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Warum hat Zeit nur eine Dimension?

Thema erstellt von Perlentaucher 
Beiträge: 10, Mitglied seit 11 Jahren
Hey,
ich misch mich auch mal ein :D

zu erst einmal, wir nehmen den raum doch nicht dreidimensional wahr. mit dem auge? wie? wir sehen nur einzelne bilder, also zweidimensional, die dritte dimension leiten wir doch nur von schatten und perspektiven ab und aufgrund unseres wissens das es drei dimensionen sind. sehen können wir die dritte doch nicht.
mMn ist das kartesische modell eine möglichst einfach gehaltene darstellung des raumes, um ihn begreifbar zu machen.
wir könnten genausogut den raum mittels polarkoordinatensystem darstellen, das wär vllt ein stück weit "naturlicher" (in der natur gibts doch nichts grundsätzlich eckiges sondern an sich basiert doch alles auf kreisen, radien und krümmungen?)

es wird gefragt wieso zeit "nur" eine dimension hat, doch diese eine ist die 4.!!
stellen wir uns einen 4d-würfel vor, so ist die 4. dimension eine erweiterung zu jeder der drei dimensionen, genauso wie die 3. dimension, gleichermaßen die 1. und die 2. dimension beeinflußt.

mMn wird hier ein wenig in richtung existenz der zeit abgedriftet, was ich nicht unbedingt als schlecht ansehe.
doch sind auch hier die argumente gegen zeit recht dünn.

an alle zeit-kritiker eine an sich sehr einfache frage!!

2 autos fahren eine 100km strecke, auto a ist doppelt so schnell wie auto b. wie stellt ihr das ohne zeit fest? das es festegstellt werden kann muss es ja zeit geben, es sei denn das gegenteil wird schlüssig erklärt.

annahme: es gibt keine zeit.
es kann nicht von einer momentaufnahme gesprochen werden, sobald auto a im ziel eintrifft. da hierfür zeit notwendig wäre.
auch ist ohne zeit die bewegung nicht möglich, denn ohne zeit wäre bewegung bzw. geschwindigkeit doch nur eine länge bzw. strecke.
solange hier niemand geschwindigkeit ohne zeit definieren kann, ist das anti-zeit gespräch nicht schreibenswert.

sollte es zeit nicht geben, dürfte das ja kein problem sein und sollte das wirklich geschafft werden, kann gleich mit beschleunigung weiter gemacht werden.
bei beschleunigung beisst ohne zeit die maus aber einfach keinen faden mehr ab.

ich freu mich auf eure antworten :P
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Zitat von Manu:
Ich schweife jetzt etwas ab, aber möglicherweise ist genau dieser Umstand das Problem mit der Unschärfe Heisenbergs: Je genauer wir hinsehen, umso mehr macht es sich bemerkbar, dass wir nur eine Aussage aus unserer Sicht - der des Betrachters - treffen können. Wenn es um sehr kurze Zeiträume bzw. sehr hohe Geschwindigkeiten geht, also wenn wir ein Szenario mit besonderer Genauigkeit beurteilen müssen, macht es sich umso mehr bemerkbar, dass die aus der Beobachtung erhaltenen Informationen immer eine bestimmte (wenn auch kurze) Distanz zurücklegen mussten und dafür eine gewisse Zeit brauchten, wobei diese Parameter während des Messvorgangs auch noch variieren.

Ich weiß nicht… die Vergrößerung der Masse eines Systems, wenn es immer stärker beschleunigt wird, ist doch – nicht, wie in der SRT – eine tatsächliche Vergrößerung, das kann nicht davon abhängen, ob das System beobachtet wird, oder nicht. Wir können c nicht erreichen, weil wir wirklich über E=mc² immer massereicher werden.

Wir wissen zwar, dass es sich so verhält, weil wir Messungen vornehmen, aber solche Prozesse finden auch so zu sagen in natura statt, siehe die Jets von Neutronensternen oder so etwas. Wie ich es sehe, weist die Unschärfe darauf hin, dass Raum und Zeit wirklich eine Struktur besitzen, bestehend aus kleinsten Einheiten von Zeit und Raum, wobei natürlich wieder die Frage offen bleibt, was sie nun sind, diese kleinsten Einheiten.

