ist sie tatsächlich in einem Inertialsystem (das etwa einem von der Erde weg fliegenden Raumfahrzeug entspricht) in Ruhe. Bei M kehrt sie um - hier muss sie das Inertialsystem wechseln! Zwischen M und B ist sie in einem anderen Inertialsystem (das einem auf die Erde zu fliegenden Raumfahrzeit entspricht) in Ruhe. Der Bruder hingegen ist immer in einem einzigen Inertialsystem (dem der Erde) in Ruhe. Insgesamt wären also drei Inertialsysteme zu berücksichtigen.

Aus diesem Grund sind die Bewegungen von Schwester und Bruder nicht äquivalent. Manchmal wird das so ausgedrückt, dass die Schwester beschleunigt ist - sie kehrt ja im Ereignis M um, was einer ruckartigen Geschwindigkeitsänderung (also einer momentanen Beschleunigung) entspricht, während der Bruder nie beschleunigt wird. Das ist zwar richtig - es sollte aber nicht vermutet werden, dass der Wert der Beschleunigung in einfacher Weise die Größe des Effekts bestimmt.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 16.01.2013 um 16:06 Uhr.
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1981-32:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1981-31:
Sorry, Eugen,

aber das ist falsch. Das Zwillingsparadoxon ist nur dann - und nur dann - in der SRT lösbar, wenn es keinerlei Beschleunigung gab, ein Inertialsystem ist ein völlig beschleunigungsfreies System, und allein damit beschäftigt sich die SRT. Das unterschiedliche Alter des "reisenden" Zwillings ist nur - und nur - dadurch begründet. dass er - wie du ja richtig erkennst - das Inertialsystem verlässt, nämlich beschleunigt. Jedes Experiment, das die Zeitdilatation bestätigt, ist mit beschleunigten Systemen (Flugzeugen und äquivalent Bergen - da gehen Uhren schneller als im Tal) bestätigt worden. Eine Uhr auf Meereshöhe geht deshalb langsamer als auf einem Berg, weil sie dem Gravitationszentrum (Erdmittelpunkt) näher ist als eine Uhr auf dem Berg, das heißt, sie wird stärker beschleunigt - und es wirkt eine Gegenkraft, die Uhr darf nämlich nicht im freien Fall sein.
Hallo Henry,

nachdem du mir (und offenbar auch zara.t.) nicht glaubst, dann muss ich dich auf die Literatur verweisen. Franz Embacher zum Beispiel beschreibt das Zwillingsparadoxon unter der Rubrik "SRT". Er schreibt in Zwillingsparadoxon und Geodäten der Raumzeit folgendes:

Zitat:
Dieses Argument übersieht, dass sich die Schwester nicht gleichförmig bewegt. Zwischen den beiden Ereignissen A und M ist sie tatsächlich in einem Inertialsystem (das etwa einem von der Erde weg fliegenden Raumfahrzeug entspricht) in Ruhe. Bei M kehrt sie um - hier muss sie das Inertialsystem wechseln! Zwischen M und B ist sie in einem anderen Inertialsystem (das einem auf die Erde zu fliegenden Raumfahrzeit entspricht) in Ruhe. Der Bruder hingegen ist immer in einem einzigen Inertialsystem (dem der Erde) in Ruhe. Insgesamt wären also drei Inertialsysteme zu berücksichtigen.

Aus diesem Grund sind die Bewegungen von Schwester und Bruder nicht äquivalent. Manchmal wird das so ausgedrückt, dass die Schwester beschleunigt ist - sie kehrt ja im Ereignis M um, was einer ruckartigen Geschwindigkeitsänderung (also einer momentanen Beschleunigung) entspricht, während der Bruder nie beschleunigt wird. Das ist zwar richtig - es sollte aber nicht vermutet werden, dass der Wert der Beschleunigung in einfacher Weise die Größe des Effekts bestimmt.

M.f.G. Eugen Bauhof

Das kann ich auch: http://www.uni-mainz.de/FB/Chemie/fbhome/physc/Date...

