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Wie weit sind wir vom Zentrum des Universums entfernt ?

Thema erstellt von Muhhase 
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1057-120:
(...)
Was wäre, wenn das Universum schon ewig existiert und schon immer sehr groß war (größer als unser Sichthorizont)?
Dann ist eine Inflationspase mit Lichtgeschwindigkeit oder unendlich großer Geschwindigkeit völlig überflüssig.
Hallo Bernhard, ich grüße Dich.
Das "ewige Universum" erklärt aber nicht die beobachtbare "Flucht aller Galaxien" (außer lokalen Ausnahmen)
Ebenso erklärt es nicht....
1.Die Rotverschiebung über alle Frequenzen die mit Lichtermüdung so nicht zu messen wäre.
2.Es erklärt auch nicht die Wasserstoffverteilung im beobachtbaren Universum.
3.Ebenso kann es nicht die Hintergrundstrahlung erklären.
4.Es scheitert auch bei der Erklärung für die Deuteriumverteilung im beobachtbaren Universum.
5.Eine Antwort auf die unterschiedliche Anreicherung schwerer Elemente in unterschiedlich alten Sternen hat es auch nicht.
6.Und zu guter letzt kann es nicht erklären warum die Galaxien früher enger beieinander gestanden haben.

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1057-115:
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1057-113:
(...)
Wenn dem so wäre, müsste sich unser Universum wenigstens kurze Zeit mit unendlich großer Geschwindigkeit ausgedehnt haben — was nicht denkbar ist.
(...)
Hallo Grtgrt, sei gegrüßt.

Ungeachtet dessen was Dir denkbar erscheint, versuch es mal hier (als groben Überblick)
http://de.wikipedia.org/wiki/Alan_H._Guth und hier http://de.wikipedia.org/wiki/Inflation_%28Kosmologie%29
Weitere Links stehen mannigfaltig zur Verfügung.

Sei gegrüßt, Ernst,

aber glaube mir: Selbst die Verfechter der Inflationstheorie behaupten nirgendwo, dass sich das Universum — wann auch immer und über wie kurze Zeit auch immer — mit unendlich großer Geschwindigkeit ausgedeht hätte.

Der Grund hierfür: Es gibt einfach keine unendlich große Geschwindigkeiten.

Genauer: Es gibt sie nur in der Umgangssprache (als wenig genaues Synonym zum Begriff unvorstellbar großer Geschwindigkeit). Aber selbst eine unvorstellbar große Geschwindigkeit ist eine endlich große Geschwindigkeit.

Wo in der Physik eine Größe gegen Unendlich (oder gar nicht) zu konvergieren scheint, bedeutet das einfach nur, dass unser Modell an dieser Stelle versagt und durch ein genaueres ersetzt werden müsste. Es zu finden, ist das große Problem.

Interessant ist übrigens, dass die Stringtheorie Modelle kennt, die in dem Sinne zueinander dual sind, dass sie
  • einerseits identische physikalische Gesetzmäßigkeit darstellen,
  • andererseits aber so zueinander "isomorph" sind, dass, was im einen Modell seiner Größe nach gegen Null geht im anderen seiner Größe nach gegen Unendlich geht.
Mir legt das den Verdacht nahe, dass die Natur die Begriffe unvorstellbar klein und unvorstellbar groß irgendwie als gleichwertig betrachtet.

Wie Heisenbergs Unschärferelation uns zeigt, macht es keinen Sinn, beliebig kleine physikalische Objekte zu erwarten (die Planck-Skala scheint eine untere Grenze für ihre Größe darzustellen). Manchmal frage ich mich, ob es nicht dual dazu auch eine obere Grenze für die Größe physikalischer Objekte geben könnte.