Wenn wir beobachten, tun wir das mit Photonen (jedenfalls meistens), die für immer kleinere Abstände immer energiereicher sein müssen, irgendwann werden bei der Messung haufenweise neue Photonen dadurch erzeugt, dass wir Messen, die Sicht auf das zu messende Objekt wird immer „undeutlicher“, das ist schon richtig, aber, wie gesagt, ich glaube, wir stoßen hier an eine Grenze, die der Raumzeit als Struktur immanent ist.
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Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 23.04.2012 um 15:26 Uhr.
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Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1875-88:
das verstehe ich nicht, was hat meine Darstellung mit Gravitation zu tun?

Hallo Okotombrok,
Dein Argument (Reduzierung der Lichtintensität) für ein räumlich dreidimensionales Universum müsste auch für die Abnahme der Gravitationswirkung, die sich ja mit dem Quadrat der Entfernung reduziert, gelten. In dem Zusammenhang habe ich auch schon mal davon gehört. Wäre dies anders, würde die Reduzierung der Gravitationswirkung gegen ein räumlich dreidimensionales Universum sprechen.

MfG
Harti
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Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Auf Seite 485 seines Buches The Fabric of the Cosmos sagt Brian Greene: "More and more, … clues point toward the conclusion that the form of spacetime is an adorning detail that varies from one formulation of a physical theory to the next, rather than being a fundamental element of reality. Much as the number of letters, syllables, and vowels in the word cat differ from those in gato, its Spanish translation, the form of spacetime — its shape, its size, and even the number of its dimensions — also changes in translation.

Da Greene theoretischer Physiker ist (genauer: ein Stringtheoretiker), nehme ich diese seine Aussage ernst und leite daraus insbesondere ab, dass wir auch nicht mit Bestimmtheit sagen können, dass die Zeit eindimensional ist.

Wer meine Homepage besucht (Link s.o.) wird sehen, dass ich glaube, der Zeit kann gar keine eindeutige Dimension zugeordnet werden. Vergangenheit und Zukunft eines Ereignisses (sprich: einer ihm entsprechenden hinreichend kleinen Region der Raumzeit der ART) sind wohl keine Pfeile, sondern eher sich verzeigende Äste.

 
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1875-104:
(...)
Da Greene theoretischer Physiker ist (genauer: ein Stringtheoretiker), nehme ich diese seine Aussage ernst und leite daraus insbesondere ab, dass wir auch nicht mit Bestimmtheit sagen können, dass die Zeit eindimensional ist.

Wer meine Homepage besucht (Link s.o.) wird sehen, dass ich glaube, der Zeit kann gar keine eindeutige Dimension zugeordnet werden. Vergangenheit und Zukunft eines Ereignisses (sprich: einer ihm entsprechenden hinreichend kleinen Region der Raumzeit der ART) sind wohl keine Pfeile, sondern eher sich verzeigende Äste.
Hallo Grtgrt, sei gegrüßt mit einem "guten Morgen".
Lass mich Dich hier verspätet aber dafür um so herzlicher willkommen heißen.
Ich hoffe nur "Grtgrt" richtig "ausgesprochen zu haben, da mir dafür keine Referenz vorliegt.
Aber zur Sache.
An anderer Stelle in Deinem Beitrag Nr. 1894-1 vom 12.07.2012 09:37 hast Du geschrieben...
Zitat:
Ich würde mich freuen, wenn Physiker diese meine Ansicht kommentieren könnten (insbesondere dann, wenn sie glauben, Argumente dagegen zu haben).
Was mir in Deinen Ausführungen vermehrt auffällt ist die Verwendung von "ich leite ab" oder "ich glaube". Ich gestehe, das mir als Pragmatiker beide Redewendungen äußerst suspekt erscheinen. Wobei man jetzt anschließen kann an das oben von Dir abgeleitete Argument aus den Arbeiten von Brian Greene.
Nehme ich Anteil an Deiner Vorgehensweise (Buch lesen und Argument übernehmen) liest sich das bei mir so.....
An der renommierten Columbia University in New York arbeitet Peter Woit.
Er ist Mathematikdozent mit einem Doktor für Teilchenphysik und hat vor kurzem ein Buch veröffentlicht.
"Not Even Wrong" heißt es, auf deutsch: "Nicht Einmal Falsch".
Darin heist es unter anderem...
Zitat:
Bis heute fehlt ein experimenteller Beleg für die Strings.
Schlimmer noch: Es existiert nicht einmal der Hauch einer Chance, die Theorie jemals beweisen zu können.
Denn die Strings sind derart abgehoben und weltfremd, dass man nicht einmal nachweisen kann, dass sie falsch sind - not even wrong.
Wenn es also nur noch ums ableiten, glauben und anderen Luxus geht wie z. B. der Stringtheorie, gewinnen bei mir immer die Physiker wenn sie mit Ergebnissen aufwarten können, die nachvollziehbar sind.
Hoffentlich hast Du Verständnis dafür das ich mich Deines Verfahrens der Argumentation bedient habe... es ist einfach zu verführerisch... einfach.
Bis hierher zunächst einmal der Pragmatiker...
Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1875-104:
 
