Willkommen in Manus Zeitforum
InformationenAnmelden Registrieren

Erweiterte Suche

Ein Ding existiert genau dann, wenn ...

Thema erstellt von Grtgrt 
Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Horst schrieb in Beitrag Nr. 1961-58:
 
Warum erklärst du nicht mal mit eigenen Worten – ohne dich auf deine Beiträge und Links zu berufen – allgemeinverständlich an einem Beispiel,
wie, wo und warum die Natur leichte (?) Änderungen an der Vergangenheit vornimmt?

Müßten dann nicht die dazu erforderlichen Bewegungsvorgänge rückwärts ablaufen?

Gruß Horst

Nun, Horst,

vielleicht hilft dir ja, wie ich's in den Beiträgen 1961-59 und 1961-60 nochmal versucht habe zu erklären.

Nachdem Zeilingers Experiment das bisher einzige Beispiel ist, in dem der Effekt beobachtet wurde, kann ich natürlich auch kein einfacheres Beispiel geben.

Mit Bewegungsvorgängen, die nach rückwärts ablaufen müssten, — wie du vermutest — hat das alles aber gar nichts zu tun. Ursache des Effekts ist der Austausch der Wellenfunktion des Universums durch eine leicht andere Version in dem Moment, in dem die Natur ALICE' Messfrage beantwortet (im "Kollaps" der alten Variante dieser Wellenfunktion also).

Die Wellenfunktion nämlich ist Beschreibung von Gegenwart, Zukunft  u n d  Vergangenheit. Mehr noch:

Für die Natur ist die Wellenfunktion  D e f i n í t i o n  des Zustandes des Universums über die  g e s a m t e  Zeitachse hinweg.


Beste Grüße,
grtgrt
 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 18.02.2013 um 16:22 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1961-44:
es ist doch ganz offensichtlich so, dass ALLES, was in unserem Universum exisiert — als Potentia oder als Faktum — durch die Wellenfunktion des Universums beschrieben ist.

Im Kern stimme ich dir zu, nur nicht in der Form, wie du hier aussagst. Es ist nicht offensichtlich. Von der Tatsache, dass die Teilchen als Wellen agieren, folgt nicht zwangsläufig, dass die gesamtheit der Teilchen der Wellenfunktion folgen.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Nochmals zum Thema:


Die Gegenwart kann beeinflussen, was uns die Natur über schon Vergangenes sagt:



Horst schrieb in Beitrag Nr. 1961-58:
 
Warum erklärst du nicht mal mit eigenen Worten – ohne dich auf deine Beiträge und Links zu berufen – allgemeinverständlich an einem Beispiel,
wie, wo und warum die Natur leichte (?) Änderungen an der Vergangenheit vornimmt?

Müßten dann nicht die dazu erforderlichen Bewegungsvorgänge rückwärts ablaufen?

Gruß Horst


Hallo, Horst,

wenn dir meine Beschreibung als zu wenig klar erscheint, hilft dir vielleicht ein in scienceblogs.de diskutiertes, ursprünglich von Wheeler vorgeschlagenes, und später seinem Resultat nach auch durch Brian Greene interpretiertes Beispiel:

Die allgemeine Relativitätstheorie sagt ja, dass Masse den Raum krümmt und so ein Stern oder eine Galaxie quasi als Linse fungieren kann und das Licht so wie einen Spiegel umleitet. Wir können uns also Licht vorstellen, dass von einem Milliarden Lichtjahre weit entfernten Quasar ausgesendet wird. Unterwegs passiert es eine Gravitationslinse und wird links und rechts an ihr vorbeigelenkt. Wenn dann auf der Erde Detektoren messen, ob das Photon nun tatsächlich links oder rechts vorbei ging, so ist – auch wenn das Experiment noch nie durchgeführt wurde – klar, was wir sehen werden:
  • Schalten wir die Detektoren aus, werden die Photonen des Quasars ein Interferenzmuster erzeugen; wir schließen daraus, dass sie gleichzeitig links und rechts um die Linse herumgegangen sind und interferiert haben.
  • Schalten wir sie ein, verschwindet das Muster und wir messen, dass die Photonen entweder links oder rechts herumgegangen sind. Und das, obwohl die Photonen schon vor Milliarden Jahren ausgesandt wurden und die Linse passiert haben.

Noch bevor die Erde entstand, haben die Photonen also quasi gewusst, ob wir am Ende ihres Weges einen Detektor aufstellen oder nicht.

Das widerspricht natürlich unserer Erfahrung, die uns sagt: Für ein Photon das vor Milliarden Jahren ausgesandt wurde kann es nicht wirklich einen Unterschied machen, ob wir  h e u t e  einen Schalter an einem Meßgerät umlegen oder nicht.


Greene löst diesen Widerspruch wie folgt:

Zitat von Greene:
 
Die Quantenmechanik stellt nicht in Abrede, dass die Vergangenheit geschehen ist, und zwar unwiderruflich.

Der Konflikt erwächst einfach daraus, dass der Begriff der Vergangenheit in der Quantenmechanik eine andere Bedeutung hat als in der klassischen Vorstellung.
In der klassischen Vorstellung aufgewachsen, sind wir versucht zu sagen, ein Photon habe dieses oder jenes getan.
In der Quantenwelt — unserer Welt — verleiht diese Auffassung dem Photon jedoch eine zu eingeschränkte Wirklichkeit.

... Obwohl also die Quantenentwicklung von der Vergangenheit bis jetzt durch nichts beeinflusst wird, was wir jetzt tun, kann die Geschichte die wir über die Vergangenheit erzählen, insofern doch die Spur heutiger Handlungen in sich tragen.
 


Gruß, grtgrt

 
[Gäste dürfen nur lesen]
Trujila reliSophie.de
Beiträge: 16, Mitglied seit 11 Jahren
hi, ich beziehe mich hier auf den ersten Beitrag, weil es für das, was ich sagen will, am besten formuliert...

Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1961-1:
 


Ein Ding D existiert in Qualität Q genau dann,

wenn es so beobachtet wird

oder seine Existenz ( in eben dieser Qualität ) logische Folge einer Beobachtung ist.


 

Was schlussendlich bedeutet: das an sich Existente, setzt ein aktives Beobachtendes voraus, ... und ich fand es auch im weiteren Verlauf dieser Diskussion anders und prägnanter formuliert... aber in sich wirft dies doch die Frage auf:

Inwiefern kann die Existenz (von Materie) als solches ohne ein gleichzeitiges, aktiv beobachtendes Bewusstsein gedacht werden?

Finden wir hier nicht in der Vernunft den Beweis, dass es in diesem Sinne eine Form von Materie geben muss - anders geartet - die uns zu Bewusstsein macht?!

Noch eine schöne Nacht...

Gruß

Christian
Signatur:
Nur wer das Unmögliche wagt, wird das Mögliche erreichen.
[Gäste dürfen nur lesen]
In diesem Forum dürfen nur Mitglieder schreiben. Hier kannst du dich anmelden
Zum Seitenanfang Nach oben