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Beitrag Nr. 1968-41
04.01.2013 09:17
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1968-40:
... Nur deshalb (wieder laut Platon) können wir ein Pferd als Pferd erkennen, wegen der "Idee des Pferdes", die eben NICHT das individuelle Pferd meint, sondern eben sein "ewiges Urbild". Wenn man das verstanden hat, muss man Platon tatsächlich nicht besser verstehen (zumindest in dieser Hinsicht).
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Beitrag Nr. 1968-42
04.01.2013 11:10
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1968-41:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1968-40:
... Nur deshalb (wieder laut Platon) können wir ein Pferd als Pferd erkennen, wegen der "Idee des Pferdes", die eben NICHT das individuelle Pferd meint, sondern eben sein "ewiges Urbild". Wenn man das verstanden hat, muss man Platon tatsächlich nicht besser verstehen (zumindest in dieser Hinsicht).
Hi Henry,
bitte stelle dir mal 3 Personen A, B, C vor und nimm an, dass A dem C erklärt, was ein Pferd ist, und dass weiter kurz danach B mit C über das Pferd des A spricht (über ein konkretes Pferd also).
Im ersten Fall ist Platons "Idee" die Idee "Pferd", im zweiten Fall aber ist sie das keineswegs. Im zweiten Fall nämlich ist jene "Idee" "das Pferd des A", das seinem "Wesen" nach zwar auch ein Pferd ist, aber über jene zu allgemeine "Idee" eben NICHT richtig charakterisiert wäre.
Platon hat nicht umsonst seine Ideenlehre durch ein Beispiel erläutert. Wir sollten es ernst nehmen (und das umso mehr, als es die konkreteste von Platon selbst noch stammende Umschreibung seiner Ideenlehre darzustellen scheint). Was er uns sagt ist:
Geh erst von der Instanz zur "Idee" (dem "Wesen" der Instanz), aber geh zur RICHTIGEN "Idee" (sprich: der wirklich gemeinten bzw. wirklich gegebenen).
Gruß, grtgrt
PS: Als Informatiker denke ich zu sehen: Platons Ideenlehre steht für das, was wir heute "Abstraktion" nennen — es geht darum, von den jeweils unwesentlichen Details zu abstrahieren. Was nun aber im konkreten Fall "unwesentlich" ist, hängt davon ab, welches "Wesen" man durch Abstraktion klar machen möchte.
Vielleicht sind ja die meisten Philosophen noch zu wenig Informatiker, um das zu begreifen: Ich sehe die Disziplin "Philosophie" als eine erste Form der Informatik. Ein Steinmetz von heute arbeitet mit Werkzeugen von heute, also nicht mit Werkzeugen aus der Steinzeit. Philosophen sollten deswegen auch modernes Denkwerkzeug benutzen! Es irritiert mich, dass sie es zu wenig tun.
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Beitrag Nr. 1968-43
04.01.2013 12:50
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1968-42:
es geht im Sinne Platons NICHT darum, "welches Wesen man durch Abstraktion klar machen möchte", sondern nur durch Abstraktion kommt man zu eigentlichen Wesen des Objektes.
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Beitrag Nr. 1968-44
04.01.2013 13:31
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Aber anschließend heist es bei Dir...Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1968-41:(...)
Vielleicht sind ja die meisten Philosophen noch zu wenig Informatiker, um das zu begreifen:
(...)
Philosophen sollten deswegen auch m o d e r n e s* Denkwerkzeug benutzen! Es irritiert mich, dass sie es zu wenig tun.
(...)
Man sollte doch meinen das das mit den m o d e r n e n Denkwerkzeugen auch für Dich gilt, nur so prinzipiell.Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1968-43:(...)
P l a t o n s* Höhlengleichnis zeigt sehr schön, dass es stets darauf ankommt, das in Abhängigkeit von der jeweiligen Situation RICHTIGE (= am ehesten bedeutsame) Wesen des Objekts zu erkennen.
(...)
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Beitrag Nr. 1968-45
04.01.2013 14:50
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Beitrag Nr. 1968-46
04.01.2013 16:09
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Beitrag Nr. 1968-47
04.01.2013 17:24
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Beitrag Nr. 1968-48
05.01.2013 10:12
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1968-43:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1968-42:
es geht im Sinne Platons NICHT darum, "welches Wesen man durch Abstraktion klar machen möchte", sondern nur durch Abstraktion kommt man zu eigentlichen Wesen des Objektes.