Gruß, grtgrt
 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 21.08.2012 um 10:16 Uhr.
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1057-123:
 


Sei gegrüßt, Ernst,

aber glaube mir: Selbst die Verfechter der Inflationstheorie behaupten nirgendwo, dass sich das Universum — wann auch immer und über wie kurze Zeit auch immer — mit unendlich großer Geschwindigkeit ausgedeht hätte.
Guten Morgen Grtgrt.
Das ist mir alles wohlbekannt, sorge Dich nicht.
Der Unfug mit der unendlich hohen Geschwindigkeit stammt ja aus Deiner Feder (wie oben nachzulesen)
Daraufhin habe ich mir lediglich erlaubt auf das, was zur "Inflation" greifbar ist, hinzuweisen.
Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.

P.S.: lass doch mal Deine Entertaste nachsehen, entweder ist sie defekt, oder Du verwendest sie zu oft. :)
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
Wie ich sehe, bist du meiner Meinung:

Unser Universum kann nicht unendlich weite Ausdehnung haben (auch wenn es grenzenlos sein sollte).

 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 21.08.2012 um 10:50 Uhr.
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Beiträge: 107, Mitglied seit 11 Jahren
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1057-117:
Zitat von Hilbert:
{1057-116}

Hallo Henry,

das Licht bewegt sich nicht immer mit c, sofern eine Beschleunigung wirkt (das kommt tatsächlich direkt aus der ART). Bei Interesse kann ich mal eine Herleitung hier reinstellen.

Na, da bin ich aber mal gespannt!
Zitat von Hilbert:

Hallo Henry,

gut, ich bereite die Herleitung vor und stelle so schnell wie möglich rein.

Und Danke für deine kritische Anmerkung (Ungenauigkeit sollte nicht toleriert werden ;-) ).

Gruß Hilbert
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Warum gibt es ETWAS und nicht NICHTS? (GL)
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1057-125:
Wie ich sehe, bist du meiner Meinung:

Unser Universum kann nicht unendlich weite Ausdehnung haben (auch wenn es grenzenlos sein sollte).

 
Auf gar keinen Fall bin ich Deiner Meinung, wenn Du mich dann gemeint hast?
(so gänzlich ohne Anrede kann man die Beiträge schlecht zuordnen)
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
Hi Ernst,

meine Erwiderung war tatsächlich an dich gerichtet. (Werde mich in Zukunft genauer ausdrücken.)

Nach dem, was deine letzten 3 Beiträge mir sagen, kann ich nur feststellen: Ich weiß nicht, welcher Meinung du nun konkret bist (und weiß vor allem nicht, wie du deine Meinung begründest).

Beste Grüße,
grtgrt
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Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1057-122:
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1057-120:
(...)
Was wäre, wenn das Universum schon ewig existiert und schon immer sehr groß war (größer als unser Sichthorizont)?
Dann ist eine Inflationspase mit Lichtgeschwindigkeit oder unendlich großer Geschwindigkeit völlig überflüssig.
Hallo Bernhard, ich grüße Dich.
Das "ewige Universum" erklärt aber nicht die beobachtbare "Flucht aller Galaxien" (außer lokalen Ausnahmen)
Ebenso erklärt es nicht....
1.Die Rotverschiebung über alle Frequenzen die mit Lichtermüdung so nicht zu messen wäre.
2.Es erklärt auch nicht die Wasserstoffverteilung im beobachtbaren Universum.
3.Ebenso kann es nicht die Hintergrundstrahlung erklären.
4.Es scheitert auch bei der Erklärung für die Deuteriumverteilung im beobachtbaren Universum.
5.Eine Antwort auf die unterschiedliche Anreicherung schwerer Elemente in unterschiedlich alten Sternen hat es auch nicht.
6.Und zu guter letzt kann es nicht erklären warum die Galaxien früher enger beieinander gestanden haben.

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.

Hallo Ernst Ellert,
ich schrieb nicht, daß das Universum immer gleich aussah!
Wenn es schon immer existierte, in dichtem Zustand, begann es vor rund 14 Mrd. Jahren zu expandieren.
Die Flucht der Galaxienhaufen, und die anderen 6 Punkte liefen dann so ab, wie bekannt.
Der Unterschied ist nur, daß das Universum nicht aus dem "Nichts" entstehen mußte, und nicht von "Nichts" auf etliche Mrd. Lj. in kurzer Zeit anwachsen mußte.