Aus Gründen der Höflichkeit ;-) aber vielleicht doch eine kleine Anmerkung: Ich denke, das Beispiel unter uni-mainz ist der Realität näher. Sicher wäre das scheinbare Paradoxon unter den Vorgaben der SRT lösbar, siehe dein Beispiel von Franz Embacher, aber es bleibt doch eben nur ein reines Gedankenexperiment. Die Experimente, die durchgeführt wurden, sind aber Fakten.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 16.01.2013 um 16:45 Uhr.
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Für die SRT gilt: Wenn man , wie von mir beschrieben, einfach über die Weltlinie integriert, (dh: die Länge der Weltlinie allein unter Berücksichtigung der Minkowskischen Metrik berechnet) erhält man die richtige Eigenzeit der beliebig beschleunigten Uhr. In die Rechnung gehen keine zusätzlichen Terme, etwa die Beschleunigung berücksichtigend, ein. Die Beschleunigung ist ja durch die Form der Weltlinie schon berücksichtigt.
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1981-28:
 
Das sog. "Zwillingsparadox" kann vollkommen befriedigend im Rahmen der SRT gelöst werden.

Hi Zara.t,

was du da sagst ist falsch, denn Voraussetzung für die Anwendbarkeit der SRT ist beschleunigungsfreie Bewegung.

Gruß, grtgrt
 
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1981-35:
denn Voraussetzung für die Anwendbarkeit der SRT ist beschleunigungsfreie Bewegung.

Voraussetzung für die Anwendbarkeit der SRT ist in der Tat die beschleunigungsfreie Bewegung - aber damit ist nur die Bewegung des Bezugssystems gemeint. Von einem beschleunigungsfreien Bezugssystem aus, kann ich allein mit Mitteln der SRT jede beschleunigte Bewegung beschreiben. Streng genommen könnte ich sogar ein beschleunigtes System als Bezugssystem benutzen. Ich müßte dann aber infinitesimal rechnen und immer im Abstand von b dt das Inertialsystem wechseln (b sei die Beschleunigung) Ich bekäme dann scheußliche Integrale zu lösen. Ist theoretisch aber machbar. Die SRT muss passen, wenn du den Minkowskiraum zugunsten einer Riemannschen Mannigfaltigkeit aufgeben mußt, weil schwere Massen Gravitationsfelder erzeugen und also die Raumzeit krümmen.
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1981-36:
Die SRT muss passen, wenn du den Minkowskiraum zugunsten einer Riemannschen Mannigfaltigkeit aufgeben mußt, weil schwere Massen Gravitationsfelder erzeugen und also die Raumzeit krümmen.

Hallo Zara.t.,

ja, nur bei gekrümmten Raumzeiten muss die SRT passen, sonst nirgends.

Aufgrund deiner Formulierungen vermute ich, dass du im Gegensatz zu den meisten hier ein Physik-Profi bist. Ich hoffe, dass die anderen User das auch so sehen und bereit sind, etwas dazuzulernen. Insbesondere jetzt aktuell, was die Anwendbarkeit der SRT auf das Zwillingsparadoxon betrifft.

M.f.G. Eugen Bauhof

P.S.
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1981-37:
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1981-36:
Die SRT muss passen, wenn du den Minkowskiraum zugunsten einer Riemannschen Mannigfaltigkeit aufgeben mußt, weil schwere Massen Gravitationsfelder erzeugen und also die Raumzeit krümmen.

Hallo Zara.t.,

ja, nur bei gekrümmten Raumzeiten muss die SRT passen, sonst nirgends.

Aufgrund deiner Formulierungen vermute ich, dass du im Gegensatz zu den meisten hier ein Physik-Profi bist. Ich hoffe, dass die anderen User das auch so sehen und bereit sind, etwas dazuzulernen. Insbesondere jetzt aktuell, was die Anwendbarkeit der SRT auf das Zwillingsparadoxon betrifft.

M.f.G. Eugen Bauhof

P.S.
Ich selbst bin kein Physik-Profi, bin aber bereit, dazuzulernen.

Also, mag sein, dass ich schwer begriffsstutzig bin, aber ich nahm - und nehme immer noch - an, dass wir hier über den Kosmos reden, wie er sich uns darbietet und nicht über die rein akademische Frage, was in einem Raum ohne Gravitation wär!
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Tatsachen sind:

Beschleunigungskräfte (und nur sie) machen Uhren langsamer.


Zueinander gleichförmig bewegte Uhren haben lediglich den Eindruck, die jeweils andere würde langsamer gehen:

Tatsächlich aber gehen sie synchron.


 
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1981-39:
 
Tatsachen sind:

Beschleunigungskräfte (und nur sie) machen Uhren langsamer.


Zueinander gleichförmig bewegte Uhren haben lediglich den Eindruck, die jeweils andere würde langsamer gehen:

Tatsächlich aber gehen sie synchron.


 

Mann Gottes, ich denke, du und Einstein, ihr seid so gut wie vermählt? Der Grund für die Zeitdilatation ist die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit.
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