Auf Seite 485 seines Buches The Fabric of the Cosmos sagt Brian Greene: "More and more, … clues point toward the conclusion that the form of spacetime is an adorning detail that varies from one formulation of a physical theory to the next, rather than being a fundamental element of reality. Much as the number of letters, syllables, and vowels in the word cat differ from those in gato, its Spanish translation, the form of spacetime — its shape, its size, and even the number of its dimensions — also changes in translation.

Da Greene theoretischer Physiker ist (genauer: ein Stringtheoretiker), nehme ich diese seine Aussage ernst und leite daraus insbesondere ab, dass wir auch nicht mit Bestimmtheit sagen können, dass die Zeit eindimensional ist.

Wer meine Homepage besucht (Link s.o.) wird sehen, dass ich glaube, der Zeit kann gar keine eindeutige Dimension zugeordnet werden. Vergangenheit und Zukunft eines Ereignisses (sprich: einer ihm entsprechenden hinreichend kleinen Region der Raumzeit der ART) sind wohl keine Pfeile, sondern eher sich verzeigende Äste.

 

Hi!

Bevor ich mir die Zeit :D nehme, und auf deinen Beitrag bzgl. der (wahrscheinlichen) Struktur der Zeit weiter eingehe, diese kleine Bemerkung: Du leitest mir zu schnell und zuviel ab. Wenn du schon Brian Greene erwähnst, solltest du nicht verschweigen, dass die oben genannten Branen selbst für die Stringtheoretiker hoch spekulativ sind. Greene schreibt ausdrücklich ("Der Stoff, aus dem der Kosmos" ist, es geht auch deutsch), dass es noch keinerlei mathmatische Formalismen gibt, mit denen auch nur ansatzweise etwas über die evtl. der Raumzeit zugrunde liegende Struktur ausgedrückt werden könnte.
Signatur:
Herr Oberlehrer

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Hi Ernst,

es freut mich, dass mir mal jemand sagt, wie mein Stil auf ihn wirkt. Danke also.

Damit Du mich besser verstehst, sei gesagt: Ich bin kein Physiker, die Art meiner Argumentation ist aber sicher dadurch geprägt, dass ich mal Mathematiker war (mit Schwerpunkt auf Algebra und Zahlentheorie), dann aber — seit etwa 1980 — stets als Informatiker gearbeitet habe (als IT-Berater mit Schwerpunkt auf besonders methodischem Software-Engineering).

Mein Interesse an theoretischer Physik wurde geweckt durch die Beobachtung, dass theoretische Physiker sich von Science Fiction Autoren des Typs Isaac Asimov eigentlich nur dadurch unterscheiden, dass sie versuchen, ihre visionären Gedanken über die Natur und die Struktur unserer Welt nicht nur aufzuschreiben, sondern auch zu beweisen oder zu widerlegen.