Gruß
Bernhard
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Es gibt keine Urknall-Singularität.
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1057-129:
Hallo Ernst Ellert,
ich schrieb nicht, daß das Universum immer gleich aussah!
Wenn es schon immer existierte, in dichtem Zustand, begann es vor rund 14 Mrd. Jahren zu expandieren.
Die Flucht der Galaxienhaufen, und die anderen 6 Punkte liefen dann so ab, wie bekannt.
Der Unterschied ist nur, daß das Universum nicht aus dem "Nichts" entstehen mußte, und nicht von "Nichts" auf etliche Mrd. Lj. in kurzer Zeit anwachsen mußte.

Gruß
Bernhard
Guten Abend Bernhard, sei gegrüßt.
Das schreibst Du jetzt?!?!
Du hast aber oben vor neun Beiträgen geschrieben.........
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1057-120:
(...)
Was wäre, wenn das Universum schon ewig existiert und schon immer sehr groß war (größer als unser Sichthorizont) ?
(...)
Meinst Du nicht auch das es an der Zeit wäre sich für eine Aussage zu entscheiden?
Entweder "ewig" und sehr dicht, oder aber "ewig" und sehr groß.
Mit ratlosen Grüßen.
Ernst Ellert II.

P.S.: bei der "Inflation" geht es nicht um Lichtjahre sondern um max. Meter (einen oder zwei oder drei höchstens)
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1057-128:
Hi Ernst,

meine Erwiderung war tatsächlich an dich gerichtet. (Werde mich in Zukunft genauer ausdrücken.)

Nach dem, was deine letzten 3 Beiträge mir sagen, kann ich nur feststellen: Ich weiß nicht, welcher Meinung du nun konkret bist (und weiß vor allem nicht, wie du deine Meinung begründest).

Beste Grüße,
grtgrt
Guten Abend Grtgrt, sei gegrüßt.
Du schreibst oben "Ich weiß nicht, welcher Meinung du nun konkret bist (und weiß vor allem nicht, wie du deine Meinung begründest)."
Aber noch weiter oben meinst Du...
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1057-125:
Wie ich sehe, bist du meiner Meinung:
(...)
Da kann man ja ins grübeln kommen (kopfschüttel)
Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
P.S.: ich hoffe Du nimmst es mir nicht übel das ich alles andere besser noch nicht kommentiere...
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
Hi Ernst,

tatsächlich war ich zunächst (siehe Beitrag 1057-125) der Meinung, du seiest meiner Meinung.
Dann aber hast du mir (mit Beitrag 1057-127) gesagt, du seiest nicht meiner Meinung.
Eben dies hat mich veranlasst, in Beitrag 1057-128 festzustellen, dass ich nun weder deine Meinung kenne, noch eine Begründung deiner Meinung.

Wieso findest du das jetzt — siehe Beitrag 1057-131 — so unverständlich?

Beste Grüße, grtgrt
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 22.08.2012 um 00:01 Uhr.
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Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1057-130:
Meinst Du nicht auch das es an der Zeit wäre sich für eine Aussage zu entscheiden?
Entweder "ewig" und sehr dicht, oder aber "ewig" und sehr groß.
Mit ratlosen Grüßen.
Ernst Ellert II.

P.S.: bei der "Inflation" geht es nicht um Lichtjahre sondern um max. Meter (einen oder zwei oder drei höchstens)

Hallo Ernst, wo liegt das Problem? Ich sehe keinen Widerspruch zwischen einem ewig dagewesenen Universum, das sehr dicht zusammengepresst ist und auch sehr groß ist (größer als unser Sichthorizont).
Und bei der Inflation, ging es da nicht eher um Zentimeter? Ohne jetzt nachzulesen, war es nicht ein Aufblähen von fast Null zur Größe einer Pampelmuse - oder von Pampelmusengröße auf Kürbisgröße?