Hi Henry,
du übersiehst dabei völlig, dass kein Objekt nur EIN Wesen hat.
Platons Höhlengleichnis zeigt sehr schön, dass es stets darauf ankommt, das in Abhängigkeit von der jeweiligen Situation RICHTIGE (= am ehesten bedeutsame) Wesen des Objekts zu erkennen. Wenn B mit C vom Pferd des A spricht, will er ihm eben NICHT erklären, was ein Pferd ist. Er will ihm vielmehr erklären, in welch bedeutsamen Eigenschaften sich das Pferd des A von anderen Pferden unterscheidet.
Kurz: B muss Eigenschaften adressieren, die das Pferd von A zum Pferd von A machen (sprich: es von Pferden anderer unterscheiden).
Das ist völlig analog zu einer Situation, in der du Pferde von anderen Lebewesen unterscheiden möchtest. Da kannst dann auch nicht einfach sagen, die relevante "Idee" sei "Lebewesen", da ja jedes Pferd ein Lebewesen ist.
Gruß, grtgrt
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Beitrag Nr. 1968-49
07.01.2013 19:50
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Zitat von Ernst Bloch (1885-1977):
Alles Gescheite mag schon sieben mal gedacht worden sein. Aber wenn es wieder gedacht wurde, in anderer Zeit und Lage, war es nicht mehr dasselbe. Nicht nur sein Denker, sondern vor allem auch das zu Bedenkende hat sich unterdes geändert.
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Beitrag Nr. 1968-50
22.01.2013 12:39
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Beitrag Nr. 1968-51
22.01.2013 12:58
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Wrentzsch schrieb in Beitrag Nr. 1968-50:D.h. das Universum ist nicht das Gleiche seit der Homogenen Masse im Anfangsuniversum,
vor der Entstehung von Energie, Bewegung und Materie.
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Beitrag Nr. 1968-52
25.01.2013 18:14
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Trujila reliSophie.de
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Beitrag Nr. 1968-53
07.03.2013 21:51
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Hotte schrieb in Beitrag Nr. 1968-16:Die Urknallhypothese ist für mich nicht nur deshalb, jedoch auch deshalb, völlig unhaltbar. Bereits in den ersten Sekundenbruchteilen verstößt sie gegen zig logische Argumentationen und zaubert Fiktionen daher. So z. B. die Superkraft, die sich dann in alle anderen Kräfte teilte usw. Darum gehe ich vom Sein aus.
Hotte schrieb in Beitrag Nr. 1968-16:Die Universumsexpansion ist für mich aus den gleichen Günden völliger zusammengeschusterter Mumpitz. Leider ist es seit Jahrzehnten so, dass viele Physiker anscheinend nicht mehr weiter wissen und sich immer tiefer in fiktionale Hypothesen oder Ideen stürzen, die sich der wissenschaftlichen Überprüfbarkeit völlig entziehen. Begriffe wie z. B. Stringtheorie/n (obwohl es keine Theorie/n sind) oder Multiversen ... klingen toll, sind jedoch nicht nachweibar und somit nichts, als viel blub und bla... Ich denke, dass die Physik sich von der Realität immer weiter entfernt und da dann Leute, die das erlernen nachplappern und andere die es hören auch, wird das Chaos noch lange so weiter gehen. Dass es heuer für die Dunkle Materie... sogar den Nobelpreis gab, zeigt mir die Verzweiflung dieser Truppe.
Na ja, ich lass mich davon nicht beeinflussen und nehme die Informationen einfach nicht an, die sich nach meinem Verständnis der Logik entziehen. Wissen kann, muss aber nicht der Wahrheit entsprechen und aus dem Grund prüfe ich Wissen immer sehr gründlich.