Bester Weg hierfür, da gebe ich Dir recht, wäre die Durchführung geeigneter Experimente. Dieser Weg aber stößt schnell an Grenzen (an prinzipielle, weit vorher aber noch an finanzielle). Wo sie erreicht sind, ist Informationsverarbeitung der einzige Weg, weiter zu kommen. Sie muss erfolgen in geschickter Kombination mathematischer und ingenieurmäßiger Denkwege.

Wenn man nicht zufällig ein Albert Einstein ist, kann man sich Erfolge dennoch nur erhoffen, wenn man so viel wie möglich auf den Gedanken anderer aufbaut. Wie jeder Promovierte weiß, ist eigene Leistung i.A. ja nur ein nächster kleiner Schritt hin zum Ziel. Man geht ihn in der Hoffnung, dass andere ihn aufgreifen und so ihrerseits in die Lage versetzt werden, die Entfernung zum Ziel weiter zu verkleinern.

Versetzen wir uns jetzt in die Rolle dieser anderen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie einen noch unvollständigen Weg aufgreifen, wird umso größer sein, je wertvoller er ihnen erscheint (sprich: aus je mehr Schritten er schon besteht). Wenn ich also einen (N+1)-sten Schritt in die Welt setze, tue ich gut daran, nicht zu verbergen, dass er nicht der erste Schritt des langen Weges hin zur Erkenntnis ist, sondern nur ein weiterer, vielleicht aber wirklich notwendiger.

Das also ist der Grund, warum ich nur ungern isolierte Ideen in die Welt setzte. Mir ist viel wohler, wenn ich die Ideen anderer extrapoliere. Nicht zuletzt gibt das mir und denen, die mir folgen, ja auch eine gewisse Sicherheit, nicht völlig schief zu liegen — solche Sicherheit zu suchen sehe ich nicht als Schwäche sondern als Teil jeder professionellen Vorgehensweise.


Nun zu den Strings: Sie modellieren ganz klar Elementarteilchen (virtuelle und auch stabile, wie etwa die Elektronen und Positronen). Und die existieren ja nun wirklich. Und dass Elementarteilchen in Schwingung befindliche Energiequanten sind, gilt ja nun auch schon längst als gesichertes Wissen.

Das Fragezeichen, das man neben die Stringtheorie zu setzen hat, steht also weniger am Begriff der Strings (oder Branen), sondern steht vor allem an den Vorhersagen, die die Stringtheorie in Hinsicht auf Sysmmetrie und Vollständigkeit des Standardmodells der Elementarteilchenphysik macht. Es steht insbesondere an allen Aussagen, die unserem Universum weitere Dimensionen zugestehen wollen oder gar noch bestimmte Krümmung jener.

Jene Fragezeichen sind den Stringtheoretikern selbst sehr wohl bewusst: Greene etwa schreibt (auf Seite 485 seines Buches The Fabric of the Cosmos): "More and more, … clues point toward the conclusion that the form of spacetime is an adorning detail that varies from one formulation of a physical theory to the next, rather than being a fundamental element of reality. Much as the number of letters, syllables, and vowels in the word cat differ from those in gato, its Spanish translation, the form of spacetime — its shape, its size, and even the number of its dimensions — also changes in translation.”