Gute Nacht
Bernhard Kletzenbauer
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1057-132:
(...)
Wieso findest du das jetzt — siehe Beitrag 1057-31 — so unverständlich?
(...)
Guten Abend Grtgrt.
Was bitte hat Beitrag 1057-31 mit mir zu tun?
Der ist aus der Feder von Hans-m. (grübel)
Mit noch ratloseren Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
Ernst,
entschuldige bitte - ich hatte in Beitrag 1057-132 die Beitragsnummern vertippt — jetzt aber sollten sie richtig sein.

Gruß, grtgrt
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Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1057-123:
Mir legt das den Verdacht nahe, dass die Natur die Begriffe unvorstellbar klein und unvorstellbar groß irgendwie als gleichwertig betrachtet.

Hallo Grtgrt,

ich bin der Meinung, dass der Gegensatz klein-groß eine Folge unserer Methode zur Erfassung der Natur ist und keine Eigenschaft von Objekten.
Wir neigen dazu, beim Vergleichen von Dingen Gegensätze zu bilden, weil dies einfacher ist als zu differenzieren.
Hinsichtlich des Gegensatzes klein-groß gehen wir so vor, dass wir (meist ungenau) ein Objekt als Normgröße (Orientierungspunkt) nehmen, und Abweichungen in eine Richtung als groß und in die andere Richtung als klein bezeichnen.
Wenn ein Mann als groß bezeichnet wird, mag er über ca. 1,7-1,8 m und wenn ein anderer als klein bezeichnet wird, mag er unter diesem Bereich lang sein.

Entsprechendes gilt auch für den abstrakten Zahlenbereich. Dort ist allerdings der Punkt, an dem die Spiegelung (Umkehrung)erfolgt, genau festgelegt.

Dabei ist für ganze Zahlen die Null der Umkehrpunkt für plus und minus (positiv und negativ) und die 1 der Umkehrpunkt für ganze Zahlen und deren Kehrwert. Bei der Darstellung des Letzteren geht man nicht symmetrisch vor; denn eigentlich müsste 10/1 von 1 genauso weit entfernt sein wie der Kehrwert 1/10, da die Beziehung zwischen 1 und 10 identisch ist, egal aus welcher Perspektive man sie betrachtet.
(Beispiel: Die Beziehung 10/1 m/sec unterscheidet sich nicht von der Beziehung 1/10 sec/m).
Ein solcher, von mir hier kostruierter Zahlenstrahl, bei dem 10/1 von 1 nach rechts genau so weit entfernt ist wie 1/10 nach links, würde deutlich machen, dass größer werden in Richtung unendlich und kleiner werden iun Richtung unendlich letztlich ein Folge unserer willkürlichen Gegensatzbildung von groß und klein mit einer Spiegelung, hier an der 1, ist.

Konsequenz aus dieser Betrachtung: Groß und klein (und entsprechend unvorstellbar groß und klein) sind gedankliche Gegensätze, die wir zur Erfassung der Natur gebildet haben, aber keine Eigenschaften der Natur darstellen.
Dein oben geäußerter Verdacht ist nach meiner Meinung deshalb zutreffend.

MfG
Harti
Signatur:
Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Zitat von Bernhard:
... wo liegt das Problem? Ich sehe keinen Widerspruch zwischen einem ewig dagewesenen Universum, das sehr dicht zusammengepresst ist und auch sehr groß ist (größer als unser Sichthorizont).
Und bei der Inflation, ging es da nicht eher um Zentimeter? Ohne jetzt nachzulesen, war es nicht ein Aufblähen von fast Null zur Größe einer Pampelmuse - oder von Pampelmusengröße auf Kürbisgröße?

Gute Nacht
Bernhard Kletzenbauer

Hallo, Bernard!

Zunächst scheint es nicht so wichtig, ob die Inflationsphase (falls es sie gab) den Kosmos auf Pampelmusen- oder Kürbisgröße ausdehnte, wenn man nur betrachten will, warum es überhaupt eine solche exponentielle Expansion gegeben haben soll (die Gründe für eine solche Annahme liegen in Ungereimtheiten des Urknallmodells selbst).