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Beitrag Nr. 1968-54
08.03.2013 09:25
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Trujila schrieb in Beitrag Nr. 1968-53:
Die Universumsexpansion so nicht; aber die Expansion des Raumes. Als wäre der "Raum" ein Kuchenteig, in den die Galaxien sozusagen eingeknetet sind; hab' ich mal gehört. Prinzipiell spricht doch eigentlich nichts dagegen, und es ist ja anscheinend auch der Beobachtung entsprechend, dass sich Galaxien voneinander entfernen. Aber, das lässt sich sicherlich auch anders erklären, z.B. durch eine Art Eigenbewegung der Galaxien, als durch Dunkle Materie(, an die ich auch nicht glaube), schon gar nicht durch eine Art Raum(äther), in den die Galaxien eingeknüpft sind, und der als solches expandiert.
Aber es bleibt paradox: ist das Universum unendlich, irgendwo muss es doch zu Ende sein, doch was kommt danach. Genau wie die Frage nach dem Ursprung: irgendwann muss es ja mal irgendwo hergekommen sein?! , es muss aber auch schon immer da gewesen sein. Das hinter der Singularität zu verschleiern, oder dem Punkt hinter der man nicht schauen kann... ja, aber was war um diesen Punkt? Deswegen Expansion des Raumes.
Aber es bleibt mysteriös. Wieso sollen alle Galaxien schon immer da gewesen, nur irre komprimiert und kompakt und heiß, die vier Kräfte sind eins. Viel logischer wäre es doch, wenn Teilchen entstehen könnten; das ist zumindest realistischer als alle Teilchen auf einmal.
Gruß
Trujila
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Beitrag Nr. 1968-55
08.03.2013 13:31
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Beitrag Nr. 1968-56
08.03.2013 14:24
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Wrentzsch schrieb in Beitrag Nr. 1968-55:Die Anordnung der Gelaxien im Raum ist wie die Wände von Zellen, damit das Universum wachsen kann, müssen dann die Zellen selbst an Volumen zunehmen?
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Beitrag Nr. 1968-57
08.03.2013 15:42
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Zitat von Trujila:Aber es bleibt mysteriös. Wieso sollen alle Galaxien schon immer da gewesen, nur irre komprimiert und kompakt und heiß, die vier Kräfte sind eins. Viel logischer wäre es doch, wenn Teilchen entstehen könnten; das ist zumindest realistischer als alle Teilchen auf einmal.
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Beitrag Nr. 1968-58
08.03.2013 17:37
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Rockdee schrieb in Beitrag Nr. 1968-57:Zitat von Trujila:Aber es bleibt mysteriös. Wieso sollen alle Galaxien schon immer da gewesen, nur irre komprimiert und kompakt und heiß, die vier Kräfte sind eins. Viel logischer wäre es doch, wenn Teilchen entstehen könnten; das ist zumindest realistischer als alle Teilchen auf einmal.
Es heißt ja nicht, dass alle Teilchen da waren, sondern dass die Energie stehts gleich ist.
Ich habe gelesen es gebe eine Theorie bei der man davon ausgeht, dass es als erstes nur das Wasserstoffteilchen gab und sich daraus andere Teilchen bildeten.
Ich sehe das so, Teilchen bestehen aus 'Energie' allerdings muss man dafür herausfinden, was Energie genau sein soll.
Dann kann es auch ein Universum geben, welches gar keinen leeren Raum besitzt. Dadurch ergibt sich, dass unsere Realität sozusagen eine Ilusion ist. Ich habe ein Thread gemacht in dem ich mehr darüber erzähle, wie ich es denke.(theroei zur dunklen energie)
Allerdings muss ich dazu sagen, dass dadurch wiederum viele andere Fragen aufkommen.
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Beitrag Nr. 1968-59
08.03.2013 19:20
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Wrentzsch schrieb in Beitrag Nr. 1968-52:Wie das erste Quantenereignis ohne Quant?
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Beitrag Nr. 1968-60
08.03.2013 21:20
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1968-59:
Wrentzsch schrieb in Beitrag Nr. 1968-52:Wie das erste Quantenereignis ohne Quant?
Hi Wrentzsch,
besonders kurzlebige Quanten (sog. virtuelle Teilchen) entstehen aus dem Nichts als Paar zweier Teilchen, deren Energie und Implus sich zu Null addiert.
Dieses Beispiel zeigt, dass die Existenz von Quanten eben NICHT Voraussetzung für ein Quantenereignis ist.
Gruß, grtgrt
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.