Mir ist sehr wohl klar, dass es durchaus Fachleute gibt, die der Stringtheorie sehr skeptisch gegenüber stehen:
  • Mir ist bekannt, dass Peter Woit (mir scheint, er wird wohl nur seines provokativen Buches wegen so oft genannt) so weit geht, zu sagen, dass Fördergelder, die an Stringtheoretiker gegeben werden, Geldverschwendung seien. Nachvollziehbare Argumente hat er in meinen Augen aber nicht, und seine Behauptung, die Stringtheorie sei bisher nicht in der Lage gewesen irgendwelche Vorhersagen zu machen, wirkt nicht so recht glaubhaft, wenn man weiß, dass er sich mehr mit Mathematik als mit Physik beschäftigt (also vielleicht nicht wirklich Fachmann ist) und dass viele Physiker ihm widersprechen: In WikiBooks findet sich eine Liste von 12 Vorhersagen der Stringtheorie, die man durchaus als schon verifiziert ansieht).
  • Andere, wie etwa Roger Penrose, sind skeptisch, versuchen aber dennoch — wie es sich für Wissenschaftler gehört — objektiv zu bleiben und machen sich wenigstens die Mühe, den Stringtheoretikern ernsthaft zuzuhören.
  • Einer von ihnen ist sicher auch Lee Smolin. Der aber sieht vor allem deswegen wenig Sinn darin, Stringtheorie zu betreiben, da sie sich in Bereiche vorwagt, in denen die Experimentalphysik wohl niemals wird Aussagen machen können (siehe dieses Interview mit ihm). So zu argumentieren ist nachvollziehbar, zeugt aber vielleicht doch eher von fehlendem Mut, über bestehende Grenzen hinauszudenken.

Ich sage: Solange die Stringtheorie keine Aussage macht, die im Widerspruch zu mindestens einem anerkannten Ergebnis der Experimentalphysik steht, kann auf keinen Fall behauptet werden, sie sei ein Irrweg.

Peter Woit scheint diese Logik zu ignorieren (was mir seine Meinung recht suspekt macht). Smolins Buch dagegen sollte man gelesen haben (aber: Wichtige Erfolge der Stringtheorie, über die Greene 2010 berichtet, scheint Smolin 2006 nicht zu kennen. Ob das Uneinigkeit in der Beurteilung bedeutet oder darauf zurückzuführen ist, dass jene Ergebnisse damals vielleicht noch gar nicht erarbeitet waren, weiß ich nicht).

Beste Grüße,
grtgrt = ggreiter = Gebhard Greiter

Mein Motto: Die beste Praxis ist eine gute Theorie (nach Ernst Denert, einer der beiden Gründer von sd&m)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 16.07.2012 um 18:04 Uhr.
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Okotombrok (Moderator)
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Hallo Grtgrt,

Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1875-107:
Und dass Elementarteilchen in Schwingung befindliche Energiequanten sind, gilt ja nun auch schon längst als gesichertes Wissen.

dass die Erde eine Scheibe ist, galt Jahrhunderte lang als gesichertes Wissen.
Heutzutage sollte man eigentlich darüberhinaus sein, von gesichertem Wissen zu reden – theoretische Physiker tun das meines Wissens jedenfalls nicht.

Zitat von Grtgrt:
In WikiBooks findet sich eine Liste von 12 Vorhersagen der Stringtheorie, die man durchaus als schon verifiziert ansieht).
Zugegeben, da steht was von Erfolgen, aber nichts von Vorhersagen und auch nichts von Verifikation.
Vorhersagen bedürfen der experimentellen Überprüfung und selbst dann kann man nur von Bestätigung reden und nicht von Verifikation.
Selbst so erfolgreiche naturwissenschaftliche Theorien wie die RT und die QM sind zwar experimentell hervorragend, aber dennoch lediglich bestätigt und nicht bewiesen. Mit letzter Sicherheit kann nur falzifiziert werden. Und da liegt das Problem der Stringtheorie – es ist nicht absehbar, dass diese jemals falsifizierbar ist. Das ist aber nicht nur meiner Meinung nach Voraussetzung für eine brauchbare wissenschaftliche Theorie, dass sie prinzipiell falsifizierbar ist.

mfg okotombrok
Signatur:
"Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können"
(Francis Picabia)
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Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1875-107:
Ich sage: Solange die Stringtheorie keine Aussage macht, die im Widerspruch zu mindestens einem anerkannten Ergebnis der Experimentalphysik steht, kann auf keinen Fall behauptet werden, sie sei ein Irrweg.