Die Theorien reichen vom zehn hoch Dreißigfachen bis zum zehn hoch Hundertfachen, um das sich das erste „Körnchen“ ausgedehnt haben soll, in winzigsten Bruchteilen einer Sekunde, bis zu Zeit zehn hoch minus zweiunddreißig „nach Null“. Das bedeutet, dass das All um das bis zu zehn hoch Hundertfache größer ist als der heutige Horizont, das ist mehr als gigantisch, das ist über alle Maßen groß.

Nur – gewaltige Bereiche davon werden niemals mit unserem Bereich des Kosmos in Kontakt treten können, und sie waren es auch niemals, denn diese Bereiche haben sich mit Überlichtgeschwindigkeit von uns entfernt – und tun es auch heute noch. Eine Frage ist also, ob wir überhaupt jemals beweisen können, dass es sich tatsächlich so verhalten hat (für die beobachtbaren Bereiche gibt es ja stichhaltige Hinweise).

Was nun ein „ewiges“ Universum angeht, Bernhard, so liegst du gar nicht so falsch. Denn wir können zwar bzgl. der FOLGEN des Urknalls auf Messdaten verweisen, die diese These bestätigen (danach könnte es den Urknall gegeben haben), aber wir können keinerlei Aussage darüber machen, WAS denn dann der Urknall war, respektive, was damals explodierte. Wenn denn Raum und Zeit erst mit dem Urknall entstanden, ist es sehr wohl vorstellbar, dass der Kosmos „vorher“ in Ewigkeit „existierte“, als Bereich sehr große Dichte „innerhalb“ der Vakuumenergie, der nur auf die Initialzündung wartete, und dieser Bereich könnte sehr, sehr groß gewesen sein, sogar unendlich groß, der Urknall fand dann „überall“ statt, und eine Expansion von etwas Unendlichem ins Unendliche hinein ist auch nicht paradoxer als die Existenz an sich! ;-)

Gruß Henry
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Harti schrieb in Beitrag Nr. 1057-136:
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1057-123:
Mir legt das den Verdacht nahe, dass die Natur die Begriffe unvorstellbar klein und unvorstellbar groß irgendwie als gleichwertig betrachtet.

Hallo Grtgrt,

ich bin der Meinung, dass der Gegensatz klein-groß eine Folge unserer Methode zur Erfassung der Natur ist und keine Eigenschaft von Objekten.
Wir neigen dazu, beim Vergleichen von Dingen Gegensätze zu bilden, weil dies einfacher ist als zu differenzieren.
Hinsichtlich des Gegensatzes klein-groß gehen wir so vor, dass wir (meist ungenau) ein Objekt als Normgröße (Orientierungspunkt) nehmen, und Abweichungen in eine Richtung als groß und in die andere Richtung als klein bezeichnen.
Wenn ein Mann als groß bezeichnet wird, mag er über ca. 1,7-1,8 m und wenn ein anderer als klein bezeichnet wird, mag er unter diesem Bereich lang sein.

Entsprechendes gilt auch für den abstrakten Zahlenbereich. Dort ist allerdings der Punkt, an dem die Spiegelung (Umkehrung)erfolgt, genau festgelegt.

Dabei ist für ganze Zahlen die Null der Umkehrpunkt für plus und minus (positiv und negativ) und die 1 der Umkehrpunkt für ganze Zahlen und deren Kehrwert. Bei der Darstellung des Letzteren geht man nicht symmetrisch vor; denn eigentlich müsste 10/1 von 1 genauso weit entfernt sein wie der Kehrwert 1/10, da die Beziehung zwischen 1 und 10 identisch ist, egal aus welcher Perspektive man sie betrachtet.
(Beispiel: Die Beziehung 10/1 m/sec unterscheidet sich nicht von der Beziehung 1/10 sec/m).
Ein solcher, von mir hier kostruierter Zahlenstrahl, bei dem 10/1 von 1 nach rechts genau so weit entfernt ist wie 1/10 nach links, würde deutlich machen, dass größer werden in Richtung unendlich und kleiner werden iun Richtung unendlich letztlich ein Folge unserer willkürlichen Gegensatzbildung von groß und klein mit einer Spiegelung, hier an der 1, ist.