Hallo Grtgrt,

willkommen hier!
Zum Zitat:

das Gleiche trifft meiner Meinung nach auch auf monotheistischen Glauben zu, und ist mir damit ehrlich gesagt für eine wissenschaftliche Theorie zu wenig. Ich halte jedoch die Stringtheorie (genauso wie die Loop Quantengravitation) für äußerst wertvoll: Sie ist kühn, und wenn wir nicht über den Tellerrand hinausdenken, und jedesmal sagen: "Das ist heute und in naher bis mittlerer Zukunft nicht überprüfbar, also in die Tonne mit sowas!", bleiben wir einfach unter den Möglichkeiten unseres menschlichen Geistes. Und das wäre m.E. schon fast eine "Sünde".

Hallo Okotombrok,

Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1875-108:
Und da liegt das Problem der Stringtheorie – es ist nicht absehbar, dass diese jemals falsifizierbar ist. Das ist aber nicht nur meiner Meinung nach Voraussetzung für eine brauchbare wissenschaftliche Theorie, dass sie prinzipiell falsifizierbar ist.

Dies muss kein dauerhafter Zustand bleiben:

Zitat:
Nach Simulationen von Gary Shiu und Bret Underwood von der University of Wisconsin-Madison könnten die Messungen des Planck-Satelliten geeignet sein, die Stringtheorie zu überprüfen.

Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Planck-Weltraumteleskop

So dies richtig ist, können aus den Messdaten zumindest Hinweise abgeleitet werden, die helfen zu entscheiden, ob die Stringtheorien einen genaueren wissenschaftlichen Blick wert sind.
Ich stimme dir natürlich zu: Eine Theorie sollte prinzipiell widerlegbar sein, so die Wissenschaft sich mit ihr ernsthaft beschäftigen soll. Dies ist Grundvoraussetzung und Bedingung, die (seriöse) Wissenschaft kann gar nicht anders arbeiten, als mit Bestätigung und Falsifikation. Dennoch ist m.E. eine Theorie nicht sofort wertlos und nicht beachtenswert, wenn sie sich den Grenzen wissenschaftlicher Arbeitsmethodik (zunächst) entzieht. Auch Einstein musste einige Zeit auf erste experimentelle Bestätigungen seiner RT´s warten. Und auf richtig gute sogar sehr lange.
Und wenn eine Theorie zunächst nur brauchbar (in Hinsicht auf gute Voraussagen), jedoch (noch) nicht prinzipiell falsifizierbar ist, ist das meiner Meinung nach auch schon einmal eine Menge und einen genauen Blick wert.
Selbst wenn sich solche Theorien als nicht haltbar herausstellen, haben wir durch sie auf jeden Fall eine ganze Menge über unsere Welt gelernt.

Mir fällt noch etwas auf: Die Stringtheorie ist prinzipiell wissenschaftlich überprüfbar. Leider übersteigt die wissenschaftlich-experimentelle Überprüfung derzeit ein klitzekleines bisschen unsere finanziellen und technischen Möglichkeiten. :rofl:

Und so verfolge ich die "kühnen" Gedanken Grtgrt´s weiter, auch wenn ich sie im Moment noch nicht vollständig verstehe. Und ich freue mich auch auf die Einwände der "alteingesessenen" Mitglieder hier, denn:
Frischen Wind begrüße ich immer erst einmal.
Signatur:
Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 17.07.2012 um 00:47 Uhr.
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1875-107:
(...)
Nun zu den Strings: Sie modellieren ganz klar Elementarteilchen (virtuelle und auch stabile, wie etwa die Elektronen und Positronen).
(...)
Hallo Grtgrt und guten Tag.
Was bringt Dich auf "dieses Glatteis" zu behaupten Strings würden Elementarteilchen modulieren?
In diesem Zusammenhang vermisse dringendst so notwendige Formulierengen wie zum Beispiel... *
Es könnte sein dass....
Vielleicht ist es so das....
Man vermutet das....
Es ist vorstellbar das....
Ein "so ist es" erfordert zumindest erfolgreiche Experimente die zu erkennbaren Ergebnissen gekommen sind.
Solltest Du aber zu den Zeitgenossen gehören deren Phantasie augenblicklich Realität wird vergiss einfach was hier steht.

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.

*...das sind wir hier den nicht so im Thema stehenden Lesern schuldig
Signatur:
Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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