Konsequenz aus dieser Betrachtung: Groß und klein (und entsprechend unvorstellbar groß und klein) sind gedankliche Gegensätze, die wir zur Erfassung der Natur gebildet haben, aber keine Eigenschaften der Natur darstellen.
Dein oben geäußerter Verdacht ist nach meiner Meinung deshalb zutreffend.

MfG
Harti

Hi, Harti!

Harti, der Fehler ist anzunehmen, „klein“ oder „groß“ wären Eigenschaften von Objekten (da bin mit dir ganz einer Meinung). Sie sind es nicht. Man kann nicht von einem Objekt sagen es sei klein oder groß. Dann käme man zu der paradoxen Annahme, Objekte könnten gleichzeitig groß und klein sein! Die Erde z. B. ist sicher größer als du oder ich, aber ebenso sicher kleine als die Sonne. Also ist die Erde gleichzeitig groß und klein? Unter dieser (falschen) Voraussetzung kommt man zu Behauptungen wie: Die Natur macht keinen Unterschied zwischen „groß“ und „klein“.

„Groß“ und „klein“ sind keine Begriffe, die in der Natur überhaupt eine Bedeutung haben, unabhängig davon, ob sie vorstellbar sind oder nicht. Das Entscheidende ist die Relation, und die ist der Natur sehr wohl immanent, denn unabhängig davon, ob ich die Größe der Erde messe oder nicht: Sie ist KLEINER als die Sonne und GRÖßER als du und ich, und dieses „Kleiner“ oder „Größer“ ist ebenfalls keine Eigenschaft der Erde selbst, sondern macht nur in der Relation zu etwas anderem Sinn. Die Natur ist ein Geflecht von Beziehungen und kein Hort fester Größen (die Naturkonstanten erstmal ausgenommen).

Ich muss das noch ergänzen. Die Sonne ist größer als die Erde ist auch nur eine sinnlose Aussage. Von welcher Größe ist die Rede? Sie hat eine größere Masse, und das hat nun tatsächlich Auswirkungen auf die Beziehung von Erde und Sonne. Die Sonne zwingt die Erde auf eine Umlaufbahn, während die Erde die Sonne nur leicht zum Wackeln bringt.
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 22.08.2012 um 12:14 Uhr.
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Beiträge: 8, Mitglied seit 11 Jahren
Hallo erstmal, ich bin neu hier, beobachte die Seite aber schon seit Jahren.
Ich bin beeindruckt von der Qualität einiger Beiträge und genoss einige wertvolle links (danke,stueps!)
Ich habe natürlich ein paar Fragen (sonst hätte ich mich nicht hier angemeldet):
-ist es richtig, dass es ohne die Eigenschaft verschiedener "Elementarteilchen", eine Ruhmasse zu besitzen, keine Zeit gäbe?
-ist es richtig, dass die Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit dafür verantwortlich ist, dass es "Zeit" überhaupt gibt?
warte mit Spannung
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1057-133:
(...)
Hallo Ernst, wo liegt das Problem? Ich sehe keinen Widerspruch zwischen einem ewig dagewesenen Universum,
das sehr dicht zusammengepresst ist und auch sehr groß ist (größer als unser Sichthorizont).
(...)
(Hervorhebung durch mich)
Ok, Ok Bernhard.
Dann soll und wird es so sein.
Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1057-137:
... Denn wir können zwar bzgl. der FOLGEN des Urknalls auf Messdaten verweisen, die diese These bestätigen (danach könnte es den Urknall gegeben haben), aber wir können keinerlei Aussage darüber machen, WAS denn dann der Urknall war, respektive, was damals explodierte.
Hallo Henry,
es explodierte nichts, sondern das Universum expandiert seit dem Zeitpunkt "X". Es quillt an jeder Stelle auf, so wie Kuchenteig oder Bauschaum, oder meinetwegen Popcorn.
Gruß
Bernhard
Signatur:
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